Schäfer, Karl
- Dates of Life
- 1909 – 1976
- Place of birth
- Wien-Hernals
- Place of death
- Purkersdorf (Niederösterreich)
- Occupation
- Eiskunstläufer ; Sportler ; Schauspieler
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 120466406 | OGND | VIAF: 20512783
- Alternate Names
-
- Schäfer, Karl
- Schäfer, Karl
- Schäfer, Carl
- Schäfer, Carl
Linked Services
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
![Marker Geburtsort](/img/marker-geburtsort.png)
![Marker Wirkungsort](/img/marker-wirkungsort.png)
![Marker Sterbeort](/img/marker-sterbeort.png)
![Marker Begräbnisort](/img/marker-grabort.png)
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Schäfer, Karl
Eiskunstläufer, * 17.5.1909 Wien-Hernals, † 23.4.1976 Purkersdorf (Niederösterreich), ⚰ Wien, Hernalser Friedhof, Engelmann-Familiengruft. (katholisch)
-
Genealogy
V N. N., Angest. e. Tabakfabrik in W.;
M N. N.;
⚭ →Christa (* 1903), Eiskunstläuferin, führte als erste Frau e. Sitzpirouette aus, T d. →Eduard Engelmann (1864–1944), Ing. in W., Landesbaudir., Hofrat, 1909 Erbauer e. Freiluft-Kunsteisbahn in Hernais, dreimaliger Europameister im Eiskunstlauf 1892-94 (s. NDB IV; Hist. Lex. Wien), u. d. Anastasia Simotta (* 1872);
Gvm d. Ehefrau Eduard Engelmann (1833–97), Wachstuchfabr., Gründer d. Eislaufbahn in Hernals (s. ÖBL; Hist. Lex. Wien); Tante-v d. Ehefrau Christine v. Szabo, Eiskunstläuferin, Weltmeisterin im Paarlaufen mit Karl Euler; Cousine d. Ehefrau →Herma v. Szabo (* 1902), Eiskunstläuferin, erste österr. Olympiasiegerin im Eiskunstlauf 1924 in Chamonix, sechsmalige österr. Meisterin, 1922-26 Weltmeisterin im Eiskunstlauf, 1925 u. 1927 Weltmeisterin im Paarlaufen mit Ing. Ludwig Wrede; Schwägerin →Helene Jaroschka (1898–1985), Eiskunstläuferin, dreifache Weltmeisterin im Paarlaufen 1913 mit Karl Mejstrik, 1922 u. 1924 mit Alfred Berger, 1924 Olympiasiegerin im Paarlaufen mit A. Berger. -
Biography
Während seiner Mittelschulzeit in Wien wurde S. als Eislauftalent entdeckt und seit 1920 von Rudolf Kutzer trainiert. S.s Karriere begann auf der Engelmann-Eisbahn in Hernais, die als erste Freiluft-Kunsteisbahn der Welt optimale Trainingsmöglichkeiten bot. Auf erste nationale Erfolge im Jugendbereich seit 1924 folgten 1928 zweite Plätze bei der Europa- und Weltmeisterschaft der Herren. Seinen 1929 errungenen Titel als Europameister konnte S. bis 1936 verteidigen. In diesem Zeitraum war er auch österr. Meister. 1930-36 errang er sieben Weltmeistertitel, bei den Olympischen Spielen 1932 in Lake Placid und 1936 in Garmisch-Partenkirchen gewann er die Goldmedaille.
1936 wechselte S. mit der Eiskunstmeisterin aus Norwegen, Sonja Henie, zum Profisport und wirkte seit 1937 in den USA an den Eisrevues „Gay Skaters“ und „Carnevals“ mit. 1940 kehrte er nach Wien zurück und gründete die „Schäfer-Eisrevue“ (1945-72: „Wiener Eisrevue“). Eine Hauptrolle spielte er an der Seite von Olly Holzmann 1943 in Geza v. Cziffras Film „Der weiße Traum“; Nebenrollen in Fritz Fischers „Kaiserwalzer“ (1951) und Franz Antels „Symphonie in Gold“ (1955) folgten. Seit 1946 war er Trainer des Cottage Engelmann Eislaufvereins; 1956-62 übte er diese Tätigkeit in den USA aus. Nach seiner Rückkehr widmete er sich der Förderung des Eiskunstlaufs in Wien und betrieb mit seiner Frau die Engelmann-Eisbahn.
„Karli“ S. sprang als erster Sportler den doppelten Rittberger und erfand u. a. die „Schäfer-Pirouette“ und den „Mond“. Er setzte auch stilistisch Akzente, indem er als erster Eiskunstläufer bei einer Kür im Anzug auftrat. Sein bemerkenswertes musikalisches Empfinden war durch ein Musikstudium mit Kapellmeisterprüfung geschult. S. gilt als einer der erfolgreichsten Sportler Österreichs und als einer der erfolgreichsten Eiskunstläufer weltweit. Im Schatten dieser Triumphe stehen S.s Leistungen als Schwimmsportler: 1926-30, 1932 und 1933 war er als Vertreter des Ersten Wiener Arbeiter Schwimm Clubs österr. Staatsmeister auf der 200m-Bruststrecke und nahm 1928 als Mitglied der nationalen Delegation an den Olympischen Spielen in Amsterdam teil; eine weitere olympische Teilnahme 1936 scheiterte an einer Verbrennung, die sich S. als Träger des olympischen Feuers zugezogen hatte. Seit 1997 wird das „Karl-Schäfer-Memorial“ als internationaler Eiskunstlaufwettbewerb des Österr. Eiskunstlaufverbands jährlich in Wien ausgetragen.|
-
Awards
Goldene Medaille f. Verdienste um d. Rep. Österr. (1932);
Goldenes Ehrenzeichen f. Verdienste um d. Land Wien (1970);
Ehrentafel auf d. Gelände d. Wiener Eislaufver. -
Works
Mein Eiskunstlaufen im lebenden Bilde, 1. T.: Pflichtübungen, 1937 (engl. 1937);
| -
Primary Sources
Qu Stadt- u. Landesbibl. Wien.
-
Literature
60 J. Sportplatz Engelmann, FS hg. v. A. Meisel, 1932 (P);
Rathaus-Korr. v. 14.5.1974, Bl. 1133;
H. Etlinger, in: Wien aktuell 20, 1974, S. 22 f. (P);
I. Wendl, Eis mit Stil, 1979, S. 66-81, 132-37 (P);
H. Polednik, Sport u. Spiel auf d. Eis, 1979, S. 113-18, 146-48 (P);
I. Ackerl u. F. Weissensteiner, Österr. Personenlex., 1992 (P);
R. Seeliger, Die Wiener Eisrevue, Ein verklungener Traum, 1993, S. 17-20, 28 f. (P);
Zauber auf d. Eis, Die Wiener Eisrevue, hg. v. H. Würtz, 1995;
Hist. Lex. Wien (P);
J. Deiss u. D. Henkel, Eiskunstlauf. Die gr. Stars, 1995, S. 110 f. (P);
Munzinger;
Munzinger Internat. Sportarchiv. -
Author
Stefan Jordan -
Citation
Jordan, Stefan, "Schäfer, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 508-509 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120466406.html#ndbcontent