Schmidt, Rudolf
- Lebensdaten
- 1865 – 1928
- Geburtsort
- Ründeroth (Rheinland)
- Sterbeort
- Hinterbrühl (Niederösterreich)
- Beruf/Funktion
- Industrieller ; Unternehmer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 139619437 | OGND | VIAF: 101339988
- Namensvarianten
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- Schmidt, Christoph Rudolf
- Schmidt, Rudolf
- Schmidt, Christoph Rudolf
- Schmidt, Rudolph
- Schmidt, Christoph Rudolph
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Schmidt, Christoph Rudolf
Industrielle, * 29.3.1865 Ründeroth (Rheinland), † 24.11.1928 Hinterbrühl (Niederösterreich). (evangelisch)
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Genealogie
Aus Schmiedefam. in R.;
V Christoph, Wagenfabr. in R.;
M Mathilde Kleinjung (1827-1904);
B →Friedrich (1871–1930), seit 1909 Gesellschafter b. R. Schmidt & Co., Wien;
– ⚭ Maria Kind (1866–1946), aus rhein. Untern.fam.;
S →Rudolf (s. 2). -
Biographie
S. trat nach der Tätigkeit in verschiedenen Unternehmen 1884 in die Frankfurter Firma „Schmidt & Clemens“, Stahlgroßhandlung und Hammerwerk, ein, an der u. a. sein Bruder beteiligt war. Dort lernte er den Maschinentechniker und Betriebsleiter einer Feilen- und Werkzeugfabrik in Remscheid, →Hugo Rosenthal (1858–1949), kennen, mit dem er 1892 eine Feilenhauerei in Wien gründete. Bald nach Produktionsbeginn mit Remscheider Facharbeitern schlossen sie ihrem Betrieb ein Stahlhammerwerk für die Maschinenproduktion an. Einen ersten Aufschwung brachte der von Rosenthal entwickelte Blattfedernhammer zum Schmieden von Feilenkörpern, Ende der 1890er Jahre unter der Markenbezeichnung „Ajax“ patentiert. Das Unternehmen expandierte nach Böhmen (1897 Filialfabrik in Cikánka [Česká Cikánka], kurz danach in Skalitz [Česká Škalice] bei Leitmeritz [Litomyšl]). Seit 1902 wurden an dem vergrößerten Wiener Stammsitz hochwertiger Werkzeuggußstahl und später auch Schnelldrehstähle produziert. Wesentliche Erweiterungen erfuhr der Betrieb durch den Ankauf mehrerer Eisen- und Stahlwerke im slowak. Prakendorf (Prakovce), 1909 durch ein Walzwerk, Betriebe zur Werkzeugherstellung sowie eine Feilenfabrik in Svratka. Eigene Verkaufsbüros entstanden in Prag, Düsseldorf und Berlin. 1914 wurde das Unternehmen von einer offenen Handels- in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, wobei die betriebliche Expansion mit einem Preßwerk, einer Gesenkschmiede und einer Geschoßfabrik in Wien 1915/16, einer Feilenfabrik in Skalitz 1916 und einer in Steinabrückl (Niederösterr.) 1917 fortgesetzt wurde. Durch weitere ausländische Standorte expandierte der Betrieb zum multinationalen Unternehmen. Aus der schweren Krise der 1930er Jahre half v. a. S.s Sohn Rudolf.
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Literatur
Die Großind. Österr.s, Erg.bd. 2, 1908, S. 184 f.;
Gedenkschr. d. Beamten- u. Arbeiterschaft z. 25j. Bestand d. Fa. Rudolf Schmidt & Co. Wien X, 1917;
75 J. Schmidtstahlwerke AG, 1967, S. 6-8 (P);
F. Mathis, Big Business in Österr., 1987, S. 257-59;
ÖBL. -
Autor/in
Andrea Pühringer -
Zitierweise
Pühringer, Andrea, "Schmidt, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 171 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139619437.html#ndbcontent