Schmid, Rosl
- Lebensdaten
- 1911 – 1978
- Geburtsort
- München
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Pianistin ; Musikpädagogin
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 117500674 | OGND | VIAF: 20459149
- Namensvarianten
-
- Schmidt, Rosl (verheiratete)
- Schmid, Rosl
- Schmidt, Rosl (verheiratete)
- schmidt, rosl
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Schmid, Rosl
Pianistin, Musikpädagogin, * 25.4.1911 München, † 19.11.1978 München, ⚰ München, Ostfriedhof. (katholisch)
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Genealogie
V →Theodor († 1939), Glas- u. Porzellanmaler, S d. Heinrich, Lehrer in Landau/Isar, u. d. Babette Piechler;
M Amalie Reissner († 1943/44);
Ov →Heinrich Kaspar (1874–1953), aus Landau/Isar, Komp., Dir. d. Städt. Konservatoriums in Augsburg, Dirigent d. Oratoriumver. (s. L);
– ⚭ München 1936 →Ernst A. (1901–77), aus Frankfurt/Main, Verw.angest. d. Studentenwerks in M., Schriftst., S d. Heinrich Schmidt, Polizeisekr., u. d. Margarete N. N.;
2 T →Ursula Hockemeyer (* 1939), Diätassistentin in M., →Almuth Schmidt-Gronau (* 1943), Schausp. am Landestheater in Kiel. -
Biographie
Neben dem Schulunterricht am Roscher-Lyzeum in München-Schwabing erhielt S. 1915-26 Klavierstunden bei Stephanie Hudnik. 1927 begann sie ein Musikstudium an der Münchner Akademie der Tonkunst, das nicht nur die pianistische Ausbildung bei Walther Lampe (seit 1928) einschloß. sondern auch ein Kompositionsstudium bei →Josef Haas. So konnte sie bereits als Sechzehnjährige den Organistendienst an der ehemaligen Theatiner-Hofkirche übernehmen und ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der musikalischen Improvisation unter Beweis stellen. Zum Abschluß ihres Akademiestudiums 1931 erhielt sie den Felix-Mottl-Preis, 1937 den Berliner Musikpreis. Trotz dieser herausragenden Anfangserfolge unterzog sich S. 1938 noch einmal einem Klavierstudium bei dem Pianisten und Musikpädagogen →Robert Teichmüller (1863–1939) in Leipzig.
Als Pianistin im In- und Ausland gleichermaßen geschätzt, erreichte S. in den 30er und 40er Jahren den Höhepunkt ihres Ruhms. Neben dem Konzertieren erteilte sie auch Unterricht, zunächst auf privater Ebene, seit 1948 dann als Lehrerin und Leiterin einer Meisterklasse an der Hochschule für Musik in München (ao. Prof. 1954, o. Prof. 1957).
S.s Repertoire umfaßte die großen Werke der Klavierliteratur von Bach über Beethoven bis zu Romantik und Spätromantik, wobei die Klavierkonzerte von Schumann, Grieg und v. a. Pfitzner ihre besondere Domäne waren. Nach Kriegsende bezog sie auch die bis dahin den Deutschen vorenthaltene Musikliteratur ein und spielte Prokofjew, Chatschaturian, Hindemith und Bartók.
Zwei Eigenschaften kennzeichneten ihr Klavierspiel und stellten S. – im Unterschied zur neuen internationalen Pianistengeneration – in die dt. Musiktradition eines →Edwin Fischer oder →Wilhelm Furtwängler: ihre außergewöhnlich spontane Musikalität und ihre sehr bewußt disponierende Gestaltungskraft. Da ihr „vieles an der heutigen Musikentwicklung im Großen wie im Kleinen […] sehr zuwider“ war (Schieri), zog sie sich immer mehr vom Konzertpodium zurück und widmete sich vorwiegend ihrer pädagogischen Tätigkeit.
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Auszeichnungen
Prix Concours Internat. Eugène Ysaye (Brüssel 1938);
Nat. dt. Musikpreis (1939);
Bayer. Verdienstorden (1965);
Gr. BVK (1972);
Ehrenmitgl. d. Hochschule f. Musik u. Theater, München. -
Literatur
K. Schumann, in: SZ v. 21.11.1978;
FAZ v. 23.11.1978;
F. Schieri, in: Hochschulanz., Mitt. an|d. Mitgll. d. Hochschule f. Musik in München, Nr. 4. Dez. 1978, S. 11-15;
Trümmerzeit in München, Kultur u. Ges. e. dt. Großstadt im Aufbruch 1945-1949, hg. v. F. Prinz, 1984;
Gesch. d. Hochschule f. Musik u. Theater München, Bd. 1, Von d. Anfängen bis 1945, hg. v. Stephan Schmitt, 2005;
C. Leyh, R. S., Ein Leben f. d. Klavier, Dipl.arb. Hochschule f. Musik u. Theater München 2005;
Munzinger;
Riemann;
– zu Heinrich Kaspar:
Herman Roth, H. K. S., 1921;
Ch. Freymadl u. a., H. K. S., 2004;
Wi. 1935;
MGG;
Riemann;
Munzinger; | -
Quellen
Qu Heinrich-Kaspar-Schmid- u. Arthur-Piechler-Archiv, Slg. Walter Homolka (Landau/Isar).
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Autor/in
Roswitha Schlötterer-Traimer -
Zitierweise
Schlötterer-Traimer, Roswitha, "Schmid, Rosl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 154-155 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117500674.html#ndbcontent