Samuel
- Lebensdaten
- gestorben 1097
- Beruf/Funktion
- Abt von Weißenburg, Murbach und Münster im Gregorienthal ; Abt
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 139579036 | OGND | VIAF: 101304011
- Namensvarianten
-
- Samuel
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Samuel
Abt von Weißenburg (seit 1055), Murbach (seit circa 1080) und Münster im Gregorienthal (seit 1084 bis circa 1090), † 10.5.1097, ⚰ Weißenburg.
-
Biographie
Aus dem Konvent von Weißenburg (Elsaß) hervorgegangen, ist Abt S. erstmals am 30.6.1056 nachzuweisen als Teilnehmer eines Fürstengerichts unter Heinrich III. in Trier, auf dem über Rechte von St. Maximin verhandelt wurde. S. war hauptsächlich für die wirtschaftliche Konsolidierung sowie für Ausbau und Ausstattung der Abtei Weißenburg¶ tätig. Er sicherte deren Einkünfte durch|genaue vertragliche Abmachungen, ließ den heute noch bestehenden roman. Turm der Klosterkirche (Bauinschrift) und die Abtskapelle St. Willibrord im Kreuzgang (sog. Peter- u. Paulskapelle) erbauen (geweiht 1072), und stellte Mittel für die Beleuchtung mehrerer Altäre bereit. Das Nebenkloster St. Stephan¶ wandelte er in ein Stift mit sechs Kanonikaten um. Nach dem Brauch seines Zeitalters, topographisch wichtige Orte in der Umgebung einer Hauptkirche mit Nebeninstituten auszuzeichnen, gründete er im Südwesten von Weißenburg das Kloster St. Michael auf dem Berg¶ (geweiht 1074, im 13. Jh. umgewandelt in ein Stift St. Pantaleon¶ oder Vier Türme). Bereits 1068 ließ er die Kirche St. Laurentius in Niederschlettenbach weihen (Bauinschrift). Als Konsekrator dieser Kirche und der Abtskapelle im Kreuzgang von Weißenburg hatte S. den →Heinrich IV. nahestehenden Missionsbf. Erenfrid-Ezzo von Oldenburg in Wagrien (bei Lübeck) bemüht. Von Herrscherbesuchen verschont (der Ausstellungsort von DD H IV 48 und 61 bezieht sich auf Weißenburg in Bayern), erhielt S. von →Heinrich IV 1067 in Speyer die Bestätigung der Immunität und der Klostermark. Der Treue zu diesem Herrscher verdankte S. auch die einträglichen, zusätzlichen Abbatiate von Murbach und Münster im Gregorienthal – wobei sich →Heinrich IV. im Falle Murbachs bewußt über eine von Konrad I. bis Heinrich III. reichende Serie von Privilegien der freien Abtswahl hinwegsetzte.
-
Quellen
Qu MGH DD H III Nr. 372 B; MGH DD H IV Nr. 195; Traditiones possessionesque Wizenburgenses, Codices duo cum supplementis …, hg. v. C. Zeuss, 1842, Poss. Nr. 302, 304, 306, 307; Liber possessonum Wizenburgensis, hg. v. Ch. Dette, 1987, Nr. 302, 304, 306, 307; Nekrologium d. Klosters Weißenburg, hg. v. E. F. Mooyer, in: Archiv d. hist. Ver. v. Unterfranken u. Aschaffenburg 13/3, 1855, S. 43-46, 53, 57 u. 66.
-
Literatur
Die Weissenburger Hss., neu beschr. v. H. Butzmann, 1964;
H. Seibert, Abtserhebungen zw. Rechtsnorm u. Rechtswirklichkeit, 1995, S. 281, Anm. 362, 437 u. 462;
Palatia Sacra 1/2, bearb. v. L. A. Doll u. H. Ammerich, 1999, S. 49 f. Anm. 1, S. 108-11, 118-21, 165 f., 171 u. 183 f.;
NDBA (P). -
Porträts
Miniatur (Abt mit Stab u. Buch), Wolfenbüttel, Cod. Wiss. 45, fol. 174v Abb. in: J. Prochno, Das Schreiber- u. Dedikationsbild in d. dt. Buchmalerei, T. 1, 1929, S. 45 u. in: NDBA.
-
Autor/in
Franz Staab -
Zitierweise
Staab, Franz, "Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 411-412 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139579036.html#ndbcontent