Dilger, Friedrich
- Dates of Life
- 1712 – 1773
- Place of birth
- Urach bei Donaueschingen (Schwarzwald)
- Place of death
- Urach
- Occupation
- Uhrmacher
- Religious Denomination
- katholisch
- Authority Data
- GND: 13573729X | OGND | VIAF: 75076571
- Alternate Names
-
- Dilger, Johann Friedrich
- Tilger, Friedrich
- Dilger, Friedrich
- Dilger, Johann Friedrich
- Tilger, Friedrich
Linked Services
Relations
Genealogical Section (NDB)
Places
Map Icons
![Marker Geburtsort](/img/marker-geburtsort.png)
![Marker Wirkungsort](/img/marker-wirkungsort.png)
![Marker Sterbeort](/img/marker-sterbeort.png)
![Marker Begräbnisort](/img/marker-grabort.png)
Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.
-
Dilger (Tilger), Johann Friedrich
Uhrmacher, * 27.2.1712 Urach bei Donaueschingen (Schwarzwald), † 13.9.1773 Urach. ((römisch)-katholisch)
-
Genealogy
V →Simon (1671–1750), Drechsler u. Uhrmacher in Urach;
M Anna Rißler;
⚭ Urach 1735 Agnes Gfell aus Schollach b. Donaueschingen. -
Biography
Als nach den Wirren des 30jährigen Krieges und dem Frieden zu Rastatt 1714, der den Spanischen Erbfolgekrieg beendete, ruhigere Zeiten und ein langsamer Aufstieg des Volkswohlstandes im deutschen Südwesten einkehrten, waren auch für die schon ältere Uhrmacherei im Schwarzwald günstigere Voraussetzungen gekommen. Ihre Wiedererweckung zur ausgebreiteten Heimindustrie, die dann im 19. Jahrhundert durch die moderne Uhrenindustrie abgelöst wurde, knüpft sich (neben Franz Ketterer im nahen Schönwald) vor allem an den Namen von Simon und Friedrich D.. Simon war eine handwerklich-technisch und kaufmännisch gleichbedeutende Gestalt. „Patriarch“ nennt ihn Jäck. Von seiner Werkstätte gingen die entscheidenden Impulse für Aufstieg und Verbreitung der neuen Kunst im Schwarzwald aus.
Sein bedeutendster Schüler war sein Sohn Friedrich. Mit des Vaters Erzeugnissen als wandernder Uhrenverkäufer bis nach Paris gekommen, hielt er sich dort ein ganzes entbehrungsreiches Jahr lang auf und verstand es - mit untergeordneten Hilfsarbeiten beschäftigt - in den Werkstätten der dortigen Kleinuhrmacher scharf zu beobachten und sich reiche Kenntnisse und Einsichten zu sammeln. Selbst hochbegabt in allerlei Glaser-, Schreiner-, Drechsler- und mechanischen Arbeiten, vermochte er seine Beobachtungen und Erfahrungen in der eigenen Werkstätte daheim sinnvoll anzuwenden. Besonders erfolgreich war er in der Herstellung von besserem Handwerkszeug. Vor allem wird ihm die Erfindung der Teilscheibe verdankt; sie erst ermöglichte ein präzises Zähneschneiden bei beliebiger Einstellung auf größere oder kleinere Nummern, stellte also einen wesentlichen Fortschritt dar. Erfindungsreich war er auch in der Fertigung von Uhren mit allerlei beweglichen Figuren (zum Beispiel Kuckucksuhren, musizierenden Uhren und Musikinstrumenten). Auch gelang ihm die Konstruktion von Uhren mit Jahres- und Monatszeigern. Von Reisen zur Schweizer Uhrenindustrie im Schweizer Jura brachte er aus Solothurn Uhren mit Metallglöckchen mit, die den bisherigen Glasglöckchen an Haltbarkeit und an Klangwert so sehr überlegen waren, daß sie bald allgemein angewendet wurden. Hatte D. die Glöckchen noch aus Solothurn bezogen, so wurden sie bald auch im Schwarzwald selbst in eigenen Gießereien hergestellt. In allen diesen Beziehungen gingen von seiner Werkstätte die bedeutendsten Anregungen auf die ganze sich nun in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts rasch ausbreitende Schwarzwälder Uhrmacherei aus.
-
Literature
ADB V;
F. Steyrer, Gesch. d. Schwarzwälder Uhrmacherkunst, 1796;
M. F. Jäck, Tryberg od. Versuch e. Darst. d. Industrie u. d. Verkehrs auf d. Schwarzwald, 1826;
A. J. V. Heunisch, Das Ghzgt. Baden, 1837, S. 659;
Universallex. v. Ghzgt. Baden, ²1847 (unter S. Dilger, Urach u. Schollach);
E. Gothein, Wirtschaftsgesch. d. Schwarzwaldes I, 1892. -
Author
Paul Gehring -
Citation
Gehring, Paul, "Dilger, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 716-717 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13573729X.html#ndbcontent