Sachtleben, Rudolf
- Lebensdaten
- 1856 – 1917
- Geburtsort
- Schöningen (Herzogtum Braunschweig)
- Sterbeort
- Duisburg
- Beruf/Funktion
- Chemiker ; Unternehmer
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 133631893 | OGND | VIAF: 60275838
- Namensvarianten
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- Sachtleben, August Theodor Rudolf
- Sachtleben, Rudolf
- Sachtleben, August Theodor Rudolf
- Sachtleben, Rudolph
- Sachtleben, August Theodor Rudolph
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Sachtleben, August Theodor Rudolf
Chemiker, Unternehmer, * 11.12.1856 Schöningen (Herzogtum Braunschweig), † 6.7.1917 Duisburg.
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Genealogie
V →Theodor (1815–57), Leinewebermeister, Kaufm., Gastwirt „Zum weißen Roß“ in Sch., S d. Johann Andreas (* 1782), aus Osterwieck (Hzgt. Braunschweig), u. d. Johanna Margarethe Christine Zimmermann (* 1783);
M Wilhelmine Emilie Wiedenbach (* 1831);
⚭ Schöningen 1885 Antonie (* 1861), T d. →Eduard Cämmerer (1807–85), Chemiker, Fabrikbes. in Sch., u. d. Agnes Reis (1833–95);
2 S Kurt, Chemiker, →Rudolf (1897–1966, ⚭ Ilka Hagenlocher, 1897–1990, aus d. Elsaß), Chemiker, Konservator am Dt. Mus., München (s. L), 1 T Margarethe Wedepohl;
E Rolf (1923–44 ⚔), →Peter (1927–95, ⚭ Elisabeth Engelsberger, * 1931), Dr. phil., Prof. d. Med., führte in Cambridge (England) Forsch. z. Leukämie durch, Chefarzt an d. Kinderklinik St. Elisabeth in Neuburg/Donau, →Hanna (* 1938), Krankengymnastin;
Ur-E →Tobias (* 1957, ⚭ →Monika Sauer, * 1965, bis 1998 Geschäftsführerin d. Hans-Sauer-Stiftung, s. NDB 22*), Unternehmer, gemeinsam mit Monika Sauur-S. 1998 Gründer d. „Mensch & Natur AG“ Beteiligungsges. nachhaltiges Wirtschaften in Deisenhofen b. München sowie Gründer u. Vorstandsmitgl. d. Kairos-Stiftung ebd. (s. Kooperation mit d. Evolution, hg. v. Monika Sauer-S., 1999), →Stefan (* 1957), Arzt f. Allg.med. in Pirmasens, →Antonia (* 1959), Journalistin in Taiwan, →Daniel (* 1961), Bildhauer in Frankreich, →Katharina Steinböhmer (* 1963), Astrologin in Traubling. -
Biographie
Nach dem Besuch der Bürgerschule in Schöningen und des Gymnasiums in Helmstedt bis zur Obersekunda bereitete S. sich seit 1873 auf dem Polytechnikum in Hannover auf das Studium der Chemie vor, für das er sich im Herbst 1875 an der Univ. Halle immatrikulierte. 1877 wechselte er nach Freiburg, wo er 1877 mit der Arbeit „Isobutylameisensäure und ihre Derivate“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Seit Okt. 1878 leistete er Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger in Magdeburg. Im Anschluß an eine Assistenz beim Meierei-Institut Baden in Mecklenburg-Schwerin wurde S. Mitglied der Geschäftsleitung des Schöninger Unternehmens „Lithopone- und Permanentweißfabrik AG“. Als Betriebsleiter wurde er bereits 1884 Teilhaber des seitdem als „Lithoponefabrik Schöningen Sachtleben & Co.“ firmierenden Unternehmens.
S. entwickelte in kurzer Zeit ein Verfahren, zinkhaltige Schwefelkies-Abbrände der Schwefelsäurefabriken zur Herstellung von Lithopone (bestehend aus Zinksulfit u. Bariumsulfat) zu nutzen. Seit 1892 ließ er ein neues Werk im linksrhein. Essenberg (später Homberg bzw. Duisburg) mit Eisenbahnanschluß und eigenem Zugang zum Rhein erbauen. 1906 folgte eine Verschmelzung mit der „Gewerkschaft Siegena“ in Meggen zur „Gewerkschaft Sachtleben“ in Homberg/Rhein, womit die Rohstoffversorgung des schnell wachsenden Unternehmens gesichert war. Die „Sachtloben AG“ (seit 1926) wurde 1972 mit ihrer Hauptgesellschafterin, der „Metallgesellschaft AG“, verschmolzen (heute Sachtleben Chemie GmbH); unter dem Namen des Unternehmensgründers existiert heute auch noch die „Sachtleben Bergbau GmbH“.|
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Auszeichnungen
GKR (1912).
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Literatur
75 J. Lithopone d. „Sachtleben“, 1953;
100 J. (1878–1978) Sachtleben, 1978;
W. Burkhard, Niederrhein. Unternehmer, 1990, S. 156 f. (P);
– Nachlaß v. Rudolf († 1966);
Dt. Mus., München;
– Mitt.
v. Tobias Sachtleben. -
Autor/in
Jürgen Weise -
Zitierweise
Weise, Jürgen, "Sachtleben, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 339 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133631893.html#ndbcontent