Meir ben Baruch ha-Levi

Dates of Life
erwähnt 1383, gestorben 1404
Place of birth
Fulda
Place of death
Wien
Occupation
Rabbiner
Religious Denomination
jüdisch
Authority Data
GND: 142831549 | OGND | VIAF: 160091878
Alternate Names

  • Maharam Segal
  • Maharam Sal
  • Meir
  • Meir ben Baruch ha-Levi
  • Maharam Segal
  • Maharam Sal
  • Meir
  • Mē'îr Ben-Bārûḵ, ha-Leṿi
  • Meir ben Baruch ha Levi

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Citation

Meir ben Baruch ha-Levi, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd142831549.html [31.01.2025].

CC0

  • Meir ben Baruch ha-Levi (Maharam Segal, Maharam Sal)

    Rabbiner, * Fulda, 1404 Wien.

  • Biography

    M. war Rabbiner in Erfurt, wo Hillel von Erfurt ( vor 1426) zu seinen Schülern zählte, und in Frankfurt. 1383 ging er nach Nürnberg, kehrte jedoch nach zwei Jahren nach Frankfurt zurück. 1391 geriet er auf Grund einer falschen Anschuldigung ins Gefängnis. Im folgenden Jahr übernahm er das Rabbinat in Wien. Das dortige Judentum stellte einen wichtigen Faktor im Wirtschaftsleben der Stadt dar. Infolge der allgemeinen Verschuldung gerieten viele Juden in die Rolle von Gläubigern; Ende des 14. Jh. gelangten allein 135 Häuser auf diese Weise in den Besitz von Juden. Dies diente zur Rechtfertigung des sich steigernden Hasses, den auch M. zu spüren bekam und der zur Judenvertreibung von 1420 führte.

    M.s zentrale Rolle im jüd. Leben des 14. Jh. spiegelt sich wider im berühmten Disput von 1393 zwischen Johanan Treves und Isaias Astruc, die sich um das Oberrabbinat Frankreichs stritten. Ersterer wollte seinem Vater, Mattathias Treves, in diesem Amt nachfolgen und wurde dabei von Isaak ben Scheschet Perfet (Ribasch) und Hesdai Crescas, den beiden höchsten rabbinischen Autoritäten Kataloniens, unterstützt, letzterer von M., der als höchste rabbinische Autorität im Hl. Röm. Reich galt. Die Vertreibung der Juden aus Frankreich 1494 beendete den Streit.

    Von M. sind keine Schriften überliefert. Seine Lehren und Vorschriften werden jedoch zitiert im Werk seines Schülers Jakob Moellin ( 1427) und in dem späterer Rabbiner (Israel Isserlein, Israel Bruna, Juda Minz u. a.).

  • Literature

    Gerson Wolf, Gesch. d. Juden in Wien, 1876;
    H. Tietze, Die Juden Wiens, 1935;
    A. M. Hershman, Rabbi Isaac ben Sheshet Perfet and his Times, 1943;
    Breuer, in: Zion 33, 1968, S. 15-25, 44 f.;
    R. Waissenberger, in: Judentum in Wien, Slg. Max Berger, Ausst.kat. Wien 1987;
    Enc. Jud. 1971.

  • Author

    Franz Menges
  • Citation

    Menges, Franz, "Meir ben Baruch ha-Levi" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 682 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd142831549.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA