Schumacher, Ferdinand
- Lebensdaten
- 1822 – 1908
- Geburtsort
- Celle bei Hannover
- Sterbeort
- Akron (Ohio, USA)
- Beruf/Funktion
- Unternehmer
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 101746491X | OGND | VIAF: 202908071
- Namensvarianten
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- Schumacher, Ferdinand
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Schumacher, Ferdinand
Unternehmer, * 30.3.1822 Celle bei Hannover, † 10.4.1908 Akron (Ohio, USA).
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Genealogie
V F. C., Kaufm. in C.;
M Louise N. N.;
B Otto, Farmer in Ohio;
– ⚭ 1) 1851 →Hermine Schumacher (1823–93, Cousine), aus Bevern, Vorkämpferin f. d. Prohibitionismus, 2) Mary (1860–1936), aus Cincinnati, T d. →Adolph Zipperlen, Dr. med., Mil.-arzt während d. amerik. Sezessionskriegs;
5 K aus 1), 2 überlebende S, u. a. Louis, im väterl. Unternehmen tätig; Schwägerin →Hermine Zipperlen (1859–1942, ⚭ Hans Hansen), Leiterin d. Woman's City Club in A. -
Biographie
Nach Schulbesuch und Kaufmannslehre in Harburg b. Hamburg 1837-42 sowie Tätigkeiten im Geschäft seines Vaters, als Vertriebskaufmann seit 1847 und als Leiter einer Zuckerraffinerie wanderte S. 1850 in die USA aus. Nach zweijähriger Arbeit in Euclid (Ohio) auf der Farm seines Bruders Otto eröffnete er in Akron (Ohio) ein Lebensmittelgeschäft. Hier bot er seit 1854 erstmals Hafer, der bis dahin nur als Tierfutter diente, als Nahrungsmittel v. a. für mittellose Einwanderer an. Die in Einmachgläsern angebotene Hafergrütze fand so großen Zuspruch, daß S. 1856 eine alte Fabrik am Ohio & Erie Schiffskanal kaufte und die „German Mills American Oatmeal Factory“ gründete, in der die mit Wasserkraft betriebenen Mahlwerke pro Tag 20 große Holzfässer Hafermehl produzieren konnten. Mit einem weiterentwickelten Verfahren (Herstellen der Flocken durch Vorkochen des Hafers und Rollverfahren) steigerte er die Produktion. Die Nachfrage des amerik. Bundesheeres nach den Haferflocken im amerik. Bürgerkrieg ermöglichte die Expansion des Unternehmens, das 1863 in größere Gebäude an der Mill Street in Akron umzog. Erst ab 1873 setzte sich die Hafergrütze zunehmend auch bei der angloamerik. Bevölkerung durch. Die immer größere Beliebtheit der Haferflocken steigerte S.s Ruf als „Oatmeal King.“ Er entwickelte zudem Verfahren zur Herstellung von Puffreis und -weizen. S. versuchte bei wachsender Konkurrenz den Markt zu kontrollieren. Nach einem verheerenden Feuer – sein Betrieb war nicht versichert – erreichte er 1886 mit dem Zukauf der „Akron Milling Company“ die Kontrolle über den Verband der „Oatmill Millers Association“ von Ohio und zwei Jahre später über die „American Cereal Company“ (1901 Quaker Oats Company), die aus der Konsolidierung verschiedener Unternehmen hervorging. Interne Konflikte über moderne Vermarktungsmethoden, denen S. skeptisch gegenüberstand, führten 1899 zu seiner Absetzung als Präsident. Das Unternehmen besteht heute noch, seit 2001 fusioniert mit PepsiCo, Inc. S. war Mitglied der Universalist Church und Alkoholgegner; von der Prohibition Party wurde er 1883 als Kandidat für das Gouverneursamt des Staates Ohio nominiert, unterlag jedoch.
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Literatur
(Herders) Jb. f. Zeit- u. Kulturgesch., 1908, S. 455;
The Biogr. Cyclopaedia and Portrait Gallery (…) of Ohio, 1883 (P);
National Cyclopedia of American Biogr., 1898 (P);
BJ 13, Tl.;
Who Was Who in America, 1, 1897-1942, 1943;
J. N. Ingham, Biogr. Dict. of American Business Leaders, IV, 1983. -
Autor/in
Hartmut Keil -
Zitierweise
Keil, Hartmut, "Schumacher, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 736 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101746491X.html#ndbcontent