Dissen, Heinrich von
- Dates of Life
- 1415 – 1484
- Place of birth
- Osnabrück
- Place of death
- Köln
- Occupation
- Kartäuser ; Schriftsteller ; Übersetzer ; Mönch
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 121231941 | OGND | VIAF: 13158497
- Alternate Names
-
- Heinrich von Dissen
- Dissen, Henricus de
- Henricus de Dissen
- Dissen, Heinrich von
- Heinrich von Dissen
- Dissen, Henricus de
- Henricus de Dissen
- Heinrich, von Dissen
- Heinricus, de Dissen
- Heinricus, de Osnabrugis
- Henri, de Dissen
- Henricus, de Dissen
- Osnabrugis, Heinricus de
Linked Services
Relations
Life description (NDB)
Places
Map Icons
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Dissen, Heinrich von (Henricus de Dissen, de Osnabrug)
Kartäuser, theologischer Schriftsteller, * 18.10.1415 Osnabrück, † 26.11.1484 Köln.
-
Genealogy
Vorfahren stammen aus Dissen, (Kr. Osnabrück).
-
Biography
Als Fünfzehnjähriger begann D. das Studium in Köln, 1435 beschloß er es als Baccalaureus in decretis. Er erhielt die Priesterweihe und legte am 14.7.1437 in der Kölner Kartause Sankt Barbara Profeß ab. D. hat das Kloster nie gewechselt, bekleidete schließlich das Amt des Propräfekten (Vicarius) und war fleißig mit Bücherschreiben beschäftigt. Er hat Texte der Kirchenväter und andere Werke abgeschrieben, aber auch eigene Predigten, exegetische und asketische Traktate mit schneller, aber deutlicher Kursive niedergeschrieben, auch Kompilationen verfaßt, in denen eigenes und fremdes Gut nicht leicht zu trennen sind. In deutscher Sprache hat er unter anderem eine Erklärung des Vaterunsers und auf Bitten eines Nonnenkonvents eine Genealogie Christi verfaßt. Aus dem Lateinischen hat er biblische und patristische Texte recht frei und gewandt übersetzt, wiederum für Kölner Klosterfrauen, wobei er seine abweichende Mundart entschuldigte: „want ich geyn Colner byn geboren, mer van Osenbrugge“. Ob D.s Schriften wirklich weite Verbreitung gefunden haben, darf man trotz älterer Versicherungen bezweifeln, gedruckt ist ganz wenig.
-
Works
D.s Werke lagen als Autographe in d. Bibl. v. St. Barbara, wo J. Hartzheim (Bibl. Coloniensis, 1747, S. 116) 24 D.-Mss. angetroffen hat. Sie teilten das Schicksal d. Kartäuserbibl. Einige hat Wallraf erworben u. dem Kölner Stadtarchiv hinterlassen, einige sind über →Leander van Eß an Sir Th. Phillipps gekommen, aus dessen Nachlaß d. Berliner Staatsbibl. e. lat. u. e. wichtige dt. Hs. (Ms. germ.fol. 1236) erwerben konnte. Die meisten Hss. kamen mit d. Slg. Hüpsch an d. Hess. Landes- u. Hochschulbibl. Darmstadt. Nach K. Löffler (Köln. Bibl.gesch. im Umriß, 1923, S. 67-73, L) hat A. Wrede im Vf.-Lex. d. MA 1, Sp. 440-42, e. Signaturenliste zusammengestellt u. dabei auch 10 Darmstädter Hss. genannt. Ich füge noch 8 weitere Hss. d. Darmstädter Bibl. hinzu: Hs. 11, 402, 770, 1073, 1076, 1078, 1079, 1230.
-
Literature
H. Degering, in: Mitt. a. d. Kgl. Bibl. Berlin, 1914, S. 66 ff.;
E. Zimmermann, H. D.s Auszug a. d. Proverbien, in: Alttestamentl. Texte z. Bibelverdeutschung d. MA, = Bibel u. dt. Kultur 7, 1937, S. 195 f.;
W. Stammler, Ma. Prosa in dt. Sprache, in: Dt. Philol. im Aufriß, 1954, Sp. 1435 u. 1455. -
Author
Hermann Knaus -
Citation
Knaus, Hermann, "Dissen, Heinrich von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 743-744 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121231941.html#ndbcontent