Schöllkopf, Jakob
- Lebensdaten
- 1819 – 1899
- Geburtsort
- Kirchheim/Teck
- Sterbeort
- Buffalo (New York, USA)
- Beruf/Funktion
- Gerberei- und Mühlenbesitzer ; Kraftwerkunternehmer ; Wirtschaftspionier ; Unternehmer
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 11481841X | OGND | VIAF: 62263614
- Namensvarianten
-
- Schöllkopf, Jakob Friedrich
- Schöllkopf, Jakob
- Schöllkopf, Jakob Friedrich
- Schöllkopf, Jakob Friedrich
- Schöllkopf, Jacob
- Schöllkopf, Jacob Friedrich
- Schöllkopf, Jacob Friedrich
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Schöllkopf, Jakob Friedrich
Unternehmer, * 15.11.1819 Kirchheim/Teck, † 15.9.1899 Buffalo (New York, USA), ⚰ Buffalo (New York, USA).
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Genealogie
Aus seit 1618 in Göppingen nachweisbarer Fam., d. im 17./18. Jh. nach K. zog;
V →Gottlieb Heinrich (1779–1860), Rotgerber in K., S d. →Gottlieb (1755–93), Gerber;
M Christina Margaretha, T d. Johann Jakob Majer, Schreiner in K.;
14 Geschw;
- ⚭ Buffalo 1848 Christiane Sophie Dürr, T e. Bäckermeisters in K.;
11 K (4 früh †) u. a. Heinrich, Louis, Arthur, →Jacob (* 1858), studierte in München, Alfred, Hugo, führten alle d. „Buffalo Niagara and Eastern Power Co.“ u. d. „Chemical and Dye Company“ weiter. -
Biographie
S. erlernte 1834-39 den Beruf des Rotgerbers beim Vater, machte zusätzlich eine kaufmännische Ausbildung und wanderte 1841 nach Amerika aus. Nach Ausübung seines Berufs in New York City und Reisen in den Mittleren Westen ließ er sich 1844 in Buffalo am Eriesee oberhalb der Niagarafälle nieder. Er gründete mit väterlichem Darlehen ein Ledergeschäft und erwarb, da er aus der Heimat beträchtliches Kapital (Erbe, Heiratsgut, Darlehen) erhielt, in der Nähe und im Mittleren Westen in den folgenden Jahren einige Gerbereien, 1861-65 weitere Gerbereien und Mühlenbetriebe im Nordosten der USA, die den Bedarf des Militärs an billiger Kleidung (Massenproduktion billigen Leders mit Hilfe neuer Schnellgerbverfahren) und Getreide decken halfen. S.s unternehmerische Erfolge schlugen sich in etlichen Direktorenposten (Eisenbahn, Banken, Gasversorgung) nieder.
Vor allem aber wurde S. als Pionier der Elektrizität bekannt. 1877 kaufte er bei einer Versteigerung für 71 000 $ die Mühle des Ingenieurs Day und die Kraftausnutzungsrechte der Niagarafälle auf amerik. Seite. Früh erkannte er die Bedeutung der Elektrizität und wandte sich seit 1879 mit der Gründung der „Niagara Falls Hydraulic Power Company“ deren Erzeugung zu. Die Firma bot dort als erste Strom an, versorgte zeitweise die Hälfte des Staates New York und wurde als „Buffalo Niagara and Eastern Power Co.“ eine der größten Gesellschaften Nordamerikas. S. förderte u. a. mit seinem Kraftwerk die Industrieansiedlung an den Niagarafällen. 1879 gründete er eine weitere Firma, die „Chemical and Dye Company“, für seine Söhne, die nach seinem Tod auch den Kraftwerkskonzern weiterführten.
S. engagierte sich auch als Wohltäter; er begründete verschiedene Stiftungen sowohl in Buffalo wie in seiner dt. Heimatstadt (Krankenbehandlung f. Arme u. Waisen), wo heute eine Straße und eine Schule nach ihm benannt sind.
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Literatur
E. L. Antz, in: Btrr. z. Gesch. d. Technik u. Ind., Jb. d. VDI 20, 1930, S. 183;
R. L. Mehmke u. R. Scholl, in: Lb. Schwaben II, 1941, S. 407-15 (P);
Men of New York, I, 1898;
J. F. S., hg. v. d. Stadt Kirchheim, 1974;
– zur Fam.:
Die Fam. S. am Niagarafall, in: Geschichtl. Mitt. v. Geislingen u. seiner Umgebung, H. 7, 1939. -
Autor/in
Hartmut Keil -
Zitierweise
Keil, Hartmut, "Schöllkopf, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 374 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11481841X.html#ndbcontent