Schwarzenberg, Joseph II.
- Lebensdaten
- 1769 – 1833
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Frauenberg (Hluboká nad Vltavou, Böhmen)
- Beruf/Funktion
- Fürst ; Großgrundbesitzer ; Wirtschaftswissenschaftler ; Bankier
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 122486013 | OGND | VIAF: 84227058
- Namensvarianten
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- Schwarzenberg, Joseph II. Johann Nepomuk Anton Karl Franz de Paula Ladislaus
- Schwarzenberg, Joseph II.
- Schwarzenberg, Joseph II. Johann Nepomuk Anton Karl Franz de Paula Ladislaus
- Schwarzenberg, Joseph II, Fürst
- Schwarzenberg, Joseph Johann Nepomuk Anton Karl Franz de Paula Ladislaus
- Schwarzenberg, Joseph Johann Nepomuk Karl Franz de Paula Ladislaus
- Schwarzenberg, Joseph von
- Schwarzenberg, Joseph II. Johann Nepomuk Anton Carl Franz de Paula Ladislaus
- Schwarzenberg, Joseph Johann Nepomuk Anton Carl Franz de Paula Ladislaus
- Schwarzenberg, Joseph Johann Nepomuk Carl Franz de Paula Ladislaus
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Schwarzenberg, Joseph II. Johann Nepomuk Anton Karl Franz de Paula Ladislaus Fürst zu
Großgrundbesitzer, * 27. 6. 1769 Wien, † 19. 12. 1833 Frauenberg (Hluboká nad Vltavou, Böhmen), ⚰ Wittingau (Třeboň, Böhmen), Mausoleum.
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Genealogie
V Johann I., Hzg. v. Krumau (1742–89, s. NDB 14*), S d. Joseph I., Hzg. v. Krumau (1722–82), u. d. Maria Theresia v. u. zu Liechtenstein (1721–53);
M Marie Eleonore (1747–97), T d. Philipp Karl Gf. zu Oettingen-Wallerstein (1722–66, s. NDB 19*) u. d. Charlotte Juliane Gfn. zu Oettingen-Baldern (1728–91);
B →Karl I. (1771–1820), österr. Feldmarschall, Präs. d. Hofkriegsrats, Kdt. d. allierten Truppen gegen Napoleon in d. Völkerschlacht v. Leipzig (s. Einl.);
Schw Eleonore (1783–1846);
– ⚭ Château de Heverlé (Belgien) 1794 →Pauline (1774–1810), T d. →Louis (Ludwig) Engelbert Duc d'Arenberg et d'Aerschot, Hzg. v. Meppen, Fürst v. Recklinghausen (1750–1820), Grand Bailli d. Hennegaus (s. NDB I), u. d. Louise Antoinette de Brancas-Villars, Contesse de Lauraguais (1755–1812);
3 S →Johann Adolf II. (s. 4), →Felix (s. 5), →Friedrich (s. 6), 6 T Marie Eleonore (1796–1848, ⚭ →Alfred Fürst zu Windisch-Graetz, 1787–1862, k. k. GFM, s. ADB 43; NDB XI*), Pauline (1798–1821, ⚭ 1817 Heinrich Eduard Fürst v. Schönburg-Hartenstein, 1787–1872), Ludovica (1803–84, ⚭ 1821 Heinrich Eduard Fürst v. Schönburg-Hartenstein, 1787–1872, s. o.), Mathilde (1804–86), Karoline (1806–75, ⚭ Ferdinand Fürst v. u. zu Bretzenheim, 1801–55), Berta (1807–83, ⚭ →August Fürst v. Lobkowicz, 1797–1842, Hofkanzler, österr. Pol., s. ADB 19; NDB 14 Fam.art.). -
Biographie
S. folgte 1789 seinem Vater als Regent des Hauses S. Nach der Majoratsteilung wurde er 1802 Oberhaupt der Stammlinie von Krumlov-Hluboká. S. war v. a. um die Erweiterung und ökonomische Nutzung seiner Güter|bemüht. Durch den Ausbau des Schwemmkanals forcierte er die Erschließung der südböhm. Wäldereien und förderte den Kohlen- und besonders den Graphitbergbau. In der Steiermark, in Vordernberg und am Turrach unterhielt er Hochöfen und Eisenwerke, deren Rentabilität durch den Beitritt zur Vordernberger Radmeisterkommunität (1829) gesteigert werden konnte. Mit dem Ziel landwirtschaftlicher Meliorationen versuchte er 1812 die Ablöse der Robotverpflichtungen, betrieb eine Forstschule und eine Forstakademie und errichtete 1815 auf der Herrschaft Krumau die „Ökonomische Lehranstalt“ zur Ausbildung künftiger herrschaftlicher Beamter. In der 1788 eröffneten „Kommerzial-, Leih- und Wechselbank“, die als Schwarzenberg-Bank bekannt wurde, war er als Hauptaktionär und einer der drei Oberdirektoren die treibende Kraft. Unter seiner Ägide wurde 1800 auch die große Pottendorfer Baumwollspinnerei errichtet. In der 1816 nach dem Staatsbankrott errichteten k. k. Einlösungs- und Tilgungsdeputation war er Deputierter des Kgr. Böhmen. In verschiedenen Fürsorgeanstalten und Stiftungen nahm er leitende Stellungen ein, so als Präsident der Hofkommission zur Regulierung des Wiener Armenwesens oder in dem im Volksmund so genannten „Schwarzenbergischen Pensionsinstitut“ für Witwen und Waisen. Als diplomatischer Gesandter war er 1786 in Frankreich, 1790 in Parma, Modena und Rom, 1816 in München tätig. Als Kunstförderer ermöglichte er den Haydnschen Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801) die Uraufführung.
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Auszeichnungen
Rr. d. Ordens v. Goldenen Vlies (1808);
GR u. Kämmerer (1809);
Großkreuz d. St. Stephans- u. d. bayer. Hubertus-Ordens (1816). -
Literatur
Wiener Ztg. v. 24. 2. 1823;
Österr. Nat.-Enc., 1838;
A. Mörath, Die Pflege d. Tonkunst durch d. Fürstenhaus S. im 18. u. zu Beginn d. 19. Jh., 1901;
Die Groß-Ind. Österr. I, 1908, S. 202;
J. Slokar, Gesch. d. österr. Ind. ( . . . ), 1914;
Karl Fürst zu Schwarzenberg, Gesch. d. reichsständ. Hauses Schwarzenberg, 1963 (P);
H. Stekl, Österr. Aristokratie im Vormärz, 1973;
G. Hane, in: Hdb. d. Gesch. d. böhm. Länder, II, 1974, S. 615 f.;
Mémoires du général Lejeune, 2001, S. 328;
H. Freudenberger, Lost Momentum, 2003, S. 231 f.;
H. Matis, Die S.-Bank, Kapitalbildung u. Ind.finanzierung in d. österr. Erblanden, 1787–1830, 2005 (P);
Wurzbach;
ÖBL;
Biogr. Lex. Böhmen. -
Zitierweise
Zollinger, Manfred, "Schwarzenberg, Joseph II." in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 22-23 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122486013.html#ndbcontent