Dietrich von der Gleese
- Lebensdaten
- gestorben 13. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Dichter ; Schriftsteller
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118525514 | OGND | VIAF: 27862625
- Namensvarianten
-
- Dietrich von der Glezze
- Glezze, Dietrich von der
- Gleese, Dietrich von der
- Dietrich von der Gleese
- Dietrich von der Glezze
- Glezze, Dietrich von der
- Gleese, Dietrich von der
- Dietrich, von der Glesse
- Dietrich, Klesse
- Dietrich, von Glatz
- Dietrich, von Glaz
- Dietrich, von der Gleese
- Dietrich, von der Glezze
- Glatz, Dietrich von
- Glesse, Dietrich von der
- Klesse, Dietrich
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Manuscripta Mediaevalia
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Regesta Imperii
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Verknüpfungen
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Dietrich von der Glesse (Glezze)
Dichter, 13. Jahrhundert
-
Biographie
Seine Lebenszeit ist ungefähr bestimmt durch den Hinweis auf seinen Gönner Wilhelm, Sohn des Vogtes von Weidenau (Österreichisch-Schlesien), der selbst spätestens 1296 gestorben ist und dessen Vater die Vogtei nicht vor 1266 erhalten hatte. Dazu stimmt gut Stil und Sprache seines Werkes, die auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts weisen. Von seinem Stande wissen wir nichts Gewisses. P. Klemenz hielt ihn für einen Lehnsmann der Herrschaft Karpenstein, D. von Kralik für einen Fahrenden; feste Anhaltspunkte fehlen für beides. Sicher ist nur, daß er Latein konnte. Vielleicht dichtete er sogar|nach einer lateinischen Vorlage. Trotz seines schlesischen Gönners und seines wahrscheinlich auf die Clesse beziehungsweise den Clessengrund am Südostabhang des Glatzer Schneeberges weisenden Namens war er gewiß kein gebürtiger Schlesier, sondern eher ein nördlicher Alemanne aus der Rheingegend. Er ist der Verfasser einer Novelle „Der Borte“ („Gürtel“), dessen etwas gewagtes Motiv mit der antiken Erzählung von Kephalos und Prokris nahe verwandt ist. Stilistische Gewandtheit verbindet sich darin mit warmem Naturgefühl und durch Ironie gewürzte Anschauungskraft. Allerdings ist manches durch Interpolationen eines Späteren mit Namen Punzinger verdorben worden.
-
Werke
Ausg. v.: F. H. v. d. Hagen, Gesamtabenteuer Nr. 20, 1850, u. v. O. R. Meyer, a. a. O.;
Übertragungen v.: F. Bergmann, Altdt. Minnemären, 1924, v. R. Zoozmann, Phantasusdrucke Nr. 3, 1921. -
Literatur
R. Brendel, Üb. d. mhdt. Gedicht „Der Borte“, Diss. Halle 1906;
O. R. Meyer, „Der Borte“ d. D. v. d. G., 1915, = Germanist. Arbb., hrsg. v. G. Baesecke, H. 3;
P. Klemenz, Zur Herkunft d. Grafschafter Dichters Dietrich, in: Glatzer Heimatschriften 5, 1921, S. 20-28;
D. v. Kralik, „Der Borte“ d. D. v. d. G. in urspr. Gestalt, in: ZDA 60, 1923, S. 153-93;
A. Leitzmann, D.s v. d. G. Gürtel, in: PBB 48, 1924 (Textkritik);
H. F. Rosenfeld, in: Vf.-Lex. d. MA, Sp. 426-28. -
Autor/in
Hans-Friedrich Rosenfeld -
Zitierweise
Rosenfeld, Hans-Friedrich, "Dietrich von der Gleese" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 690-691 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118525514.html#ndbcontent
-
Glezze, Dietrich
-
Biographie
Glezze: Dietrich von der G., Verfasser einer „Der Borte“ (Gürtel) betitelten deutschen nach französischer, bisher nicht ermittelter Quelle gedichteten und etwas unsauberen Erzählung, gehört der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an und war höchst wahrscheinlich ein Spielmann. Sein Gedicht, das im Auftrage eines Wilhelm von Wîdenâ entstand, trägt formell die Spuren gesunkener Kunst an sich, zeigt aber keine dialectischen Eigenheiten, auf Grund deren man als des Dichters Heimath Glatz, wie das geschehen ist, annehmen dürfte: eher weist manches auf alemannische Herkunft. Im ganzen ist Dietrich nicht zu den schlechtesten Poeten seiner Zeit zu rechnen: er besitzt lebhaftes Naturgefühl, welches mehrfach durchbricht, reiche Phantasie und einige gelehrte Bildung.
-
Literatur
Von der Hagen, Gesammtabenteuer 1 (Stuttgart und Tübingen 1850) S. 449 ff.
-
Autor/in
Steinmeyer. -
Zitierweise
Steinmeyer, Elias von, "Dietrich von der Gleese" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 236 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118525514.html#adbcontent