Schüll, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1794 – 1853
- Geburtsort
- Düren (Rheinland)
- Sterbeort
- Düren (Rheinland)
- Beruf/Funktion
- Papierfabrikant ; Unternehmer
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 139668950 | OGND | VIAF: 102529909
- Namensvarianten
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- Schüll, Wilhelm Leonhard
- Schüll, Wilhelm
- Schüll, Wilhelm Leonhard
- Schüll, Wilhelm
- Schüll, Wilhelm Leonhard
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- Hoesch, Ludolf
- Hoesch, Ludolf
- Hoesch, Ludolf
- Ludolf Hoesch, 1818 –60
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- Schoeller, Felix Heinrich
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- Schüll, Ludolf
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Schüll, Wilhelm Leonhard
Papierfabrikant, * 8.1.1794 Düren (Rheinland), † 3.2.1853 Düren (Rheinland).
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Genealogie
Aus rhein. Kaufmanns- u. Schifferfam.;
V →Johann (1761–1829), Eisenhändler, Papierfabr. in Kreuzau, Mitinh. d. Papierfabrik Gebr. Schüll in Birkesdorf b. D., Tuchfabr.;
M Barbara Sibilla (1767–1823), T d. →Ludolf Hoesch (1727–90), Eisen- u. Papierfabr. in Schneidhausen (s. NDB IX Fam.art.), u. d. Anna Catharina Deutgen;
Ov →Heinrich (1759–1808, ⚭ Maria Ester, T d. →Jacob Theodor Deutgen, 1730–95, Bes. e. Eisenreckhammers in Hoven b. D.), Papierfabr., Mitinh. d. Papierfabrik Gebr. Schüll in Birkesdorf;
B →Jakob (* 1792), seit 1820 mit S. Mitinh. d. Papierfabrik Gebr. Schüll in Birkesdorf, Papierfabr. in Gülpen b. Limburg, →Ludolf (1801–63), Papierfabr. in Kreuzau, →Eberhard (* 1807, ⚭ Berta, T d. Johann Caspar Loesch, Papierfabr., Mitinh. d. Papierfabrik Loesch & Schuell auf d. Kaysersmühle b. D.);
Schw →Caroline (* 1794, ⚭ Ferdinand Brauß), seit 1820 mit S. Mitinh. d. Papierfabrik Gebr. Schüll in Birkesdorf;
– ⚭ Stolberg 1817 Johanna (1795–1854), aus Stolberg, T d. →Matthias Leonhard Schleicher, 1758–1836, Kupfermeister in Stolberg, gründete 1819 d. Nadelfahrik Schönthal im Wehebachtal b. Langerwehe, s. NDB 23*. u. d. Maria Apollonia Hoesch;
2 S →Matthias Wilhelm (1826–85), Papier- u. Wollfabr., pachtete v. S. 1846 d. Papiermühle in Birkesdorf, →Oskar (1828–86, ⚭ Pauline Schüll, 1836–89, T d. Ludolf Schüll u. d. Laura Schleicher), Mitinh. d. Fa. Gebr. Schüll;
4 T Luise (1822–60, ⚭ →Ludolf Hoesch, 1818–60, Papierfabr., Inh. e. Eisenwalzmühle, S d. →Jeremias Ludolf Hoesch, 1774–1842, Papierfabr., s. NDB IX Fam.art., u. d. Elisabeth Schleicher), Maria (1824–95, ⚭ →Felix Heinrich Schoeller, 1821–93, 1857 Gründer d. Papierfabrik Felix Heinr. Schoeller, KR, S d. →Heinrich August Schoeller, 1788–1863, Papierfabr., s. NDB 23), Eugenie (1831–1911, ⚭ →Edmund Hoesch, 1820–91, Papierfabr., s. NDB IX*, S d. →Ludolf Hoesch, 1788–1859, Papierfabr., s. NDB IX), Antonia (1833–90, ⚭ →Heinrich Ernst Banning, 1833–72, Apotheker in D.); Schwager →Carl Viktor Schleicher (1803–83), betrieb mit S. e. Steinschneide- u. Poliermühle b. Kloster Wenau¶ (s. NDB 23 Fam.art.). -
Biographie
Nachdem sich S.s Vater 1820 aus dem geschäftlichen Leben zurückgezogen hatte, ging das Unternehmen an S. und seine Geschwister Jakob, Ludolf und Caroline über. Es firmierte als „Julius Schüll Söhne, Papierfabrik zu Kreuzau“, die v. a. durch vorzügliche Post- und Zeichenpapiere Anerkennung fand. 1830 erfolgte die Auflösung dieser Firma; Ludolf übernahm die komplette Fabrik in Kreuzau, die er 1840-46 gemeinsam mit →Ludolf Hoesch unter dem Namen „Schüll und Hoesch“ betrieb und an dessen Sohn →Eduard Hoesch (1821–94) er seine Anteile 1856 verkaufen mußte. S. wurde 1830 Alleineigentümer der Tuchfabrik in Birkesdorf. 1831 wurde ein Teil der Tuchfabrik wieder für die Papierfabrikation eingerichtet. S. vertrieb seine Papiere und Schreibwaren bis nach Batavia, dem heutigen Jakarta (Indonesien). 1832 erwirkte er die Konzession zur Umwandlung einer unterhalb des Klosters Wenau¶ gelegenen Kupfermühle in eine Steinschneide- und Poliermühle, die er gemeinsam mit seinem Schwager Carl Viktor Schleicher betrieb. Ein von „Schüll & Schleicher“ nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel gearbeiteter Sarkophag ist in der jüngeren Kreuzkapelle zu Kastel, Verbandsgemeinde Saarburg, erhalten.
1846 verpachtete S. die Papiermühle in Birkesdorf an seinen Sohn Matthias Wilhelm. Das Produktionsschwergewicht verlagerte sich wieder mehr auf die Textilfabrikation. Matthias Wilhelm lernte 1851 auf der ersten Weltausstellung in London die Herstellung von Kunstwolle kennen, ein Material, das durch Auflösen von wollenen Lumpen in die ursprüngliche Wollfaser gewonnen wurde. Nach S.s Tod stellte dessen gleichnamiger Sohn die Fabrik von Wasserradantrieb auf Dampfkraft um. Es entstand die Firma „Wilhelm Schüll, Karton- und Kunstwollfabrik“ an der S.s Witwe Johanna beteiligt war. Nach dem Eintritt des jüngeren Sohns Oskar 1854 lautete die Firmierung „Gebr. Schüll“. 1857 wurde die Fabrik baulich und technisch völlig umgestaltet und entwickelte sich als Kunstwollfabrik zu einem Unternehmen ersten Ranges, das in dieser Branche zu den ersten Neugründungen Deutschlands gehörte und 500-600 Arbeiter beschäftigte. Papiererzeugung wurde in diesem Werk 1857 letztmalig erwähnt.
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Auszeichnungen
KR.
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Literatur
J. Geuenich, Gesch. d. Papierind. im Düren-Jülicher Wirtsch.raum, 1959.
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Autor/in
Frieder Schmidt -
Zitierweise
Schmidt, Frieder, "Schüll, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139668950.html#ndbcontent