Schruff, Anton
- Lebensdaten
- 1863 – 1940
- Geburtsort
- Müllenborn bei Gerolstein (Eifel)
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- Eisenhüttenmann ; Hüttendirektor ; Chemiker
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 1014453127 | OGND | VIAF: 176404038
- Namensvarianten
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- Schruff, Anton
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Schruff, Anton
Hüttenmann, * 17.9.1863 Müllenborn bei Gerolstein (Eifel), † 9.1.1940 Köln. (katholisch)
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Genealogie
V →Josef Eduard (1825–64), Gerbereibes. in M., S d. →Johann Wilhelm (1793–1870), Bes. e. Holzkohlehochofens u. zweier Eisenhämmer in M., Bes. d. Ackerguts Hillesheim, 1854 u. 1856-58 stellv. Mitgl. d. Rhein. Provinzial-LT f. d. Wahlkr. Trier (s. Trierer Biogr. Lex.), u. d. Margaretha Faymonville (1793–1861), Hüttenmeisterin;
M Margaretha Franzisca Walburga Helene Thielen (1834–77), aus Gut Dierfeld;
⚭ Barmen 1895 Maria Luise Wurms (1867–1938), aus Barmen;
1 S →Eduard Hermann (1896–1930), zuletzt Hochofenchef d. Klöcknerwerke AG in Troisdorf (s. Stahl u. Eisen v. 8.2.1940, S. 127), 1 T; N 2. Grades →Karl Rudolf (1908–77?), Syndikus d. Eisen- u. Stahlkontors in Düsseldorf, Gen.bevollmächtigter d. Mannesmann AG, S d. →Friedrich Wilhelm (1869–1935), aus Hochdahl b. Düsseldorf, Leiter d. Walzwerks d. Oberschles. Eisenind. AG in d. Julienhütte in Bobrek, Dr.-Ing. E. h. (TH Breslau 1925) (s. A. Perlick, Oberschles. Berg- u. Hüttenleute, 1953); Verwandte →Heinz (1897–1964), aus Müllenborn, Ing. b. d. Klöcknerwerke AG, Osnabrück, Georgsmarienhütte (s. L), →Edmund (1931–2005), b. Klöckner & Co, →Lothar (* 1940), Dr. rer. pol., u. Prof. d. Wirtsch.-wiss. in Göttingen, Inst. f. Rechnungs- u. Prüfungswesen privater u. öff. Betriebe, →Wienand (* 1954), Dr. rer. pol., Wirtschaftsprüfer in Berlin, Hon.prof. d. Univ. Münster (beide s. Kürschner, Gel.-Kal. 2005). -
Biographie
S. studierte nach dem Besuch des Realgymnasiums in Trier seit 1885 vermutlich Chemie an der TH Berlin-Charlottenburg. Seit 1887 bei der „Jünkerather Gewerkschaft“, arbeitete er anschließend als Volontär und Chemiker im „Chemischen Laboratorium August Forschepiepe“, Wetzlar, und 1887/88 als Techniker bei dem renommierten Hüttenmann →Fritz Wilhelm Lürmann. 1888-94 war er Hochofeningenieur und Chemiker bei der AG „Bergwerksverein Friedrich Wilhelms-Hütte“ in Mülheim/Ruhr. Nachdem er ein halbes Jahr den Hochofen- und Kokereibetrieb auf der „Halbergerhütte“, Brebach/Saar, geleitet hatte, verpflichtete ihn August Thyssen 1895 als Betriebsdirektor der ersten Hochöfen der „Gewerkschaft Dt. Kaiser“ in Bruckhausen bei Duisburg. Unter seiner Leitung machte der Bau enorme Fortschritte, die Kokerei inklusive Nebenproduktgewinnung (System Otto) wurden ausgebaut. 1899 trat S. als Direktor und Vorstandsmitglied bei der ebenfalls von August Thyssen dominierten „Schalker Gruben- und Hütten-Verein AG“ in Gelsenkirchen ein. Er übernahm die Leitung der am Rhein gelegenen „Hütte Vulkan“ in Duisburg-Hochfeld, die er in ein modernes, leistungsstarkes Hochofenwerk umwandelte, u. a. durch die 1906 errichtete Zementfabrik Alba, die es dem Werk ermöglichte, seine Hochofenschlacke in rationeller Weise zu einem guten Zement (anfangs 60 000 t/a) zu verarbeiten. Um den Hochofenzement marktfähig zu machen, gründete S. 1913 mit →Hermann Passow (1865–1919) den „Verein Dt. Hochofenzementwerke“, den er 26 Jahre leitete, sowie 1922 das Forschungsinstitut der Hüttenzementindustrie in Düsseldorf. Er war Vorsitzender, später Ehrenvorsitzender des Hüttenzementverbandes. 1907 wurde er bei Gründung des Hochofenausschusses des „Vereins dt. Eisenhüttenleute“ in diesen berufen und übernahm 1919 für zwölf Jahre dessen Leitung. Er war Vorstandsmitglied der fusionierten Unternehmen „Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft“ (seit 1907) und „Vereinigte Stahlwerke AG“, (1926-30/31), in der der Schalker Verein aufgegangen war.
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (TH Aachen 1924).
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Werke
Btr. z. Hochofen-Stopfbüchsen-Frage, in: Stahl u. Eisen 12, 1892, S. 338 f.;
Eine neuzeitl. Verlade- u. Begichtungsanlage, ebd. 45, 1925, S. 1517-21. -
Literatur
Stahl u. Eisen 60, 1940, S. 127;
Ver. Dt. Portland- u. Hüttenzementwerke e. V. (Hg.), Dt. Zement 1852-1952, 1952, S. 60;
F. Pudor (Bearb.), Nekr. aus d. rhein.-westfäl. Ind.gebiet, Jg. 1939-1951, 1955, S. 38 f.;
– Eigene Archivstud.:
ThyssenKrupp Konzornarchiv;
– zur Fam.:
Heinz Schruff, Die Schruff's, ein Eifeler Geschl., 1938 (unveröff. Privatdr.). -
Autor/in
Manfred Rasch -
Zitierweise
Rasch, Manfred, "Schruff, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 600-601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1014453127.html#ndbcontent