Rüdiger, Michael
- Lebensdaten
- 1651 – 1734
- Geburtsort
- Wertheim/Main
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Drucker ; Buchhändler ; Buchhändler ; Verleger
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 136872115 | OGND | VIAF: 81145325
- Namensvarianten
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- Rüdiger, Johann Michael
- Rüdiger, Michael
- Rüdiger, Johann Michael
- Rüdiger, Johann Michael
- Rudiger, Jean Michel
- Rudiger, Johann Michael
- Rudiger, Johannes Michael
- Rudigerus, Johannes Michael
- Rüdiger, Joh. Mich.
- Rüdiger, Michael
- Rüdigerus, Joh. Mich.
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Rüdiger, Johann Michael
Drucker und Buchhändler, * 1651 Wertheim/Main, † 1734 Berlin.
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Genealogie
Eltern unbek.;
⚭ Johanna Maria N. N.;
4 K, u. a. →Andreas († 1751), Buchhändler u. Ztg.verl. in B.;
E Johanna Susanna (1714–37, ⚭ →Johann Jacob Korn, 1702–56, Buchhändler in B., seit 1732 in Breslau, s. NDB XII), N. N. (⚭ →Christian Friedrich Voß, 1722–95, Buch- u. Ztg.verl. in B., s. ADB 40);
Ur-E →Christian Friedrich Voß († 1795). -
Biographie
Etwa 13 Jahre war R. als privilegierter Buchführer des Kurfürsten von der Pfalz und der Univ. Heidelberg tätig. Nachdem ihm bei der Verwüstung und Einäscherung der Stadt durch die Franzosen im Mai 1693 jegliche Existenzgrundlage genommen worden war, verließ er Heidelberg. Auf seiner Flucht ließ er, um Geld zu verdienen, in Frankfurt/M. eine Beschreibung der Einnahme Heidelbergs drucken und zog dann mit seiner Familie nach Berlin, wo er in der dortigen Pfälzer Kolonie auf ein Einkommen hoffte. Tatsächlich wies Friedrich III. im Sept. 1693 die zuständige Behörde an, ihn zur „Treibung und Fortsetzung des Buchhandels“ zu privilegieren, was im November desselben Jahres auch geschah. R. führte zunächst nur einen Buchhandel, verlegte aber seit 1695 in großer Zahl theol. Streitschriften, Erbauungsbücher, Gesangbücher und Reisebeschreibungen. Nach 1710 ging seine Verlagstätigkeit stark zurück und erlosch 1717 schließlich zugunsten des Sortiments ganz. Schon 1704 hatte R. sich beim König erfolgreich um das Privileg, eine Zeitung zu drucken, beworben, mußte es aber 1706 zugunsten des bis dahin allein privilegierten →Johann Lorenz († 1733) wieder aufgeben. Erst seinem Sohn Andreas gelang es 1722, ein entsprechendes Privileg zu erlangen und Lorenz aus dem Zeitungsgeschäft zu verdrängen. Daraus entstand die „Berlinische priviligierte Zeitung“ (die spätere „Vossische Zeitung“). R. stand mit seinen Verlagswerken teilweise in Konkurrenz zu seinem Sohn Andreas, der um 1704 einen florierenden Verlag gegründet hatte. Nach den anfänglich großen Erfolgen hatte R. auch in Güstrow und Schwerin Buchhandlungen eröffnet, die er allerdings bald aus finanziellen Gründen wieder schließen mußte. Sein Sortiment in Berlin wurde nach seinem Tode 1734 mit dem Verlag seines Sohnes Andreas vereinigt und ging 1751 an Christian Friedrich Voß (1722–95) über.
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Literatur
F. Kapp u. J. Goldfriedrich, Gesch. d. Dt. Buchhandels, 1886-1923;
E. Consentius, Die Berliner Ztgg. bis z. Reg. Friedrichs d. Gr., 1904;
Dt. Wirtsch. u. ihre Führer, III, 1925, S. 22;
A. Georgi, Die Entwicklung d. Berliner Buchhandels bis z. Gründung d. Börsenver. d. dt. Buchhändler 1825, 1926. -
Autor/in
Regina Mahlke -
Zitierweise
Mahlke, Regina, "Rüdiger, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 215 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136872115.html#ndbcontent