Rothlin, Ernst
- Lebensdaten
- 1888 – 1972
- Geburtsort
- Lachen (Kanton Schwyz)
- Sterbeort
- Rigi Kaltbad (Kanton Luzern)
- Beruf/Funktion
- Pharmakologe ; Hochschullehrer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 128045949 | OGND | VIAF: 23180902
- Namensvarianten
-
- Rothlin, Ernst
- Rothlin, E.
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Rothlin, Ernst
Pharmakologe, * 27.12.1888 Lachen (Kanton Schwyz), † 20.9.1972 Rigi Kaltbad (Kanton Luzern). (katholisch)
-
Genealogie
V →Werner Bernhard (1845–1912), Kaufm.;
M Emma Stählin (1857–1931);
⚭ 1926 Eglantine Léonie Marie (1896–1982), T d. →Oskar Carl Wachs (1869–1941), Kaufm. b. d. IG Farben AG in Hoechst, u. d. Eglantine Eugénie louard;
1 S →Martin (* 1930), Dr. med., Prof., Chefarzt an d. Univ.klinik Zürich (s. Kürschner, Gel.-Kal. 2003), 1 T. -
Biographie
R. besuchte die Klosterschulen von Schwyz und Samen sowie das Gymnasium St. Gallen und studierte anschließend Medizin in Genf, Berlin, Kiel und Zürich, wo er 1914 zum Dr. med. promoviert wurde. Nach einer Assistenz in Innerer Medizin in Zürich und einer Weiterbildung in Chemie und Physiologie in Genf wurde er Assistent des Physiologen →Walter Rudolf Hess (1881–1973) in Zürich. Sein besonderes Interesse galt der Biochemie und der Pharmakologie. 1920 habilitierte er sich in Zürich als Privatdozent für Physiologie, wurde 1922 Leiter des Pharmakologischen Laboratoriums der „Sandoz AG“ in Basel und 1948 Direktor. Dort untersuchte er von →Arthur Stoll (1887–1971) synthetisierte Verbindungen, v. a. Reinalkaloide, auf ihre pharmakologischen und toxischen Wirkungen mit dem Ziel einer exakten Wirkungsanalyse darauf basierender therapeutischer Anwendungen. Zu den wichtigsten seiner zahlreichen Forschungsgebiete gehörten die Mutterkorn-Alkaloide und deren Derivate, Calcium, herzwirksame Digitalis-Glycoside und Psychopharmaka. Seine breit angelegten Untersuchungen führten zu einer Reihe erfolgreicher Medikamente, z. B. gegen Uterusblutungen (Methergin), Bluthochdruck (Hydergin), Allergien (Calcium-Sandoz, d. i. Calciumgluconat) und Herzinsuffizienz (Digoxin-Sandoz). Seine Wirkungsanalysen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse fanden auch Eingang in die Lehrbücher der Pharmakologie.
Die Univ. Basel ernannte R. 1934 zum ao. Professor für Pharmakologie. Er war Gründungsmitglied der 1943 ins Leben gerufenen Schweizerischen Akademie der med. Wissenschaften, diente ihr bis 1952 als Quästor und wurde 1959 Ehrenmitglied. Nach seinem Ausscheiden aus der „Sandoz AG“ 1956 gründete er die „Internationale Gesellschaft für Psychopharmakologie“ (Collegium Internationale Neuropsychopharmacologicum, CINP) und 1958 die Zeitschrift „Psychopharmacologia“. R. förderte das neu entstandene Gebiet der Psychopharmakolgie sowohl ideell als auch organisatorisch.|
-
Auszeichnungen
Dr. h. c. (Lausanne 1948, Graz 1955);
Paracelsus-Ring d. Stadt Villach (1957);
Ehrenpräs. d. Internat. Ges. f. Pharmakol. (1969). -
Werke
Einige hundert Aufss. in Fachzss. sowie Einzelwerke u. a.: Die zentralnervösen Wirkungen v. Heilmitteln, 1954;
Pharmakodynam. Grundlagen d. Therapie mit herzwirksamen Glykosiden, 1954;
Zur Wirkung d. herzwirksamen Glykoside auf d. Myokardstoffwechsel, 1956;
Outlines of a Pharmacological Career, in: Annual Review of Pharmacology 4, 1964, S. 411-34;
– Mithg.:
Archives internat. Pharmacodynam. Thérapie, seit 1934;
Helvetica physiologica et pharmacologica Acta, seit 1943. -
Literatur
FS E. R., 1948 (W, P);
Neue Schweizer Biogr., 1938, S. 437 (P);
Chimia 13, 1959, S. 31;
T. A. Ban u. H. Hippius (Hg.), Psychopharmacology in Perspective, 1988, S. 31 f.;
Schweizer Lex.;
Pogg. VIII. -
Autor/in
Marcel H. Bickel -
Zitierweise
Bickel, Marcel H., "Rothlin, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 126 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128045949.html#ndbcontent