Riepp, Balthasar
- Lebensdaten
- 1703 – 1764
- Geburtsort
- Kempten (Allgäu)
- Sterbeort
- Vils (Tirol)
- Beruf/Funktion
- Maler ; Freskant
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 121618714 | OGND | VIAF: 13168798
- Namensvarianten
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- Riepp, Balthasar
- Riep, Balthasar
- Riep, Johann Balthasar
- Riep, Johannes Balthasar
- Riepp, Johann Balthasar
- Riepp, Johannes Balthasar
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Riepp, Balthasar
Maler und Freskant, * 22.11.1703 Kempten (Allgäu), † 2.8.1764 Vils (Tirol). (katholisch)
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Genealogie
V Michael, Tagelöhner;
M Maria Mayr;
⚭ Anna Maria (1699–1763), T d. →Paul Zeiller (1658–1738), Maler in Reutte (Tirol) (s. ADB 45; ThB), u. d. Anna Kurz;
1 S (früh †); Schwager →Johann Jakob Zeiller (1708–83), Maler in Tirol (s. ADB 45; ThB). -
Biographie
Nach einer Lehre bei dem Kemptener Hofmaler Franz Benedikt Hermann ist R. 1722 als Gehilfe von Jacob Carl Stauder bei der Ausmalung der Benediktinerinnen-Klosterkirche Münsterlingen¶ bezeugt, für die er bis 1725 sämtliche Altarbilder ausführte. Danach ging er mit Unterstützung des Kemptener Fürstpropstes →Anselm Frhr. v. Reichlin-Meldegg (reg. 1728-47) zur Weiterbildung nach Italien, wo er in Rom vermutlich mit dem aus Reutte stammenden Johann Jakob Zeiller zusammentraf. Vermittelt durch diesen, trat R. nach seinem Italienaufenthalt in die Werkstatt Paul Zeillers, des Vaters von Johann Jakob, in Reutte ein. Von dort entfaltete er seine vielfältige Tätigkeit als Maler und Freskant v. a. im Allgäu, aber auch in der Schweiz und in Schwaben.
Nach ersten Fresken (1732/33 Heiligkreuz, Kempten; 1734 St. Peter u. Paul, Altstädten) fertigte R. 1738 für die Totenkapelle in Breitenwang (Tirol) die Kulissen für ein Hl. Grab, mit denen ihm der Übergang zum Rokoko gelang. An den druckgraphischen Werken der Augsburger →Gottfried Bernhard Götz sowie der Brüder Joseph Sebastian und →Johann Baptist Klauber geschult, verband er deren ausgeglichene Kompositionen mit einer lebhaften und leuchtenden Farbigkeit, die er bis 1750 zu häufig expressiven Ausdrucksformen steigerte. 1746 wurde R. als einer der „berüembtesten Mahler in Teutschland“ (Diarium Pater Michael Schlageter, 1748, Einsiedeln) zur Ausmalung der Klosterkirche Einsiedeln (Schweiz) berufen, wo er nach Vorlagen des dort zuvor tätigen, dann aber erkrankten Malers →Franz Anton Kraus (1705–52) die Ausmalung des Chores vollendete (zerstört) und einige Ölgemälde für das Kloster anfertigte (vier Philosophenbildnisse u. „Jakobs Kampf mit d. Engel“). Bei seinem umfangreichsten Freskenzyklus in der Wallfahrtskirche Hl. Kreuz in Biberbach 1753 hatte er seinen künstlerischen Zenit bereits überschritten. R., der zwischenzeitlich Wohnsitz und Werkstatt nach Vils (Tirol) verlegt hatte, soll zeitgenössischen Berichten zufolge seit den 50er Jahren so sehr dem Alkohol zugesprochen haben, daß sein künstlerisches Schaffen seit 1759 weitgehend erlosch.
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Werke
Weitere W St. Ulrich, Seeg, 1744;
Benediktinerabtei Ottobeuren, westl. Vorraum z. Kaisersaal, 1746;
Wallfahrtskirche Maria Vesperbild, Ziemetshausen, 1755;
Votivkirche St. Thekla, Weiden, 1758. -
Literatur
Bürgerfleiß u. Fürstenglanz, Reichsstadt u. Fürstabtei Kempten, Ausst.kat. Residenz Kempten 1998;
Josef Mair, in: A. Tacke (Hg.), Herbst d. Barock, 1998, S. 321-38 (W-Verz.). -
Autor/in
Peter Prange -
Zitierweise
Prange, Peter, "Riepp, Balthasar" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 603-604 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121618714.html#ndbcontent