Riezler, Wolfgang
- Dates of Life
- 1905 – 1962
- Place of birth
- Freiburg (Breisgau)
- Place of death
- Bonn
- Occupation
- Physiker
- Religious Denomination
- keine Angabe
- Authority Data
- GND: 139198962 | OGND | VIAF: 100374908
- Alternate Names
-
- Riezler, Wolfgang
Linked Services
Relations
Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Riezler, Wolfgang Heinrich Siegmund
Physiker, * 14.11.1905 Freiburg (Breisgau), † 27.9.1962 Bonn. (katholisch)
-
Genealogy
V →Erwin (s. 2), S d. →Sigmund Rr. v. R. (s. 1);
M Lila Ratzel;
Ov →Walter (s. 3), →Kurt (s. 4);
⚭ 1931/32 Lilly Baxmann (ev.);
2 S, 4 T. -
Biography
R. studierte 1923-29 Physik an den Universitäten Erlangen und München, wo er 1929 bei →Wilhelm Wien (1864–1928) mit einer Arbeit über den Dopplereffekt an homogenen Wasserstoffkanalstrahlen promoviert wurde. 1929-31 arbeitete er mit einem Stipendium der „Notgemeinschaft der Dt. Wissenschaft“ in Freiburg/Br., 1930/31 war er zudem Research Student am Cavendish Laboratorium in Cambridge (England) bei →James Chadwick (1891–1974) und →Ernest Rutherford (1871–1937). Es folgte eine Assistentenzeit an der Univ. Rostock bei →Christian Füchtbauer (1877–1959), mit dem er nach seiner Habilitation 1935 an das Physikalische Institut der Univ. Bonn wechselte (apl. Prof. 1943). 1942-44 leitete er in Paris die Arbeiten am Zyklotron von Frederic Joliot-Curie (1900–58) im Collège de France. Nach dem 2. Weltkrieg baute R. unter →Walther Gerlach (1889–1979) das Bonner Physikinstitut wieder auf und vertrat dort seit 1948 das Ordinariat für Experimentalphysik; 1952 wurde er ao. und 1953 o. Professor sowie Direktor des neu zu errichtenden Instituts für Strahlen- und Kernphysik.
R.s Hauptforschungsgebiet wurde – nach ersten festkörperphysikalischen Arbeiten – die Kernphysik. Er arbeitete über α-Teilchen und thermische Neutronen und untersuchte in Zusammenarbeit mit Medizinern die therapeutische und diagnostische Nutzung der Radioaktivität (radioaktive Indikatoren). Die Pariser Erfahrungen nutzte er 1954-58 beim Aufbau eines Synchrozyklotrons für Deuteronen im Bonner Institut; gezielt suchte er mit Hilfe fotographischer Emulsionen nach langlebigen natürlich radioaktiven Isotopen. R.s Hauptwerk ist seine „Einführung in die Kernphysik“ (1937, ⁶1958, russ. 1948). R. war Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen“ sowie Leiter der „Kommission zum Schutz der Zivilbevölkerung“ beim Bundesinnenministerium. 1957 gehörte er zu den Unterzeichnern der „Göttinger Erklärung“ gegen die Atombewaffhung der Bundeswehr.
-
Publisher
Hg.: Kerntechnik – Physik, Technol., Reaktoren, 1958 (mit W. Walcher).
-
Literature
E. Bodenstedt, in: Physikal. Bll. 18, 1962, S. 512 f.;
B. Jaeckel u. W. Paul, in: Bonner Gel., Btrr. z. Gesch. d. Wiss. in Bonn, Math. u. Naturwiss., 1970, S. 96 f. (P);
Pogg. VII a. -
Author
Horst Kant -
Citation
Kant, Horst, "Riezler, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 619 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139198962.html#ndbcontent