Rinck, Peter
- Lebensdaten
- um 1429 – 1501
- Geburtsort
- Köln
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- Stifter ; Humanist ; Jurist ; Rektor
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 139199330 | OGND | VIAF: 100495532
- Namensvarianten
-
- Rinck, Peter
- Rinck, Pether
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Rinck, Peter
Stifter, Humanist, * um 1429 Köln, † 8.2.1501 Köln.
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Genealogie
Aus Kölner Fam., d. über mehrere Generationen bedeutende Fernhändler, Bgm., Humanisten u. Stifter auswies;
V →Johann († 1464), Hansekaufm. in K., engagierte sich im Englandhandel, Stifter f. d. Kartause u. d. Pfarrkirche St. Kolumba in K. sowie f. Kirchen in Korbach (s. P), S d. Konrad, Kaufm. in Korbach;
M Gertrud († 1439), T d. Peter Blitterswich, Kaufm.;
B Johann, Kaufm. in England;
Schw Gertrud (⚭ Johann Dass, Kaufm.), Stingin, Augustinerin in K.; ledig; vermutl. aus Verbindung mit Clergin Heydings 1 unehel. S Hieronymus, seit 1495 Student in K.;
N →Hermann († 1496), Kaufm. in K. -
Biographie
Entgegen der kaufmännischen Tradition seiner Familie studierte R. seit 1444 in Erfurt, Paris und Pavia. Seit 1459 war er als Doktor beider Rechte an der Univ. Köln tätig (seit 1484 mehrfach Rektor). Sein Versuch, als Novize in die Kartause einzutreten, scheiterte aus gesundheitlichen Gründen. Wie bereits sein Vater verwandte R. das ererbte Vermögen v. a. für Kunst-, Meß- und Armenstiftungen. In St. Kolumba stattete er die Familienkapelle weiter aus und war als Kirchmeister an einem Erweiterungsbau beteiligt. Für die Kartause stifteten Vater und Sohn den Hochaltar (Lyversberg. Passion, Köln, Wallraf-Richartz-Mus.), eine Kreuzgangverglasung|(Köln, Mus. Schnütgen) und eine Schutzmantelmadonna (Köln, Wallraf-Richartz-Mus.), welche die Stifter sowie die Mönche der Kartause unter dem Schutz der Ordensheiligen und Mariens zeigt. R. beteiligte sich an der Finanzierung des Lettners und schenkte der Kartause die beiden bekanntesten Gemälde der Kölner Malerschule, den „Thomasaltar“ und den „Kreuzaltar“ (beide Köln, Wallraf-Richartz-Mus.), Werke des in Utrecht tätigen „Meisters des Bartholomäusaltars“.
R.s Testament vom 5.5.1500 gehört zu den umfangreichsten Nachlaßregelungen eines spätmittelalterlichen Stifters, indem er 80 geistl. Institutionen mit einem Betrag von insgesamt ca. 17 000 rhein. Gulden bedachte, wobei karitative Legate im Vordergrund standen. Das Testament enthält Hinweise auf eine prächtige Privatkapelle in R.s Wohnhaus und auf eine umfangreiche Bibliothek, die an Klöster verschenkt werden sollte. Einträge in Memorienbüchern, Besitzvermerke sowie Blindstempel auf den Einbänden und Wappen in den Bänden erlauben eine Teilrekonstruktion dieser Bibliothek, aus der v. a. juristische und theologische Handschriften und Drucke überliefert sind. Widmungen verschiedener Autoren wie Raymundus Mithridates und →Rudolf von Langen zeigen R.s Beziehungen zum Frühhumanismus.
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Literatur
H. Graven, O. H. Förster, Die alte Kölner Univ. u. d. Kunst, 1935;
H. M. Werhahn, Die Bücher d. Dr. P. R., in: Kölner Schule, Festgabe z. 60. Geb.tag v. Rudolf Juchoff, 1955, S. 179-88;
F. Irsigler, Hansekaufleute, Die Lübecker Veckinchusen u. d. Kölner R., in: Hanse in Europa, Brücke zw. d. Märkten, 12.-17. Jh., 1973, S. 301-27;
ders., in: Rhein. Lb. VI, 1975, S. 55-69 (P);
F. G. Zehnder, Kat. d. Altkölner Malerei, 1990;
Die Kölner Kartause um 1500, hg. v. W. Schälke, 1991 (P);
G.-R. Tewes, Die Bursen d. Kölner Artisten-Fak. bis z. Mitte d. 16. Jh., 1993;
Wolfgang Schmid, Stifter u. Auftraggeber im spätma. Köln, 1994;
B. Corley, Painting and patronage in Cologne 1300-1500, 2000;
Genie ohne Namen, Der Meister d. Bartholomäus-Altares, hg. v. R. Budde u. R. Krischel, 2001;
Lex. MA. -
Porträts
Stifterbild, Schutzmantelmadonna, um 1475-80 (Köln, Wallraf-Richartz-Mus. u. Stadtmus.), Abb. in: Rhein. Lb. VI, vor S. 65 (s. L) u. in: Die Kölner Kartause, S. 238 (s. L).
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Autor/in
Wolfgang Schmid -
Zitierweise
Schmid, Wolfgang, "Rinck, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 625-626 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139199330.html#ndbcontent