Schaeffers, Willi
- Lebensdaten
- 1884 – 1962
- Geburtsort
- Landsberg/Warthe
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Schauspieler ; Kabarettist ; Regisseur ; Filmschauspieler
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 117100137 | OGND | VIAF: 7740149108619568780007
- Namensvarianten
-
- Schaeffers, Wilhelm
- Schaeffers, Willi
- Schaeffers, Wilhelm
- Schaeffer, Willi
- Schaeffers, Willy
- Schäfers, Willi
- Schäfers, Willy
- Schäffers, Willy
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Schaeffers, Willi (eigentlich Wilhelm)
Schauspieler, Kabarettist, * 2.9.1884 Landsberg/Warthe, † 10.8.1962 München, ⚰ Berlin, Waldfriedhof Heerstraße.
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Genealogie
V N. N., Journ., Buchhändler;
M N. N.;
⚭ Traute N. N. († n. 1962 ?);
K u. a. Peter († n. 1962 ?, beide s. L). -
Biographie
S. begann seine Schauspielerkarriere 1902 an verschiedenen Wanderbühnen. Für das Kabarett wurde er 1910 von →Rudolf Nelson (1878–1960) entdeckt, der ihn für sein Berliner „Chat noir“ als Conferencier engagierte. 1914-18 nahm S. als Soldat am 1. Weltkrieg teil, anschließend war er wieder Conferencier am Berliner Nelson-Theater. Daneben hatte er zahlreiche Auftritte im Film, meist in Chargenrollen, und auf der Theaterbühne; er spielte in Hollaender-Revuen und in den Charell-lnszenierungen (Die lustige Witwe, 1928, Das weiße Rössl, 1930/31, über 400mal) am Dt. Theater München. Als Conferencier trat S. im Rundfunk und im Kabarett auf („Kabarett der Komiker“, „Korso“, „Karussell“, Berlin; „Bonbonniere“, München). 1932 eröffnete er in Berlin sein eigenes „Kabarett für Alle“. In den 30er Jahren war er mehrfach als Ansager des NS-Fernsehfunks zu sehen. 1938 wurde S. vom Reichspropagandaministerium zum Leiter des Berliner „Kabarett der Komiker“ bestellt, das 1944 ausgebombt wurde. Nach Kriegsende eröffnete er das „KadeKo“ bereits am 1.6.1945 wieder mit einem neuen Programm. In der frühen Nachkriegszeit spielte er mit seinem Ensemble in Berlin an verschiedenen Schauplätzen und ging mit ihm auch auf ausgedehnte Tourneen durch die Bundesrepublik, die Schweiz und Österreich. 1958 eröffnete er in Berlin noch einmal ein eigenes Kabarett am Kurfürstendamm, das er „Tingel-Tangel“ nannte, das aber nach einer Spielzeit wieder schließen mußte.
S. gehörte fünf Jahrzehnte lang zu den bekanntesten Conferenciers des dt.sprachigen Kabaretts, seine Spezialität war der Plauderton des gemütlichen Bildungsbürgers, sein|Markenzeichen die besinnliche Pointe, nicht der scharfe politische Witz. Auch als Leiter des „KadeKo“ setzte er sich für die bunte, unterhaltende Mischung aus Schlager, Chanson, Tanz und Artistik ein.
Besondere Verdienste hat sich S. als Entdecker von Nachwuchstalenten erworben, so verhalf er →Lale Andersen (1908–72), →Peter Frankenfeld (1913–79), →Brigitte Mira (* 1910), →Grethe Weiser (1903–70), →Klaus-Günter Neumann (1920–95), →Georg Thomalla (1915–99), →Heinz Erhardt (1909–79), →Evelyn Künneke (1921–2001) und →Peter Igelhoff (1904–78) zu ersten Kabarettauftritten.|
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Auszeichnungen
BVK I. Kl. (1959).
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Werke
Tingel-Tangel, e. Leben f. d. Kleinkunst, aufgezeichnet v. E. Ebermayer, 1959 (P);
– Filme u. a. Die blaue Maus, 1913;
Der Reigen, 1920;
Der Fakir d. Liebe, 1920;
Die Frau ohne Namen, 1927;
… und Nelson spielt, 1929;
Gassenhauer, 1931;
Kiki, 1932;
Peter Voß. d. Millionendieb, 1932;
Prinzessin Turandot, 1934;
Schachmatt, 1934;
Ich heirate meine Frau, 1934;
Spiel mit d. Feuer, 1934;
Der schwarze Walfisch, 1934;
Alles weg'n dem Hund, 1935;
Im weißen Rössl, 1935;
Nachtwache, 1935;
Die lustigen Weiber, 1935;
Das Schloß in Flandern, 1936;
Der verkannte Lebemann, 1936;
Der Streithammel, 1936;
Menschen ohne Vaterland, 1937;
Monika, 1937;
Das Geheimnis d. Betty Bonn, 1937;
Brillanten, 1937;
Das Ehesanatorium, 1938;
Narren im Schnee, 1938;
Rote Orchideen, 1938;
Anonyme Briefe, 1949;
Die große Chance, 1957. -
Literatur
H. Hyan, Konferenziers u. d. Witze, d. sie jeden Abend machen, W. S., in: Uhu 11, 1930;
„Wer darf sagen: Ich liebe Dich?“, Zur Erinnerung an W. S., 2. Sept. 1884–10. Aug. 1962, hg. v. Traute Schaeffers u. Peter Schaeffers, 1964 (Privatdr.) (P);
K. Budzinski, in: Pfeffer ins Getriebe, 1982, ²1984;
Cine-Graph;
Metzler Kabarett Lex. -
Autor/in
Volker Kühn -
Zitierweise
Kühn, Volker, "Schaeffers, Willi" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 520-521 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117100137.html#ndbcontent