Riedl, Castulus
- Lebensdaten
- 1701 – 1783
- Geburtsort
- Moosburg
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Kartograph ; Kartograf
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 103757236 | OGND | VIAF: 37335744
- Namensvarianten
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- Riedel, Castulus
- Riedl, Castulus
- Riedel, Castulus
- Riedl, Kastulus
- Riedel, Kastulus
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- * Personen in bayerischen historischen biographischen Lexika. Baader / Lipowsky. 1821 ff. [1804-1825]
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Riedl, Castulus
Kartograph, * 22.3.1701 Moosburg, † 24.7.1783 München. (katholisch)
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Genealogie
V Leonhard, Bäcker, Ratsbürger u. Stadtbaumeister in Moosburg;
M Christina N. N.;
⚭ Maria Anna Theresia (* 1720), T d. Aegidius Gerold, bayer. Offz., u. d. Maria Helena N. N.;
S u. a. →Adrian (s. 2), →Franz Xaver (1748–73), Priester, Michael (s. 3), mind. 2 T. -
Biographie
R. war zunächst u. a. als Gerichtsschreiber tätig, ehe er sich dem Vermessungsfach zuwandte. 1728 ließ er sich als Externer an der Univ. Ingolstadt prüfen und erlangte anschließend die Approbation zum freien kfl. Landgeometer. Etwa 1729-33 stand er als Ingenieurleutnant in österr. Diensten. Beim Festungsbau u. a. in Belgrad und Temesvar lernte er die österr. Militärbaukunst und -kartographie kennen, die sich seit der Förderung durch Prinz Eugen in starkem Aufschwung befand. Wieder in Bayern, wirkte R. als Lehrer für praktische Mathematik und militärische Ausbildung an der Ettaler Ritterakademie. Er betätigte sich zudem als Gestalter von Einblattdrucken und übernahm kartographische Auftragsarbeiten. Nach Teilnahme am Österr. Erbfolgekrieg auf bayer. Seite und Kriegsgefangenschaft wurde R. 1745 in der|Zivilverwaltung als kfl. Landgemeter und Wasserbaumeister angestellt. Eine Vergrößerung seines Betätigungsfeldes ergab sich aus dem zunächst punktuell einsetzenden Chausseenbau, der 1751 institutionalisiert und zum flächendeckenden Bauprogramm ausgeweitet wurde. Neben der Planung und Leitung der Baumaßnahmen oblag R. auch die parallel stattfindende kartographische Erfassung der bayer. Straßen. Insgesamt sind von R. ca. 350 Karten zum Wasser- und Straßenbau, zu Grenzen, Forsten und Grundstücken erhalten; seine Kartentechnik wurde schon von den Zeitgenossen als deutlicher Qualitätssprung wahrgenommen. Es gelang ihm zudem, seinen Arbeitsbereich innerhalb der Verwaltung stärker zu verankern (1757 Hofkammerrat) und durch die Stärkung der finanziellen und personellen Basis die Grundlage für die weitere Entwicklung des bayer. Bau- und Vermessungswesens zu schaffen.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1759).
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Literatur
G. Leidel u. M. R. Franz, Altbayer. Flußlandschaften an Donau, Lech, Isar u. Inn, Handgez. Karten d. 16.-18. Jh. aus d. Bayer. HStA, Ausst.kat. München 1998, S. 40 u. passim;
D. Schlögl, Der planvolle Staat, Raumerfassung u. Reformen in Bayern 1750-1800, 2002;
P.-G. Franke u. A. Kleinschroth, Kurzbiogrr. Hydraulik u. Wasserbau, 1991, S. 72; | -
Quellen
Qu Bayer. HStA; Archiv d. Erzbistums München u. Freising; Bayer. Staatsbibl.
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Autor/in
Daniel Schlögl -
Zitierweise
Schlögl, Daniel, "Riedl, Castulus" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 574-575 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103757236.html#ndbcontent