Schuster, Johann Christoph
- Lebensdaten
- 1759 – 1823
- Geburtsort
- Westheim bei Obernzenn (Mittelfranken)
- Sterbeort
- Ansbach
- Beruf/Funktion
- Uhrmacher ; Konstrukteur von Rechenmaschinen
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117321761 | OGND | VIAF: 62323149
- Namensvarianten
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- Schuster, Johann Christoph
- Schuster, Johann C.
- Schuster, Johann Christian
- Schuster, Johann Christof
- Schusther, Johann C.
- Schusther, Johann Christian
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Schuster, Johann Christoph
Uhrmacher, Konstrukteur von Rechenmaschinen, * 8.10.1759 Westheim bei Obernzenn (Mittelfranken), † 7.9.1823 Ansbach. (evangelisch)
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Genealogie
V Lorentz († 1785), Bauer in W.;
M Anna Elisabetha Fröhlich († 1762);
⚭ 1785 Maria Katharina Jacobina (1759–1812), T d. →Georg Gottfried Hahn (1705–66), Mag., Pfarrer in Scharnhausen, Onstmettingen u. Ostdorf, u. d. Dorothea Maichel (1733–80);
3 S (2 früh †), 5 T; Schwager →Philipp Matthäus Hahn (1739–90), Pfarrer 1764 in Onstmettingen, 1770 in Kornwestheim, 1780 in Echterdingen, Erfinder (s. NDB VII). -
Biographie
Zu S.s Leben liegen nur wenige Quellen vor. Er scheint keine besondere Schulbildung genossen zu haben, wurde aber von dem Pfarrer Philipp Matthäus Hahn in Kornwestheim zweieinhalb Jahre in der Kunst des Uhren- und Instrumentenbaus unterrichtet. Nach dem Tod seines Vaters übernahm S. den Bauernhof, richtete sich aber auch eine mechanische Werkstatt ein und baute Uhren und Sonnenuhren, ferner Erd- und Himmelsgloben sowie Rechenmaschinen. Wie lange S. den väterlichen Hof führte, ist nicht bekannt. Er lebte zeitweise in Uffenheim und übersiedelte zwischen 1794 und 1797 nach Ansbach, wo er als Meister Mitglied der Uhrmacherzunft wurde und die Erlaubnis erhielt, sich als „Mechanicus und Uhrmacher“ in Ansbach, Uffenheim oder Erlangen niederzulassen. In Ansbach betrieb er eine Werkstatt und blieb dort bis zu seinem Tod. Erhalten sind drei Rechenmaschinen und fünf Uhren von S.s Hand, wobei die Rechenmaschinen von besonderer Bedeutung sind. S. führte nicht nur die kunstvolle Rechenmaschinenproduktion Hahns fort, er entwickelte darüber hinaus einen funktionelleren Einstellmechanismus und perfektionierte die Bauweise. Die Geräte sind sehr solide und präzise gearbeitet, verfügen über einen Staffelwalzenmechanismus, Komplementärzahlendarstellungen für die Subtraktion und Division sowie einen zweistufigen Zehnerübertrag und funktionieren noch heute einwandfrei.
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Werke
Rechenmaschine „Schuster I“, 12stellig, 1789-92 (Dt. Mus., München);
Rechenmaschine „Schuster II“, 9stellig, 1805-20 (Dt. Mus., München);
Rechenmaschine „Schuster III“, 10stellig, 1820-22 (Arithmeum, Bonn);
Doppelglobusuhr, um 1780/85 (Math.-Physikal. Salon, Dresden);
Taschenuhr, nach 1783 (Württ. Landesmus., Stuttgart);
Doppelglobusuhr, 1823 (Privatbes.);
Taschenuhr, Pendeluhr, o. Dat. (Stadtmus. Ansbach). -
Literatur
C. Wüstner, Nachr. v. zweien mechan. Kunstgenie's, in: Fränk. Archiv v. Büttner, Keerl u. Fischer, Bd. 1, 1790, S. 310-12;
J. P. Bischoff, Versuch e. Gesch. d. Rechenmaschine, Ansbach 1804, 1990;
M. Brecht u. R. F. Paulus, Philipp Matthäus Hahn, Die Echterdinger Tagebücher 1780-1790, 1983;
U. Zubal, Die Werkstatt Philipp Matthäus Hahn u. d. Aufhebung d. Uhrmacherzunft in Württ., in: Philipp Matthäus Hahn 1739–90, Ausst.kat., 1989, T. 2, S. 391-401;
E. Anthes, Zur Biogr. v. J. C. S., ungedr. Ms. 2002;
B. Korte, Die Rechenmaschine v. J. C. S. 1820/22, 2004; | -
Quellen
Qu StadtA Ansbach.
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Autor/in
Ina Prinz -
Zitierweise
Prinz, Ina, "Schuster, Johann Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 769 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117321761.html#ndbcontent