Rabitz, Carl
- Lebensdaten
- 1823 – 1891
- Geburtsort
- Halle/Saale
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Bautechniker ; Techniker ; Maurer ; Erfinder
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117684201 | OGND | VIAF: 52473372
- Namensvarianten
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- Rabitz, Carl
- Rabitz, Johann Christoph Carl
- Rabitz, Karl
- Rabitz, Johann Christoph Karl
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Rabitz, Johann Christoph Carl
Bautechniker, Erfinder, * 22.12.1823 Halle/Saale, † 10.4.1891 Berlin, ⚰ Berlin, Familienmausoleum auf dem Invalidenfriedhof (1961 zerstört). (evangelisch)
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Genealogie
V Johann Gottlob (1790–1862), Tuchmachergeselle u. Maurer in H., S d. Johann Gottlob (1752–1814), Tuchmachertneister in H., u. d. Dorothee Sophie Baumgart (um 1766–1814), aus Friedeburg (Saalkreis);
M Johanna Elisabeth (1787–1841), T d. Johann Christian Schön(e)feld, Tuchmachermeister in H., u. d. Elisabeth Möbes;
⚭ Bertha Schäfer († vor 1891), aus B.;
S Hans, Architekt, führte d. väterl. Baugeschäft f. „Feuersichere Wände, Decken, Gewölbe, Umhüllungen, eiserne Baukonstruktionsteile nach Rabitz-Patent“ weiter (s. W). -
Biographie
Nach dem Besuch der Bürgerschule wurde R. mit 15 Jahren Lehrling bei dem Maurermeister Trappe in Halle. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Städten Deutschlands, zuletzt in Brandenburg/Havel, und besuchte die Kunstakademie in Berlin, wo er die kleine und große silberne Medaille erwarb. 1853 bestand er die Meisterprüfung als Maurer und machte sich 1854 selbständig. Eine Anzahl öffentlicher Gebäude in Berlin (u. a. Reichspostamt, Rohrpostamt, Frauenklinik) wurde von ihm ausgeführt.
Mitte der 1870er Jahre griff R. einen schon etwa 30 Jahre früher in England entwickelten Gedanken auf, für die Zwischenwände der einzelnen Zimmer in Mietshäusern nicht mehr Ziegel, sondern leichtes, mit Gips ausgegossenes Drahtgeflecht zu verwenden. Er verbesserte und vereinheitlichte das noch unzulängliche Verfahren maßgeblich, erhielt 1878 dafür ein Patent (DRP 3789) und leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Bautechnik. Die Rabitzwand erwies sich als feuersicher und wurde hauptsächlich für innere Scheidewände von Gebäuden, als Wandungen von Lüftungs- und Heizungskanälen, Schloten und an Stelle von Brandmauern angewendet. In der Folge fand der Gipsdrahtbau (Rabitzbau) internationale Verbreitung. Heute werden verschiedene Abwandlungen und Weiterentwicklungen der Methode R.s praktiziert, u. a. im Stahlbau, in der Raumgestaltung und in der Denkmalpflege sowie beim Brandschutz. R. war 1867 Mitbegründer des Vereins „Berliner Baubude“, des Vorgängers des 1875 gegründeten „Verbandes dt. Baugewerksmeister“.|
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Auszeichnungen
Ehrenmitgl. d. Norddt. u. d. Brandenburg. Baugewerken-Ver. u. d. Ver. Berliner Baubude.
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Werke
Naturdächer v. vulkan. Cement, in: Zs. f. prakt. Baukunst 27, 1867, Sp. 195-200. – Zu Hans: Uferbefestigungen an Flüssen u. Kanälen, Verbands-Schrr. d. Dt.-Oesterr.-Ungar. Verband f. Binnenschiffahrt, NF, 1901.
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Literatur
Baugewerks-Ztg. 23, Nr. 31 v. 18.4.1891, S. 360 (P);
F. Habersbrunner, Die Lohn-, Arbeits- u. Organisationsverhältnisse im dt. Baugewerbe mit bes. Berücks. d. Arbeitgeber-Organisation, 1903, bes. S. 97-99;
K. Treuwerth, Der Invalidenfriedhof in Berlin, 1925, S. 43;
Gosch.bll. f. Technik 11, 1927, H. 1, S. 17;
G. Hintze, Der Invalidenfriedhof in Berlin, ²1936, S. 69, 99, 102;
K. Lade u. A. Winkler (Hg.), Die Rabitzarbeiten, Material, Konstruktion u. Anwendung, 1936. -
Autor/in
Hans-Henning Zabel -
Zitierweise
Zabel, Hans-Henning, "Rabitz, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 73 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117684201.html#ndbcontent