Amira, Karl von
- Lebensdaten
- 1848 – 1930
- Geburtsort
- Aschaffenburg
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Rechtshistoriker ; Jurist ; Hochschullehrer
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 118644998 | OGND | VIAF: 56735411
- Namensvarianten
-
- Amira, Karl Konrad Ferdinand Maria von
- Amira, Karl von
- Amira, Karl Konrad Ferdinand Maria von
- Amira, Carl Konrad Ferdinand Maria von
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- Amira, K. von
- Amira, Karl v.
- Amira, Carl Conrad Ferdinand Maria von
- Amira, Carl v.
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Amira, Karl Konrad Ferdinand Maria von
Rechtshistoriker, * 8.3.1848 Aschaffenburg, † 22.6.1930 München. (katholisch, ab 1910 konfessionslos)
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Genealogie
V Josef von Amira, königlich bayerischer Kreis- und Stadtgerichts-Assessor;
M Anna, T des Schuldirektor Wüst in Aschaffenburg;
Gvv Johann Baptist d'Amira († 1813), Chevalier de l'Empire, französischer Oberst (im napoleonischen Kriegsdienst geadelt);
Ur-Gvv Georg Alexander Amira, stammte von Lesbos, nach der Familientradition morgenländischer Herkunft (Amira = Admiral, von arabisch amîr-al-mâ = Befehlshaber zur See), später Kaufmann in Warschau;
⚭ Freiburg (Breisgau) 2.10.1876 Maria, T des Pädagogen →Ferdinand Stiehl;
2 T, u. a. Anna, Malerin. -
Biographie
Infolge Versetzung des Vaters nach München verbrachte A. dort die Jugendjahre von 1852 bis 1857, 1867 legte er das Abitur am Wilhelmsgymnasium ab und widmete sich anschließend dem Studium der Rechte, in der Berufswahl beeinflußt durch →Ignaz von Döllinger. Nach der ersten Staatsprüfung (1871) und dem juristischen Vorbereitungsdienst (bis 1873, ohne Abschluß durch die zweite Staatsprüfung) promovierte er 1873 und habilitierte sich 1874, 1875-92 war er Professor in Freiburg (Breisgau) und 1892-1930 in München; Rufe nach Bern, Breslau, Würzburg, Prag und Wien lehnte er ab. – A.s wissenschaftliche Leistung ist auf zwei Teilgebieten seines Faches von bleibender Bedeutung. Als Schüler Konrad Maurers widmete er sich der nordgermanischen Rechtsgeschichte in vorbildlicher methodischer Verbindung von Jurisprudenz und Philologie. Vor allem aber kann man ihn als Begründer eines neuen Zweiges der rechtsgeschichtlichen Forschung, der Rechtsarchäologie, bezeichnen. Seine Arbeit „Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik“ (1909) und seine Auswertung mittelalterlicher Bilderhandschriften für die Rechtsgeschichte sind bahnbrechend und doch zugleich Weiterführung bewährter juristisch-germanistischer Forschung, wie sie →Jakob Grimm in seinem klassischen Werk „Germanische Rechtsaltertümer“ eingeleitet hat. - A.s politische Einstellung war freisinnig und konservativ zugleich. Das erklärt seine für die damalige Zeit fortschrittliche Gesinnung in Fragen der Universitätsverfassung, seine politische Betätigung im antiultramontanen Reichsverband und in der Antiduell-Liga, ebenso wie seine Haltung im ersten Weltkrieg, die ihn zur Vaterlandspartei führte. - Im Münchener Musikleben spielte A. als hervorragender Kenner von fachmännischem Verständnis eine führende Rolle.
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Werke
Weitere W Nordgerman. Obligationenrecht, 2 Bde., 1882–95; Grundriß d. german. Rechts, = Grundriß d. german. Philol., Bd. 5, ³1913;
Die Dresdener Bilderhs. d. Sachsenspiegels, 1902–26; Die „große Bilderhs. v. Wolframs Willenhalm“, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 1917;
Die german. Todesstrafen, = Abhh. d. Bayer. Ak. d. Wiss., phil.-hist. Kl., Bd. 31, 1922;
aus d. wiss. Nachlaß: Rechtsarchäol., T. I, 1943 (mit C. Frhr. v. Schwerin);
zahlreiche Aufsätze in: ZSRGG, s. Generalreg. z. Bd. 1-50, 1932;
s. a. Chronik d. Univ. München, Jg. 1894-1930. -
Literatur
K. Beyerle, K. v. A., in: Jb. d. Univ. München 1929/30, 1931, S. 13 ff.; C. V. Schwerin, K. v. A. †, in: ZSRGG, Bd. 51, 1931, S. XI ff.;
H. Voltelini, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien, Jg. 81, 1931, S. 221-39;
P. Puntschart, K. v. A. u. sein Werk, 1932 (W, L, P; benützt auch hs. Jugenderinnerungen A.s);
H. Liermann, K. v. A., in: Fränk. Lebensbild(er) V, 1936, S. 1-9 (W, L). -
Porträts
in: Bayerland, Bd. 41, 1930, S. 751;
Büste v. A. Weckbecker (Univ. München). -
Autor/in
Hans Liermann -
Zitierweise
Liermann, Hans, "Amira, Karl von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 249 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118644998.html#ndbcontent