Schroeder, von
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- baltische Familie
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 11876182X | OGND | VIAF: 72189723
- Namensvarianten
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- Schroeder (bis 1788)
- Schroeder, von
- Schroeder (bis 1788)
- schroeder
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Schroeder, von (Reichsadel 1788, 1793)
baltische Familie, (lutherisch u. russisch-orthodox)
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Biographie
Die Stammreihe des aus Ostpreußen stammenden Geschlechts beginnt mit →Heinrich S. († 1692), Bürger und Kürschnermeister in Königsberg. Seine Enkel →Heinrich S. (1693–1755), Pastor in Serrahn und Dobbin, und →Johann S. (1706-82), Seidenkramer und Ältester der Großen Gilde in Riga, begründeten die beiden Linien (Burtneck bzw. Rammenhof).
→Heinrichs Sohn →Johann Friedrich (1728–1801), auf Wilkenhof, wurde dank seiner Mutter Christine (1705–57), einer Brauers- und Kaufmannstochter aus Rostock, Kaufmann und Reeder sowie ksl. russ. Kollegienassessor in Riga und Kapitän der dortigen Bürgerkompanie; 1793 wurde er in den Reichsadelsstand erhoben. →Johann Friedrichs Sohn →Theodor Heinrich (1757–1831, s. Dt.balt. Biogr. Lex.) führte die väterlichen Geschäfte fort (Johann Friedrich Schroeder u. Sohn) und vergrößerte den Grundbesitz beträchtlich; 1818 erwarb er eine Zuckersiederei in Allasch (Livland) und gründete 1821 eine Ölmühle in Muckenholm bei Riga. →Johann Friedrich (1800–82), Kaufmann und kgl. niederländ. Konsul in Riga, wurde 1848 bei der Livländ. Ritterschaft immatrikuliert. Sein Bruder →Georg Wilhelm (1807–87) gründete eine eigene Handelsgesellschaft.
Während die Linie Burtneck 1917 ausstarb, blüht die Linie Rammenhof weiter. Johanns Sohn →Johann Friedrich (1744–91), zunächst Seidenkramer in Riga, dann Arrendator auf Kirchholm (b. Riga), wurde 1788 in den Reichsadelsstand erhoben. Sein Sohn →Johann Karl (1771–1840), Propst des Kreises Wolmar, hatte sieben Söhne: →Alexander (1798–1869) trat in den russ. Staatsdienst ein und konvertierte zum orth. Glauben; →Moritz (* 1800), →August (* 1802) und →Theodor (1812–39, ⚔) wurden russ. Offiziere; →Karl (1814–52) und →Ernst (1830–94). beide Dr. med., wurden Ärzte, letzterer bei der russ. Flotte im Rang eines Wirkl. Staatsrats. →Julius (1808–88, s. ADB 32; Dt.balt. Biogr. Lex.) studierte in Dorpat Theologie und Mathematik; seit 1836 unterrichtete er an der Petri-Pauli-Kirchenschule und der Kommerzakademie in Moskau, seit 1841 am Gymnasium in Dorpat. Er hatte sechs Söhne: →Julius (1843–95, s. Dt.balt. Biogr. Lex.; Pogg. III, IV) wurde nach dem Chemiestudium in Dorpat und Heidelberg Professor der Chemie an der Forstakademie Tharandt sowie Mitbegründer und Lehrer der Dt. Gerberschule in Freiberg (Sachsen), →Georg (1848–1922, s. Dt.balt. Biogr. Lex.; Pogg. IV), Dr. phil., wurde Realschullehrer in Basel. →Woldemar (1850–98, s. Dt.balt. Biogr. Lex.; Drüll I), Dr. sc. nat. et med., seit 1890 Professor für experimentelle Pharmakologie in Heidelberg (korr. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss.), war mit Elisabeth (1873–1940), Tochter des Marburger Pathologen →Emil Mannkopff (1836–1918) verheiratet. →Leopold (1851–1920, s. u.), Dr. phil., D. theol. h. c., lehrte seit 1894 Indologie in Innsbruck, seit 1899 in Wien (1912/13 Dekan; russ. Staatsrat, k. u. k. HR, Mitgl. d. Ak. d. Wiss. in Wien), und trat auch als Lyriker und Dramatiker hervor. →Theodor (1853–1903) und →Christoph (1855–1915, beide s. Dt.balt. Biogr. Lex.), beide Dr. med., waren als Ärzte tätig; während ersterer Direktor der Augenheilanstalt in St. Petersburg wurde (russ. Wirkl. Staatsrat, Mitgl. u. Vizepräs. d. Ver. St. Petersburger Ärzte u. d. dt. Ärztl. Ver.) und 1888-92 die St. Petersburger Medizinische Wochenschrift redigierte, wurde letzterer später Pastor. Von den Söhnen des Julius († 1895) leitete →Paul (1877–1908, s. Dt.balt. Biogr. Lex.), Dr. phil., als Chemiker eine Tanninfabrik in Valdivia (Chile), →Felix (1878–1945), Dr. iur. et phil., stand der Reichsbahndirektion Dresden vor; dessen gleichnamiger →Sohn (* 1912, s. L), Dr. phil., verfaßte eine Familiengeschichte. Georgs Sohn →Walther (1897–1963, s. Kosch, Lit.-Lex.³) studierte Philosophie, Jura und Architektur in Basel, bereiste ganz Europa und lebte als Erzähler und Lyriker bevorzugt in Buenos Aires.
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Literatur
Felix v. Schroeder, Die Fam. Schröder – v. Schroeder aus Königsberg i. Pr., 2 Bde., 1983/89;
GHdA 128 (Adels-Lex. 13), 2002. 129 (Adelige Häuser B 24), 2002. -
Autor/in
Franz Menges -
Familienmitglieder
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Zitierweise
Menges, Franz, "Schroeder, von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 551 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11876182X.html#ndbcontent