Kirchhoff, Friedrich
- Lebensdaten
- 1859 – 1953
- Geburtsort
- Iserlohn (Westfalen)
- Sterbeort
- Iserlohn (Westfalen)
- Beruf/Funktion
- Metallindustrieller ; Unternehmer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 141518812 | OGND | VIAF: 121809782
- Namensvarianten
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- Kirchhoff, Friedrich
- Circhhoff, Friedrich
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Kirchhoff, Friedrich
Metallindustrieller, * 12.7.1859 Iserlohn (Westfalen), † 16.10.1953 Iserlohn (Westfalen). (lutherisch)
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Genealogie
V Friedrich (1833–69), Fabrikmeister in I., S d. Friedrich u. d. Wilhelmine Langpohl, aus Handwerkerfam. in I.;
M Adolfine (* 1836, kath.), T d. Friedrich Koch u. d. Friederike Wagner in I.;
⚭ Niklashausen 1889 Sophie (1865–1939), T d. Pfarrers Rudolf Kobe in Niklashauson/Baden u. d. Eva-Barbara Krönlein;
4 K, u. a. Friedrich (* 1890). Fabr., Nachf. K.s (s. L), →Hans (1893–1940), Teilh. d. Fa. Stephan Witte & Co. -
Biographie
K. besuchte die Realschule in Iserlohn. Seine kaufmännische Ausbildung begann in einem Iserlohner Exportgeschäft; noch als Lehrling wechselte er 1879 zur Nadelfabrik Stephan Witte & Co in Iserlohn über. 1891 Prokurist, 1894 Teilhaber, begann er bald darauf mit dem Aufbau eines neuen Produktionszweiges für diese traditionsreiche Firma. Auf dem Firmengelände errichtete er 1895 die „Iserlohner Preß- und Stanzwerke“, die schwere gepreßte Waggon- und Chassisteile für Eisenbahnwagen und Autos herstellten. Mehrere Jahrzehnte lang, seit 1919 gemeinsam mit seinen Söhnen Friedrich und Hans, blieb K. in der Leitung dieser beiden Unternehmen tätig. Nach Erliegen der Nadelproduktion wegen Exportausfalls im 2. Weltkrieg beteiligte er sich noch im hohen Alter an der Einführung neuer Produkte für Waggon-, Fahrzeug- und Werkzeugbau in den Iserlohner Betrieben.
Als Gründungsunternehmer war K. 1898 über den Iserlohner Bereich hinausgegangen, indem er mit einem englischen Freund in Oberhausen die „Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke AG“ gründete, die zu einem der führenden deutschen Röhrenkesselwerke wurden. 1912 übernahm K. den Aufsichtsratsvorsitz dieses Unternehmens. 1899 an der Gründung der „Gewerkschaft Wetterau“ Portlandzementfabrik Lengfurth am Main beteiligt, verkaufte er die Kuxe 1922 an die „Portland-Zementwerke Heidelberg AG“.
K. übte vielseitige Verbandsfunktionen aus, unter anderem als Vorsitzender des Verbandes von Fabrikanten-Vereinen im Regierungsbezirk Arnsberg und in benachbarten Bezirken (seit 1904, Ehrenvorsitzender seit 1921), der Vereinigung von Betriebskrankenkassen von Iserlohn und Umgebung (1908–19) und der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (1911–39) sowie als Präsident der Industrie- und Handelskammer Iserlohn (1916–25). Er schuf die „Friedrich-Kirchhoff-Stiftung“ zur Förderung des Sprachenstudiums junger Kaufleute und künstlerischer und sportlicher Ausbildung von Schülern. Er gehörte dem Verwaltungsrat des Deutschen Museums in München und dem Kuratorium der Universität Münster an. Sein ältester Sohn trat in fast allen Bereichen die Nachfolge in der vom Vater begonnenen Unternehmer- und Verbandstätigkeit an.|
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (TH Karlsruhe 1928);
Ehrenbürger d. TH Karlsruhe (1952). -
Literatur
25 J. Verband v. Fabrikanten-Vereinen im Reg.-Bez. Arnsberg, 1929, S. 11, 19;
150 J. Stephan Witte & Co. Iserlohn, 1935;
Südwestfäl. Wirtsch. Mitt. IHK Hagen 1953, Nr. 20, S. 337;
Der Märker 1953, H. 6, S. 167;
L. Beutin, Gesch. d. Südwestfäl. IHK Hagen, 1956, S. 221;
175 J. Stephan Witte & Co. Iserlohn, 1960 (P);
Lb. aus d. Rhein-Westfäl. Industriegebiet 1952–54, 1957. - Zu S Friedrich:
Mitt. d. IHK Hagen, 1955, Nr. 13. -
Autor/in
Barbara Gerstein -
Zitierweise
Gerstein, Barbara, "Kirchhoff, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 649 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141518812.html#ndbcontent