Lebensdaten
1942 – 2020
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Volkskundler ; Empirischer Kulturwissenschaftler ; Ethnologe ; Kulturwissenschaftler
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 124447805 | OGND | VIAF: 94500346
Namensvarianten
  • Korff, Gottfried
  • Corff, Gottfried

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Korff, Gottfried, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124447805.html [16.07.2024].

CC0

  • Der Volkskundler und Empirische Kulturwissenschaftler Gottfried Korff wurde durch seine Museums- und Ausstellungsarbeit bekannt. Er prägte u. a. die deutschlandweit beachtete Ausstellung „Preußen – Versuch einer Bilanz“ (1981) in Berlin-West und gilt als einer der vielseitigsten deutschsprachigen Kulturwissenschaftler. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten v. a. Ausdrucksformen populärer Religiosität, Museumsstudien sowie die deutsch-deutsche Erinnerungs- und Sachkultur.

    Lebensdaten

    Geboren am 9. Mai 1942 in Düsseldorf
    Gestorben am 16. Dezember 2020 in Berlin
    Grabstätte Friedhof Grunewald in Berlin
    Konfession römisch-katholisch
    Gottfried Korff (InC)
    Gottfried Korff (InC)
  • Lebenslauf

    9. Mai 1942 - Düsseldorf

    1948 - 1956 - Düsseldorf

    Schulbesuch

    Volksschule; seit 1952 Städtische Realschule

    1956 - 1958 - Düsseldorf

    Schulbesuch

    Fritz-Ecker-Schule (Privatschule)

    1958 - 1962 - Schleiden (Eifel)

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Städtisches Gymnasium; 1958–1960 Internat Marianum Schloss Schleiden

    1962 - 1963 - Köln; Bonn

    Studium der Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Soziologie

    Universität

    1963 - 1970 - Tübingen

    Studium der Katholischen Theologie (ein Semester), Germanistik und Volkskunde

    Universität

    1970 - Tübingen

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1970 - 1975 - Tübingen

    wissenschaftlicher Assistent am Ludwig-Uhland-Institut für Volkskunde (seit 1971 Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft)

    Universität

    1975 - 1982 - Kommern (Eifel)

    Landesmuseumsoberrat (1978–1981 freigestellt)

    Freilichtmuseum Kommern

    1978 - 1981 - Berlin-West

    Generalsekretär der Ausstellung „Preußen – Versuch einer Bilanz“

    Martin-Gropius-Bau

    1982 - 2007 - Tübingen

    ordentlicher Professor für Empirische Kulturwissenschaft (1987/88 Prodekan, 1988/89 Dekan)

    Universität

    1984 - 2003

    Mitherausgeber

    Zeitschrift für Volkskunde

    1994 - 2002 - Tübingen

    Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft

    Universität

    2008 - Berlin

    Übersiedlung

    16. Dezember 2020 - Berlin
  • Genealogie

    Vater Gottfried Johann Heinrich Korff 1894–1968 Eisenwarenhändler; Schmied
    Mutter Hildegard Korff, geb. Engels 1902–1980
    Bruder Peter Korff 1928–1984 Textil-Einzelhändler
    Heirat 6.3.1970 in Tübingen
    Ehefrau Helga Marie Karolin Korff, geb. Fegers geb. 1944 Dr. phil.; Studiendirektorin in Tübingen
    Schwiegervater Hans Fegers 6.10.1911–1990 Dr. phil.; Kunsthistoriker in Heidelberg
    Schwiegermutter Emilie Fegers, geb. Thoennissen 1917–2003 Dolmetscherin
    Tochter Annegret Korff geb. 1976 Ministerialrätin im Bundesministerium des Innern
    Sohn Max Emanuel Korff geb. 1978 Politik- und Verwaltungswissenschaftler; Unternehmensberater, seit 2011 Vorstandsmitglied der ZEQ AG
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Korff, Gottfried (1942 – 2020)

    • Vater

      Gottfried Korff

      1894–1968

      Eisenwarenhändler; Schmied

    • Mutter

      Hildegard Korff

      1902–1980

    • Bruder

      Peter Korff

      1928–1984

      Textil-Einzelhändler

    • Heirat

      in

      Tübingen

      • Ehefrau

        Helga Korff

        geb. 1944

        Dr.·phil.; Studiendirektorin in Tübingen

  • Biografie

    alternativer text
    Gottfried Korff (InC)

    Korff besuchte seit 1948 die Volks- und Realschule in Düsseldorf und legte 1962 auf dem Städtischen Gymnasium in Schleiden (Eifel) das Abitur ab. Seit 1963 studierte er Germanistik und Volkskunde an der Universität Tübingen und wurde 1970 mit der auf Feldforschung in der Diözese Rottenburg basierenden Dissertation „Heiligenverehrung in der Gegenwart“ bei Hermann Bausinger (1926–2021) zum Dr. phil. promoviert. Anschließend als wissenschaftlicher Assistent am Ludwig-Uhland-Institut für Volkskunde (seit 1971 Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft) tätig, wechselte er 1975 als Museumspädagoge und Kurator an das Freilichtmuseum Kommern (Eifel).

    Korff trug maßgeblich zur v. a. von Bausinger vorangetriebenen kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Volkskunde bis 1945 sowie zur konzeptionellen Neuausrichtung des Fachs und dessen Weiterentwicklung zur Empirischen Kulturwissenschaft bei. Im Rahmen einer intensiven fachinternen Theoriedebatte analysierte er in dem mehrfach wiederaufgelegten Sammelband „Grundzüge der Volkskunde“ (1978) den Leitbegriff „Kultur“ und argumentierte für ein alltagsnahes und „weites“ Verständnis von Kultur, die wandelbar, prozesshaft und nicht allein auf Traditionen reduzierbar sei. Später warnte Korff in dem Aufsatz „Namenswechsel als Paradigmenwechsel. Die Umbenennung des Faches Volkskunde an deutschen Universitäten als Versuch einer ‚Entnationalisierung‘“ (1996) vor den Gefahren einer inhaltlichen Überdehnung und einem möglichen Verlust der Fachidentität.

    1978 ging Korff nach Berlin-West, wo er als Generalsekretär die 1981 im Martin-Gropius-Bau gezeigte Ausstellung „Preußen – Versuch einer Bilanz“ verantwortete. Die Ausstellung fand mit rund 450 000 Besuchern enorme öffentliche Resonanz, gilt als eine der einflussreichsten Geschichtsschauen der Bonner Republik und machte Korff über die Fachgrenzen hinaus bekannt. Einige Mitarbeiter der Ausstellung, die als Probelauf für das projektierte Deutsche Historische Museum in Berlin reüssierte, prägten später die deutsche Kultur- und Museumsszene, darunter Udo Gößwald (geb. 1955), Karl-Ernst Herrmann (1936–2018) und Andreas Nachama (geb. 1951).

    In kritischer Distanz zur Idee von Preußens „Glanz und Gloria“ kontrastierte Korff die Selbstdarstellung der Hohenzollern mit Objekten des Alltagslebens, indem er u. a. Webstühle neben Kaiserporträts stellen ließ. Die Ausstellung ironisierte zudem ihr Thema, indem sie ein Reiterdenkmal Wilhelms I. (1797–1888) an einem Fesselballon von der Glaskuppel des Gropius-Baus hängen ließ, um den Kaiser symbolisch vom Sockel zu holen; zudem wurden Herrscherbildnisse des 19. Jahrhunderts gezielt in schlecht beleuchteten Gewölberäumen exponiert. Neu war auch die bühnenbildnerische Inszenierung, die mit opulenten, in Deutschland bis dato unbekannten Raumbildern arbeitete. Mit ihrem stark visuellen und alltagsgeschichtlichen Ansatz provozierte die Ausstellung; der Historiker und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats, Otto Büsch (1928–1994), versuchte vergeblich, das Ausstellungskonzept zu verhindern.

    1982 ging Korff als Professor für Empirische Kulturwissenschaft an die Universität Tübingen. Bis zu seiner Emeritierung 2007 wirkte er an weiteren viel beachteten Geschichtsschauen mit, die seinen Rang als öffentlicher Intellektueller bestätigten. Hervorzuheben sind die Ausstellung „Berlin, Berlin“ (1987) zum 750. Gründungsjubiläum der Stadt, die Eröffnungsschau des Gasometers Oberhausen „Feuer und Flamme“ (1994), die Landesausstellung Sachsen-Anhalt „Mittendrin“ im Kraftwerk Vockerode (1998) sowie „Sonne, Mond und Sterne“ für die Internationale Bauausstellung Emscher Park auf der Kokerei Zollverein (1999). Auch am Grundkonzept des RuhrMuseums auf Zeche Zollverein (2010) war er beteiligt.

    Korff übertrug die Ansätze einer kulturhistorisch und bildwissenschaftlich grundierten ethnografischen Kulturanalyse auf die Museumstheorie und wurde als Museumstheoretiker intensiv rezipiert. Einschlägig sind seine Überlegungen zu „Museumsdingen“ als „Kompensatoren“, „Mediatoren“ und „Semiophoren“, seine Theorien zu Aura und Authentizität sowie zu den Möglichkeiten, Geschichte im Museum darzustellen. Korff interessierten Fragen der Identitätsstiftung und Differenzerfahrung sowie der Geschichte des Sammelns und Ausstellens. Inspiriert von den bildwissenschaftlichen Theorien Walter Benjamins (1892–1940) und Aby Warburgs (1866–1929) verstand er es, Ausstellungen als Raumbilder eigenen Rechts zu untersuchen und sie mit phänomenologischen und hermeneutischen Ansätzen von Martin Heidegger (1889–1976) bis Hans Ulrich Gumbrecht (geb. 1948) zu analysieren. Zugleich war er ein wichtiger Vermittler französischer Museumsdebatten und -theorien in das Deutsche, u. a. von Krzysztof Pomians (geb. 1934) Semiophorentheorie und von Georges Henri Rivières (1897–1985) Museologie.

    Korff war ein wichtiger Interpret der deutsch-deutschen Erinnerungskultur. Er legte mehrere Aufsätze zur Berliner Mentalitätsgeschichte sowie zur „inneren Urbanisierung“ des Großstadtmenschen vor und untersuchte 1990 in einer „S-Bahn-Ethnologie“ den Berliner Alltag nach dem Mauerfall. Er analysierte Symbole und Metaphern, die das Selbstverständnis der neuen deutsch-deutschen Gesellschaft prägten, darunter die DDR-Tasche „Avoska“ als Erkennungszeichen ostdeutschen Konsumverhaltens, Döner Kebap und Coca Cola als (ost-)westliche Kulturimporte und die Banane als ehemalige Mangelware.

    Ein zentrales Thema in Korffs volkskundlichem Werk ist die in seiner Dissertation begonnene Beschäftigung mit Alltagsreligiosität und Ausdrucksformen populärer Religiosität. Sein Interesse galt im Besonderen den Wechselwirkungen von Religion und Säkularisierung sowie der Bedeutung des Religiösen in Konfliktsituationen. Neben seiner Forschung zum Marienkult im Kulturkampf des Kaiserreichs am Beispiel des Dorfs Marpingen (Saarland) leitete Korff in den drei Phasen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs 437 (Kriegserfahrungen. Krieg und Gesellschaft in der Neuzeit) von 1999 bis 2008 Teilprojekte zu Themen der populären Religiosität und Erinnerungskultur. In seinen Forschungen zu Aberglaubenspraktiken im Ersten Weltkrieg orientierte er sich an Warburg und gab 2006 zu dessen Kriegskartothek einen Sammelband heraus.

    Die bildwissenschaftlich informierte Sachkulturforschung bildete den konkreten Gegenstand, an dem sich Korffs Analysen in all seinen Forschungsbereichen ausrichten. Er untersuchte u. a. den Funktionswandel des Bettes, das Holz als Werkstoff oder die Farbe Grau in der DDR. Der genaue Blick auf die materielle Kultur fundierte auch seine Maßstäbe setzende, mit Martin Scharfe (geb. 1936) verfasste Untersuchung zum Zillertaler Folklorismus (1974) sowie seine Studien zu Alltagsreligiosität, Volkskunst, populären Bildwelten, zur Grabenkunst des Ersten Weltkriegs und zur Fasnet.

    Korffs bedeutende Stellung in der deutschsprachigen Volkskunde bzw. Empirischen Kulturwissenschaft wird u. a. durch seine langjährige Mitherausgeberschaft der „Zeitschrift für Volkskunde“ (1984–2003) und seine Mitgliedschaft im zahlreichen Gremien und Beiräten (u. a. Deutsches Historisches Museum, Berlin und Deutsches Hygiene-Museum, Dresden) unterstrichen. Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählen u. a. Beate Binder, Sabine Kienitz (geb. 1958), Gudrun M. König, Monique Scheer (geb. 1967), Friedemann Schmoll (geb. 1962), Thomas Thiemeyer (geb. 1976) und Bernhard Tschofen (geb. 1966).

  • Auszeichnungen

    1976 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (seit 2021 Deutsche Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft)
    1990 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Historischen Museums, Berlin
    2007–2012 Mitglied des Kuratoriums Stiftung Deutsches Hygiene-Museum, Dresden
    2010 Mitglied der Jury des Hauptstadtkulturfonds, Berlin
    2012 Mitglied des Beirats des Militärgeschichtlichen Forschungsamts, Potsdam
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv der Alltagskultur, Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen. (weiterführende Informationen)

  • Werke

    Monografien:

    Heiligenverehrung in der Gegenwart. Empirische Untersuchungen in der Diözese Rottenburg, 1970. (Diss. phil.)

    Gottfried Korff/ Hermann Bausinger/Utz Jeggle/Martin Scharfe, Grundzüge der Volkskunde, 1978, 31993.

    Wolfgang Brückner/Gottfried Korff/Martin Scharfe, Volksfrömmigkeitsforschung, 1986. (Onlineressource)

    Museumsdinge. deponieren – exponieren, hg. v. Martina Eberspächer/Gudrun Marlene König/Bernhard Tschofen, 2002, 22007.

    Ausstellungskataloge:

    Gottfried Korff (Red.), Fromme Bilder fürs christliche Haus. Ausstellung im Haspelturm des Schlosses Hohentübingen, 1976.

    Gottfried Korff (Hg.), Preußen. Versuch einer Bilanz, Bd. 1: Ausstellungsführer, 1981.

    Gottfried Korff/Reinhard Rürup (Hg.), Berlin, Berlin. Die Ausstellung zur Geschichte der Stadt, 1987.

    Martina Eberspächer (Hg.)/Gottfried Korff (Red.), 13 Dinge. Form, Funktion, Bedeutung. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum für Volkskultur in Württemberg, 1992.

    Ulrich Borsdorf/Franz-Josef Brüggemeier/Gottfried Korff/Jürg Steiner (Hg.), Feuer & Flamme. 200 Jahre Ruhrgebiet. Eine Ausstellung im Gasometer Oberhausen, 1994.

    Franz-Josef Brüggemeier/Gottfried Korff/Jürg Steiner (Hg.), „Mittendrin“. Sachsen-Anhalt in der Geschichte. Katalog zur Ausstellung im stillgelegten Kraftwerk Vockerode, 1998.

    Ulrich Borsdorf/Gottfried Korff/Jürg Steiner/Walter Hauser (Hg.), Sonne, Mond und Sterne. Kultur und Natur der Energie. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung, 1999, 21999.

    Gottfried Korff /Volker Harms/Annette Michels (Hg.), Achtunddreißig Dinge. Schätze aus den Natur- und Kulturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität Tübingen, 2006.

    Herausgeberschaften:

    Preußen – Versuch einer Bilanz. Eine Ausstellung der Berliner Festspiele GmbH, 15.8–15. 11. 1981, 5 Bde., 1981.

    Volkskunst heute? Begleitband zu einer Ausstellung im Haspelturm des Tübinger Schlosses vom 16.5.–29.6.1986, 1986.

    Gottfried Korff/Utz Jeggle/Martin Scharfe/Bernd Jürgen Warneken (Hg.), Volkskunde in der Moderne. Probleme und Perspektiven empirischer Kulturforschung, 1986.

    Gottfried Korff/Reinhard Rürup (Hg.), Berlin, Berlin. Materialien zur Geschichte der Stadt. Eine Publikation im Rahmen der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau 1987, 1987.

    Gottfried Korff/Reinhard Rürup (Hg.), Berlin, Berlin. Bilder einer Ausstellung, 1988.

    Wilde Masken. Ein anderer Blick auf die Fasnacht. Begleitband zu einer Ausstellung im Haspelturm des Tübinger Schlosses 26. Januar bis 5. März 1989, 1989.

    Gottfried Korff/Martin Roth (Hg.), Das historische Museum. Labor, Schaubühne, Identitätsfabrik, 1990. (Onlineressource)

    Gottfried Korff/Hermann Bausinger/Klaus Beyrer, (Hg.), Reisekultur. Von der Pilgerreise zum modernen Tourismus, München 1991.

    Gottfried Korff/Hans-Ulrich Roller (Hg.), Alltagskultur passé? Positionen und Perspektiven volkskundlicher Museumsarbeit, 1993.

    Gottfried Korff/Leonie Fuchs (Hg.), Kleines aus dem großen Krieg. Metamorphosen militärischen Mülls. Begleitband zur Ausstellung im Haspelturm des Schlosses Hohentübingen vom 26. April bis 16. Juni 2002, 2002.

    KriegsVolksKunde. Zur Erfahrungsbindung durch Symbolbildung, 2005.

    Alliierte im Himmel. Populare Religiosität und Kriegserfahrung, 2006.

    Kasten 117. Aby Warburg und der Aberglaube im Ersten Weltkrieg, 2007.

    Gottfried Korff/ Reinhard Johler/Monique Scheer/Thomas Thiemeyer/Bernhard Tschofen (Hg.), Simplizität und Sinnfälligkeit. Volkskundliche Studien zu Ritual und Symbol, 2013.

    Aufsätze:

    Gottfried Korff/Utz Jeggle, Zur Entwicklung des Zillertaler Regionalcharakters. Ein Beitrag zur Kulturökonomie, in: Zeitschrift für Volkskunde 70 (1974), S. 39–57. (Onlineressource), engl. Übers. in: James R. Dow/Hannjost Lixfeld (Hg.), German Volkskunde. A Decade of Theoretical Confrontation, Debate and Reorientation (1967–1977), 1986, S. 124–139, schwed. Übers. in: Nils-Arvid Bringéus (Hg.), Kulturmöten. Nutida tysk etnologi, 1985, S. 71–82.

    Politischer „Heiligenkult“ im 19. und 20. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Volkskunde 71 (1975), S. 202–220. (Onlineressource)

    Formierung der Frömmigkeit. Zur sozialpolitischen Intention der Trierer Rockwallfahrten 1891, in: Geschichte und Gesellschaft 3 (1977), S. 352–383.

    Volkskultur und Arbeiterkultur. Überlegungen am Beispiel der sozialistischen Maifesttradition, in: Geschichte und Gesellschaft 5 (1979), S. 83–102.

    Forum statt Museum oder: Das „demokratische Omnibus-Prinzip“ der historischen Ausstellungen, in: Geschichte und Gesellschaft 11 (1985), S. 244–251.

    Kulturkampf und Volksfrömmigkeit, in: Wolfgang Schieder (Hg.), Volksreligiosität in der modernen Sozialgeschichte, 1986, S. 137–151.

    Bildung durch Bilder? Zu einigen neueren historischen Ausstellungen, in: Historische Zeitschrift 244 (1987), S. 93–113.

    S-Bahn-Ethnologie, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. Neue Serie 44 (1990), S. 5–26. (Onlineressource)

    Rote Fahnen und Bananen. Notizen zur politischen Symbolik im Prozess der Vereinigung von DDR und BRD, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 86 (1990), S. 130–160. (Onlineressource)

    Wallfahrt. Heilige Konstruktion der Wirklichkeit, in: Oberland. Beiträge aus Oberschwaben und dem Allgäu 2 (1991), S. 19–24.

    Volkskunst als ideologisches Konstrukt? Fragen und Beobachtungen zum politischen Einsatz der „Volkskunst“ im 20. Jahrhundert, in: Jahrbuch für Volkskunde. N. F. 15 (1992), S. 9–36.

    Namenswechsel. Volkskundliche Anmerkungen zur „Politik“ der Straßenumbenennungen in der ehemaligen DDR, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. Neue Serie 46 (1992), S. 321–337. (Onlineressource)

    Ausgestellte Geschichte, in: Dieter Langewiesche (Hg.), Von der Bedeutung der Geschichte in der Gegenwart. Sonderheft der Zeitschrift Saeculum 43 (1992), S. 21–35.

    Volkskunst und Primitivismus. Bemerkungen zu einer kulturellen Wahrnehmungsform um 1900, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. Neue Serie 48 (1994), S. 373–394. (Onlineressource)

    Spione, Hütchenspiele und Bananen. Alltags-Symbole und -Metaphern im Prozeß der kulturellen Integration von Ost- und Westdeutschland, in: Zeitschrift für Volkskunde 91 (1995), S. 248–264. (Onlineressource)

    Hase & Co. Zehn Annotationen zur niederen Mythologie des Bürgertums, in: Ueli Gyr (Hg.), Soll und Haben. Alltag und Lebensformen bürgerlicher Kultur, 1995, S. 77–96.

    Volkskunst: ein mythomoteur?, in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 92 (1996), S. 221–233. (Onlineressource)

    Namenswechsel als Paradigmenwechsel? Die Umbenennung des Faches Volkskunde an deutschen Universitäten als Versuch einer „Entnationalisierung“, in: Sigrid Weigel/Birgit R. Erdle (Hg.), Fünfzig Jahre danach. Zur Nachgeschichte des Nationalsozialismus, 1996, S. 403–434, engl. Übers. in: Europaea. Journal des Europeanistes 2 (1996), S. 9–32.

    Mind in Matters. Anmerkungen zur volkskundlichen Sachkulturforschung, in: Wolfgang Kaschuba/Thomas Scholze/Leonore Scholze-Irrlitz (Hg.), Alltagskultur im Umbruch. Festschrift für Wolfgang Jacobeit zu seinem 75. Geburtstag, 1996, S. 11–30.

    Bildwelt Ausstellung. Die Darstellung von Geschichte im Museum, in: Ulrich Borsdorf/Heinrich Theodor Grütter (Hg.), Orte der Erinnerung. Denkmal, Gedenkstätte, Museum, 1999, S. 319–336.

    Halloween in Europa. Stichworte zu einer Umfrage, in: Zeitschrift für Volkskunde 97 (2001), S. 177–189. (Onlineressource)

    Feierabend, in: Etienne François/Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, Bd. 3, 2001, S. 169–186.

    Holz und Hand. Überlegungen zu einer „deutschen“ Werkstoffkunde in der Zwischenkriegszeit, in: Monika Wagner/Dietmar Rübel (Hg.), Material in Kunst und Alltag, 2002, S. 165–185.

    Kulturforschung im Souterrain. Aby Warburg und die Volkskunde, in: Kaspar Maase/Bernd Jürgen Warneken (Hg.), Unterwelten der Kultur. Themen und Theorien der volkskundlichen Kulturwissenschaft, 2003, S. 143-177.

    Vom Verlangen, Bedeutungen zu sehen, in: Ulrich Borsdorf/Heinrich Theodor Grütter/Jörn Rüsen (Hg.), Die Aneignung der Vergangenheit. Musealisierung und Geschichte, 2004, S. 81–104.

    Betörung durch Reflexion. Sechs um Exkurse ergänzte Bemerkungen zur epistemischen Anordnung von Dingen, in: Anke te Heesen/Petra Lutz (Hg.), Dingwelten. Das Museum als Erkenntnisort, 2005, S. 89–107.

    Art. „Trench Art“, in: Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Irina Renz (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, aktual. u. erw. Studienausg. 2009, S. 106 f.

    Dimensionen der Dingbetrachtung. Zum Forschungsstand in interdisziplinärer Perspektive, in: Hans Ottomeyer (Hg.), Das Exponat als historisches Zeugnis. Präsentationsformen politischer Ikonographie, 2010, S. 25–32.

    Von Saubohnen, Kaffeelöffeln und epistemischen Dingen. Positionen und Perspektiven der Sachkulturforschung Wolfgang Jacobeits, in: Zeitschrift für Volkskunde 107 (2011), S. 171–193.

    Bibliografie:

    Onlineressource

  • Literatur

    Festschrift:

    Wörter, Sachen, Sinne. Eine kleine volkskundliche Enzyklopädie. Gottfried Korff zum Fünfzigsten, hg. v. d. Tübinger Vereinigung für Volkskunde, 1992. (Onlineressource)

    Nachrufe:

    Thomas Thiemeyer, Genauer Blick – Preußen verstehen. Zum Tod von Gottfried Korff, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 18.12.2020.

    Reinhard Johler, Gottfried Korff. Eine volkskundliche Kulturwissenschaft, in: Schwäbisches Tagblatt v. 22.12.2020. (P) (Onlineressource)

    Reinhard Johler/Monique Scheer/Thomas Thiemeyer, Prof. Dr. Gottfried Korff. 1942–2020, in: Zeitschrift für Volkskunde 117 (2021), S. 90–93.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    drei Fotografien, 1981 u. 1995, Archiv der Alltagskultur des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Tübingen.

  • Autor/in

    Reinhard Johler (Tübingen) / Thomas Thiemeyer (Tübingen)

  • Zitierweise

    Johler, Reinhard / Thiemeyer, Thomas, „Korff, Gottfried“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.07.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/124447805.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA