Scherer, Maria Theresia
- Lebensdaten
- 1825 – 1888
- Geburtsort
- Meggen (Kanton Luzern)
- Sterbeort
- Ingenbohl bei Brunnen (Kanton Schwyz)
- Beruf/Funktion
- Ordensfrau ; Ordensgründerin ; Nonne
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118930680 | OGND | VIAF: 18021095
- Namensvarianten
-
- Scherer, Anna Maria Katharina (geborene)
- Scherer, Maria Theresia
- Scherer, Anna Maria Katharina (geborene)
- scherer, anna maria katharina
- Scherer, Catherine-Marie-Thérèse
- Scherer, Katharina
- Scherer, Theresia
- scherer, maria teresia
- Scherer, Anna Maria Catharina (geborene)
- Scherer, Anna Maria Catharina
- Scherer, Katherine-Marie-Thérèse
- Scherer, Catharina
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Scherer, Maria Theresia (Taufname Anna Maria Katharina)
Ordensfrau, Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, * 31.10.1825 Meggen (Kanton Luzern), † 16.6.1888 Ingenbohl bei Brunnen (Kanton Schwyz), ⚰ Ingenbohl bei Brunnen (Kanton Schwyz), Krypta der Klosterkirche.
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Genealogie
V Karl Josef (1785–1833), Bauer in M.;
M Anna Maria Sigrist (1793–1862); Verwandte-m Joseph Sigrist (1817–69), Felix (1821–40), beide Bauern in M., nahmen S. 1833-41 in ihren Junggesellenhaushalt auf. -
Biographie
S. wuchs nach dem Tod des Vaters bei zwei Verwandten mütterlicherseits auf, absolvierte die Primarschule in Meggen, danach eine praktische Ausbildung in Haushaltung und Krankendienst am Bürgerspital Luzern. 1845 trat sie in Altdorf (Kt. Uri) in die von P. →Theodosius Florentini (1808–65) gegründete Kongregation der Lehrschwestern vom hl. Kreuz zu Menzingen (Kt. Zug) ein (1845 Profeß in Wurmsbach). Danach wirkte sie je ein Jahr als Praktikumshilfe an der Schule in Galgenen und als Oberin und Lehrerin in Baar, anschließend drei Jahre in gleicher Funktion in Oberägeri. 1849 legte sie die Lehramtsprüfung in Zug ab und führte 1850/51 die Armenanstalt in Näfels, gleichzeitig betreute sie die Mädchen der dortigen „Industrieschule“. Nach einer kurzen Phase als Lehrerin in Menzingen führte sie seit 1852 das 1850 in Chur von P. →Theodosius Florentini gegründete Hilfsspitals Planaterra und siedelte 1853 in das unter ihrer Aufsicht gebaute Kreuzspital um. Wegen unterschiedlicher Auffassungen, u. a. auch hinsichtlich der Zweckbestimmung des Instituts, wurden die Lehrschwestern in Menzingen und die „Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz“ (gen. Ingenbohler Schwestern) durch bfl. Entscheid 1856 zu zwei unabhängigen Instituten erklärt. S. entschied sich für den Verbleib bei P. Theodosius und wurde 1857 – noch in Chur – von den neugegründeten Ingenbohler Schwestern, die sich vornehmlich der Krankenpflege, der Fürsorge und der Mädchenbildung widmeten, zur ersten Generaloberin gewählt; dieses Amt übte sie bis zu ihrem Tod aus. Mit geistlicher und weltlicher Unterstützung errichtete S. 1865-88 ein vielseitiges Werk mit Niederlassungen in allen Landesteilen der Schweiz, in Süddeutschland, Böhmen, Ober- und Niederösterreich, Tirol, Slawonien, Dalmatien, Steiermark, Mähren und Ungarn. Sie erbaute und organisierte Spitäler, Ambulatorien, Armen- und Waisenhäuser, Kinder- und Krankenheime, Volks-, Taubstummen- und Mittelschulen sowie Mädchenpensionate und stellte immer wieder Krankenschwestern für den Lazarettdienst in europ. Kriegsgebieten zur Verfügung. Nach dem Tod von P. Theodosius 1865 tilgte sie innerhalb von vier Jahren die hohen Schulden, die dieser mit erfolglosen Fabrikprojekten angehäuft hatte. 1878 approbierte Papst Leo XIII. die revidierten Statuten der Kongregation, 1897 erfolgte die definitive Approbation. Während des Kulturkampfes setzte sich S. nachhaltig für den Unterricht der Lehrschwestern an öffentlichen Schulen ein. Kurz vor ihrem Tod errichtete sie in Zürich das Krankenhaus „Theodosianum“ und legte den Grundstein für einen Neubau der von der Gründung an von S. geleiteten Mädchenmittelschule (seit 1890 „Theresianum“ gen.), die 1857 in Chur entstanden und 1860-90 im Mutterhaus Ingenbohl untergebracht war. Beim Amtsantritt S.s als Generaloberin umfaßte die Kongregation 72 Schwestern, 50 Novizinnen und 30 Kandidatinnen, bei S.s Tod 1658 Schwestern (1940; 9638, 2004; 4279 Schwestern). 1931 wurde der bfl. Informationsprozeß in Ingenbohl eröffnet, 1995 erfolgte ihre Seligsprechung in Rom. Ihr Grab wurde Wallfahrtsort.
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Literatur
M. C. Rutishauser, Mutter M. T. S., Leben u. Werk, ²1967 (P);
Kuratorium d. Helvetia Sacra (Hg.), Die Kongregationen in d. Schweiz 19. u. 20. Jh., 1998, S. 184-204 (L);
LThK³; BBKL (L);.| -
Quellen
Qu Mutterhaus d. Barmherzigen Schwestern v. Hl. Kreuz in Ingenbohl, Positio, 2 Bde.
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Porträts
Bronzerelief v. M. Baldessari, 1995 (Krypta, Kloster Ingenbohl);
verschiedene Ölgem. (Kloster Ingenbohl). -
Autor/in
Catherine Bosshart-Pfluger -
Zitierweise
Bosshart-Pfluger, Catherine, "Scherer, Maria Theresia" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 692 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118930680.html#ndbcontent