Ratold
- Lebensdaten
- um 770 – zwischen 840 und 856
- Beruf/Funktion
- Bischof von Verona
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 119538644 | OGND | VIAF: 824460
- Namensvarianten
-
- Ratold
- Ratold, von Verona
- Radolt, von Verona
- Ratold, Veronensis
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Regesta Imperii
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
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Biographie
Von schwäb. Herkunft und vermutlich in der Klosterschule der Reichenau erzogen, wirkte R. als Kleriker unter dem gleichfalls aus Alemannien stammenden Bf. Egino von Verona († 802), dessen Nachfolge er 799 oder spätestens 802 antrat. Überdies war R. oberster Kapellan Kg. Pippins von Italien und besuchte 801 zusammen mit diesem das Genesius-Heiligtum in Schienen/Bodensee zur Überprüfung der Reliquientranslation, die der alemann. Adlige Scrot, Gf. v. Florenz, vorgenommen hatte. In Verona stellten beide 806/807 das durch Brand und Besitzentfremdung geschädigte Kloster San Zeno wieder her. Als enger Gefolgsmann Ludwigs d. Frommen meldete R. 817 den Aufstand Kg. Bernhards von Italien dem Kaiser und stand auch in der Reichskrise seit 830 auf dessen Seite. Nachdem er 834 Ksn. →Judith aus der Gefangenschaff Lothars I. in Tortona befreit und an den Kaiserhof in Aachen geführt hatte, blieb ihm die Rückkehr nach Italien verwehrt. R. zog sich in seine Stiftung Radolfzell zurück; spätestens 840 mußte er endgültig zugunsten des in diesem Jahr als erwählter Bischof bezeugten →Noting († 865) auf das Bistum Verona verzichten.
R.s Verbundenheit mit der Reichenau kommt darin zum Ausdruck, daß er 826 auf klösterlichem Grund eine Kirche in „Ratoltescella“ (Radolfzell) errichtete und mit Reliquien der Märtyrer Theopont und Senesius ausstattete. Nach der Reichenauer Überlieferung aus der Mitte des 10. Jh. überführte R. 830 die Gebeine des hl. Markus aus Venedig in das Inselkloster mit der Auflage, sie zunächst unter dem Decknamen des hl. Valens geheimzuhalten. Auf diese Weise steigerte er die Bedeutung der Reichenau, die damals mit der Pfalz Bodman zum Mittelpunkt in dem neugebildeten Teilreich von Ludwigs d. Frommen Sohn →Karl (d. Kahlen) in Alemannien werden sollte.
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Literatur
R. Dennig u. A. Zettler, Der Evangelist Markus in Venedig u. auf d. Reichenau, in: ZGORh 144, 1996, S. 19-46;
R. Rappmann u. A. Zettler, Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft u. ihr Totengedenken im frühen MA, 1998;
Th. Zotz, Ludwig d. Fromme, Alemannien u. d. Genese e. neuen Regnum, in: Wirkungen europ. Rechtskultur, FS f. K. Kroeschell, 1997, S. 1481-99;
E. Hlawitschka, R., Bf. v. Verona u. Begr. v. Radolfzell, in: Hegau 54/55, 1997/98, S. 5-44;
LThK³;
Lex. MA. -
Autor/in
Thomas Zotz -
Zitierweise
Zotz, Thomas, "Ratold" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 183-184 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119538644.html#ndbcontent