Schnabel, Carl
- Lebensdaten
- 1843 – 1914
- Geburtsort
- Siegen
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Metallhüttenkundler ; Lehrer ; Physiker ; Chemiker
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116818646 | OGND | VIAF: 40139623
- Namensvarianten
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- Schnabel, Carl
- Schnabel, Karl
- Schnabel, Carl Heinrich Kaspar
- Schnabel, Carolus
- Schnabel, Karl Heinrich Kaspar
- Schnabel, Karolus
- Schnabel, Carl Heinrich Caspar
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Schnabel, Carl
Metallhüttenkundler, * 3.3.1843 Siegen, † 23.11.1914 Berlin. (lutherisch).
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Genealogie
V →Karl (1809–75), aus Kl.-Fischbach (Kr. Gummersbach), Dr. phil., Physiker, Chemiker, 1837 Oberlehrer u. seit 1848 Dir. d. Höheren Bürgerschule (später Realschule) in S., korr. Mitgl. d. Wetterau. Ges. f. d. gesamte Naturwiss. (s. Pogg. II-III; Nassau. Biogr.);
M Hermine Tilemann († 1849);
⚭ 1) Kederbeg (Kaukasus) Dadu Aslan Beg Gaffoy († 1874), 2) Marie Baehr (1858–93);
1 T. -
Biographie
S. studierte nach dem Gymnasialbesuch an den Universitäten Bonn und Berlin sowie der Bergakademie Berlin Hüttenwesen und Bergbau. 1869 trat er in den Dienst der preuß. Bergbehörde ein, ließ sich 1870 beurlauben, übernahm 1871 die Reorganisation der Kupferhütten und Bergwerke der Fa. Siemens u. Halske im Raum Tiflis-Erivan-Baku und wurde 1873 Direktor der dortigen Betriebe. 1876 kehrte S. in den Staatsdienst zurück und entwickelte in der Silberhütte Lautenthal (Harz) ein neues Verfahren zur Zinkextraktion und zur Neutralisation des sauren Hüttenrauchs. 1882 zum Leiter des Bergreviers Goslar ernannt, erfolgte 1885 seine Berufung an die Bergakademie Clausthal, wo er Metallhüttenkunde und chemische Technologie lehrte. Daneben war der international angesehene Fachmann als Gutachter in Europa und Übersee tätig. Mit der Ausarbeitung eines Verfahrens zur Verhüttung der höchst komplexen Buntmetallerze von Broken Hill (Australien) 1891/92 wurde S. berühmt. Sein fachliches Wissen legte er in zwei vielgebrauchten Werken nieder (Lehrb. d. Allg. Hüttenkunde, 1890, ²1903; Hdb. d. Metallhüttenkunde, 2 Bde., 1894–96, ²1901-04, beide Werke auch engl.). Aus gesundheitlichen Gründen trat er 1900 in den Ruhestand, wurde in Berlin ansässig und als nichtständiges Mitglied für das ksl. Patentamt tätig. 1907 veröffentlichte S. sein Erinnerungsbuch „Unter grünen Tannen des Oberharzes“ mit autobiographischen Zügen und einem „Bergakademie-Lied“, das noch heute gesungen wird.
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Auszeichnungen
K. S.-Gedenkmedaille d. Bergak. Clausthal (seit 1938).
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Literatur
R. Hoffmann, in: Chemiker-Ztg. 1915 Nr. 9, S. 53 f. (W);
W. Serlo, Männer d. Bergbaus, 1937, S. 130 f.;
C. Schiffner, Die Männer d. Metallhüttenwesens, 1942, S. 144-46;
G. Müller, in: TU Clausthal Contact. 7, 2000, 41-46 (W, P);
DBJ I, Tl. (W, L);
Pogg. VI;
Nassau. Biogr.; | -
Quellen
Qu Landesbergamt Clausthal-Zellerfeld.
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Porträts
Porträt-Medaille v. B. Reimann, 1938.
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Autor/in
Georg Müller -
Zitierweise
Müller, Georg, "Schnabel, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 276 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116818646.html#ndbcontent