Schoeller, Philipp Ritter von
- Lebensdaten
- 1797 – 1877
- Geburtsort
- Düren bei Jülich (Rheinland)
- Sterbeort
- Brünn (Mähren)
- Beruf/Funktion
- Tuchfabrikant ; Großindustrieller ; Unternehmer
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 139647694 | OGND | VIAF: 102511235
- Namensvarianten
-
- Schoeller, Philipp Wilhelm (bis 1863)
- Schoeller, Philipp Ritter von
- Schoeller, Philipp Wilhelm (bis 1863)
- schoeller, philipp wilhelm
- Schoeller, Philipp von
- Schoeller, Philipp Wilhelm, der Ältere
- Schoeller, Philipp Ritther von
- Schoeller, Philipp Wilhelm, der Älthere
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Schoeller, Philipp Wilhelm Ritter von (österreichischer Ritter 1863)
Großindustrieller, * 20.2.1797 Düren bei Jülich (Rheinland), † 14.5.1877 Brünn (Mähren). (reformiert)
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Genealogie
V Johann Wilhelm S. (1770-1812), Tuchfabr. in D., S d. →Philipp Rütger (1725–1805);
M N. N.;
Ur-Gvv Johann Paul S. (1700-54), Tuchhändler (s. Gen. 1);
⚭ N. N.;
S →Gustav (1830–1912), Unternehmer (s. ÖBL), →Philipp Johann (1835–92); Vt 2. Grades →Alexander (s. 3). -
Biographie
Als Sohn eines Dürener Tuchfabrikanten erwarb S. Fachkenntnisse im väterlichen Betrieb und erweiterte diese auf Reisen in Belgien, Frankreich und England. 1820 erhielten die drei Brüder Schoeller, →Johann Peter (1778–1838), →Carl Friedrich (1784–1860) und →Heinrich Leopold (1792–1884), aus Schleiden gebürtige Cousins von S., eine „Landesfabriksbefugnis zur Begründung eines Tuchetablissements“ nach Ankauf eines Fabrikgebäudes in Brünn, wo sie die „Gebrüder Schoeller k. k. priv. Feintuch und Schafwollwarenfabrik“ begründeten, deren Leitung S. 1823 übernahm. Er nutzte intensiv technologische Neuerungen und führte 1824 die erste Dampfmaschine und 1827 die erste Gasbeleuchtung einer Fabrik in Österreich ein. Das Unternehmen expandierte stark, auch durch forcierten Export; 1841 waren 700 Arbeiter beschäftigt. S. war beteiligt am Großhandlungshaus „Schoeller & Co“ in Wien und an der Zuckerrübenindustrie als Mitbegründer der Zuckerfabriken in Groß-Čakowitz und Wrdy, ferner engagiert in Bank-, Versicherungs- und Eisenbannunternehmen, u. a. als stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrats der „Mähr.-Escompte-Bank“, als Direktor der „Wechselseitigen. Mähr. Feuerversicherungsanstalt“ und der „Brünn-Rossitzer Eisenbahn AG“. Politisch betätigte er sich 1848/49 als Mitglied des Mähr. Landtags und 1860 des verstärken Reichrats. Seine Söhne →Gustav Adolf und →Philipp Johann setzten das unternehmerische Werk des Vaters fort.
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Auszeichnungen
Goldene Zivilehrenmedaille (1836).
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Literatur
Tagesbote aus Mähren u. Schlesien v. 21.2., 16.5. u. 17.5.1877;
H. Heller, Männer Mährens d. Gegenwart, 4, 1890;
A. v. Schoeller, Gesch. d. Fam. Schoeller, 1894, S. 66 f., 318;
Die Groß-Ind. Österr.s, IV, 1898, S. 131, III, 1908, S. 8;
J. Slokar, Gesch. d. österr. Ind. u. ihrer Förderung unter Ks. Franz I., 1914, S. 85, 194, 215, 321 f., 332 ff.;
H. Dumreicher, 100 J. Haus Schoeller, ²1934;
H. Benedikt, Alexander v. S., 1958, S. 30-34 (P);
H. Kellenbenz, in: Bohemia 3, 1962, S. 249-57;
J. Jetschko, Skoda, Gablonz, Budweiser & Co, 2001, S. 22,|27;
Wurzbach;
ÖBL; | -
Quellen
Qu Österr. StA, Allg. Verw.archiv, Adelsakt.
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Autor/in
Josef Mentschl -
Zitierweise
Mentschl, Josef, "Schoeller, Philipp Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 367-368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139647694.html#ndbcontent