Balduin V.
- Lebensdaten
- 1150 – 1195
- Beruf/Funktion
- Graf von Hennegau
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 122926773 | OGND | VIAF: 69822704
- Namensvarianten
-
- Balduin V.
- Balduin VIII., Flandern, Graf
- Balduin V., Hennegau, Graf
- Balduin, Namur, Markgraf
- Baudouin V., Hainaut, Comte
- Baudouin VIII., Flandre, Comte
- Balduin VIII., Flandern, Graph
- Balduin V., Hennegau, Graph
- Balduin, Namur, Markgraph
- Baudouin V., Hainaut, Komte
- Baudouin VIII., Flandre, Komte
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Balduin V.
Graf von Hennegau (seit 1171), * 1150, † 17.12.1195.
-
Genealogie
V Balduin IV.;
M Alix von Namur;
⚭ →Margarete († 1194), Schw des Grafen Philipp von Flandern;
S Balduin VI., Graf von Hennegau und Kaiser von Konstantinopel, Heinrich von Flandern, 1206-16 lateinischer Kaiser von Konstantinopel, Philipp von Namur;
T Jolanthe († 1219, ⚭ Peter von Courtenay, † 1217), seit 1217 Kaiserin von Konstantinopel. -
Biographie
Von seinem Mutterbruder Heinrich dem Blinden von Namur-Lützelburg zum Erben eingesetzt, vom Kaiser als solcher anerkannt, erreichte Balduin nach einem siegreichen Kriege gegen seinen wortbrüchigen Oheim und dessen mächtige Bundesgenossen, daß König Heinrich VI. ihn in Worms am 22.12.1188 mit den Herrschaften Namur, Laroche und Durbuy belehnte und zum Markgrafen von Namur und Reichsfürsten erhob, während der spätgeborenen Tochter Heinrichs, Ermesind, Lützelburg verbleiben sollte. Es ist die erste förmliche, uns ausführlich überlieferte Erhebung in den Reichsfürstenstand. Die Grafen von Hennegau waren bis dahin nur Reichsaftervasallen, da dies Land seit 1071 vom Bischof von Lüttich zu Lehen ging. Ein noch größerer Gewinn fiel ihm, dem Gemahl der Margarete, Schwester des kinderlosen Grafen Philipp von Flandern (1168–91), mit dessen Grafschaft zu. Das westlich der Aa gelegene Drittel Flanderns mit den Städten St. Omer, Aire, Lens, Arras, Bapaume, später Artois genannt, war jedoch als Mitgift an Philipp II. August von Frankreich gekommen, der auf Betreiben Graf Philipps Balduins Tochter Isabella (1180) geheiratet hatte. Balduins Persönlichkeit tritt uns in der ausführlichen und zuverlässigen Schilderung seines trefflichen Kanzlers Giselbert von Mons deutlich entgegen: Bedächtig, zähe, literarisch interessiert, trotz seiner Friedensliebe ein tüchtitiger Kriegsmann, ein höchst erfolgreicher Politiker, der durch die Vereinigung Hennegaus mit Flandern und Namur ein mächtiges Territorium beiderseits der Reichsgrenze schuf.
-
Literatur
La Cronique de Gislebert de Mons, hrsg. v. L. Vanderkindere, Brüssel 1904, v. W. Arndt, in: SS rer. germ., 1869;
L. König, Die Politik d. Gf. B. v. Hennegau, in: Bull. de la Commission royale d'hist. 74, Brüssel 1905, S. 195-428. -
Autor/in
Walther Kienast -
Zitierweise
Kienast, Walther, "Balduin V." in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 552 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122926773.html#ndbcontent