Droste zu Vischering, Franz Otto Freiherr von
- Lebensdaten
- 1771 – 1826
- Geburtsort
- Vorhelm bei Münster
- Sterbeort
- Münster
- Beruf/Funktion
- katholischer Theologe ; Publizist
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 107941120 | OGND | VIAF: 69460607
- Namensvarianten
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- Droste-Vischering, Franz Otto Freiherr von
- Droste zu Vischering, Franz Otto Freiherr von
- Droste-Vischering, Franz Otto Freiherr von
- Droste zu Vischering, Franz Otto von
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Droste zu Vischering, Franz Otto Freiherr von
katholischer Theologe, * 13.9.1771 Vorhelm bei Münster, † 26.10.1826 Münster.
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Genealogie
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Biographie
Wie sein Bruder Clemens August erzogen, ließ er sich 1798 nur zum Diakon weihen und lebte als Domherr (seit 1811 Pensionär) in Münster seinen Studien. Er war der klügste der drei Brüder (ihr Ratgeber), korrespondierte mit allen namhaften katholischen Gelehrten seiner Zeit und setzte nach 1814 dem herrschenden Staatskirchentum in durchdachten Schriften erstmals neu erfaßt die alte Lehre entgegen: Kirche und Staat sind zwei souveräne, unabhängige Mächte, einander nebengeordnet, keine zu Weisungen auf dem Gebiet der andern befugt, beide zu konkordatärem Zusammenwirken in „gemischten Dingen“ (Ehe, Schule, Armenwesen) verpflichtet. Seine nähere „Koordinationslehre“, durch Görres („Teutschland und die Revolution“, 1819, besonders S. 146 folgende) allgemein verbreitet, galt bis zum Ende des 19. Jahrhunderts den meisten Liberalen und Katholiken als allein berechtigte Norm des Verhältnisses von Staat und Kirche.
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Werke
Geschichtl. Darst. d. Lage d. münsterschen Kirche, 1815; Über Kirche u. Staat, 1817, ²1838;
Über d. Rel.freiheit d. Katholiken, 1818, ²1838 (durch Clemens Aug. besorgt);
Gedanken üb. d. Verhältnis d. Kirche zum Staat, in: Müllers Staats-Anz. 2, H. 11, Leipzig 1817; kleinere Aufss. u. Gutachten. -
Literatur
ADB V; aus der zu 1) gen. L bes. H. Schrörs, Die Kölner Wirren, 1927, S. 207 f. u.
F. Schnabel, Dt. Gesch. im 19. Jh. IV, ²1951, S. 29 ff.; ferner
H. Singer, Zur Frage d. staatl. Oberaufsichtsrechts, in: Dt. Zs. f. Kirchenrecht, III. F. 5, 1895;
P. Franken, F. B. v. Buchholtz, 1923, S. 100 ff. -
Porträts
Ölgem.v. G. A. May (Schloß Darfeld).
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Autor/in
Walter Lipgens -
Zitierweise
Lipgens, Walter, "Droste zu Vischering, Franz Otto Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd107941120.html#ndbcontent
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Droste-Vischering, Franz Otto
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Biographie
Droste-Vischering: Franz Otto, Freiherrr v. D.-V., Bruder des vorhergehenden, geb. auf dem Schlosse Vorhelm am 13. Septb. 1771, erhielt wie seine Brüder seine Bildung anfangs durch Hauslehrer, dann auf der Universität zu Münster, wo er sich philosophischen und theologischen Studien widmete. Im J. 1789 erhielt er eine Dompräbende zu Münster und 1800 eine zu Hildesheim. Mit seinem Bruder Clemens August machte er unter Leitung ihres Hofmeisters, Theod. Katerkamp, des nachherigen Professors der Kirchengeschichte an der später aufgehobenen Universität zu Münster, Reisen durch Deutschland, die Schweiz. Italien und Sicilien. In Rom empfing er 1797 die heilige Weihe des Subdiaconats und nach seiner Rückkehr in sein Vaterland von seinem Bruder, dem Weihbischofe Kaspar Maximilian, die Weihe des Diaconats. Er lebte dann zurückgezogen und beschäftigte sich mit theologischen Wissenschaften. In seinen Schriften: „Ueber Kirche und Staat“, Münster 1817 und „Ueber die Religionsfreiheit der Katholiken“, ebend. 1818 stellte er freimüthig und entschieden die Rechte der katholischen Kirche dar und bekämpfte die falschen und verderblichen Grundsätze des Zeitgeistes. Er starb zu Münster am 26. October 1826.
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Autor/in
Raßmann. -
Zitierweise
Raßmann, Ernst, "Droste zu Vischering, Franz Otto Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 434 unter Droste-Vischering [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd107941120.html#adbcontent