Reginhard
- Lebensdaten
- gestorben 1037
- Beruf/Funktion
- Bischof von Lüttich ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 139040145 | OGND | VIAF: 95635746
- Namensvarianten
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- Reginhard
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Reginhard
Bischof von Lüttich (seit 1025/26 ?), † 5.12.1037, ⚰ Lüttich, St-Laurent.
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Genealogie
Aus im Lütticher Raum begüterter Fam, („claro genere“); Verwandter hl. →Heribert († 1021), Ebf. v. Köln (seit 999, s. NDB VIII).
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Biographie
R. wurde seiner Vita zufolge von seinem Verwandten, Ebf. Heribert v. Köln, gefördert, der ihn auch zum Propst in Bonn erhoben haben soll. Der Zeitpunkt seiner Erhebung zum Bischof von Lüttich ist zwischen dem 23.1.1025, dem Todestag des Vorgängers Durandus, und dem 1.6.1026, der Weihe der Kirche von Walcourt, anzusetzen. Die weiteren Nachrichten, daß R. das Bistum Verdun in|Aussicht auf ein besseres ausgeschlagen, das Bistum Lüttich schließlich durch Simonie von Konrad II. erworben habe, gehen auf eine zweifelhafte Vorlage seines Biographen Reiner zurück und sind unzutreffend. Ob die Wallfahrt nach Rom, bei der R. reuevoll sein Amt niedergelegt haben und vom Papst wiedereingesetzt worden sein soll, tatsächlich stattgefunden hat, bleibt ebenfalls unsicher, da lediglich Reiner davon berichtet.
R.s besondere Sorge galt der Domschule, die zu seiner Zeit zunächst dem Scholaster Wazo (Bf. v. Lüttich 1042–48), dann seit etwa 1030 dessen Nachfolger Adelmann (Bf. v. Brescia 1059–61) unterstand, dem Kollegiatstift St-Gengulphe¶ in Florennes und besonders der Benediktinerabtei St-Laurent¶ in Lüttich. Diese Gründung seiner Vorgänger vollendete er durch eine Reihe von Baumaßnahmen und machte sie mit einer umfangreichen Dotation erst lebensfähig (auch wenn von den insgesamt acht dieses Kloster betreffenden Urkunden nur zwei echt sind). Die Weihe der Klosterkirche fand am 3.11.1034 statt. R. ließ eine Steinbrücke über die Maas bauen, die bis 1409 existierte, und organisierte während der großen Hungersnot um 1030 eine effektive Armenversorgung. 1037, noch kurz vor seinem Tod, nahm R. an dem Feldzug Hzg. Gozelos von Nieder- und Oberlothringen gegen Gf. Odo v. der Champagne teil, der sich von Kg. Rudolf II. von Hochburgund um sein Erbe gebracht sah und deshalb in Lothringen das Regnum Teutonicum angegriffen hatte. Der Bischof beteiligte sich auch an der Schlacht bei Bar, in der Odo besiegt wurde und fiel. Er selbst starb wenige Monate später; die Todesursache ist unbekannt.
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Literatur
J. Daris, Hist. du diocèse ot de la principauté de Liège I, Depuis leur origine jusqu'au XIIIe siècle, 1890, bes. S. 343-56;
J.-L. Kupper, Liège et l'église impériale XIe-XIIe siècles, 1981;
Series episcoporum V, Germania I: Archiepiscopatus Coloniensis, hg. v. St. Weinfurter, O. Engels u. H. Kluger, 1982, S. 70 f.;
D. Foote, Taming Monastic Advocates and Redeeming Bishops. The Triumphale and Episcopal Vitae of Reiner of St. Lawrence, in: Revue d'hist. ecclésiastique 91, 1996, S. 5-40;
St. Haarländer, Vitae episcoporum, 2000, S. 208 ff., 453 f., 502 f. u. ö. | -
Quellen
Qu Reiner v. St-Laurent, Vita Reginardi episcopi Leodiensis, MGH SS 20, 1868, S. 571-78; weitere Qu b. Daris (s. o.), S. 343.
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Autor/in
Stephanie Haarländer -
Zitierweise
Haarländer, Stephanie, "Reginhard" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 266-267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139040145.html#ndbcontent