Paul Stange von Legendorf
- Lebensdaten
- um 1415 – 1467
- Geburtsort
- wohl Legendorf bei Rehden (Kulmer Land)
- Sterbeort
- bei Braunsberg
- Beruf/Funktion
- Bischof von Ermland ; Kurienprokurator ; Bischof
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 138715416 | OGND | VIAF: 90974698
- Namensvarianten
-
- Legendorf, Paul Stange von
- Stange von Legendorf, Paul
- Paul Stange von Legendorf
- Legendorf, Paul Stange von
- Stange von Legendorf, Paul
- Paul, Stange von Legendorf
- Paul Stange von Legendorph
- Paul, Stange von Legendorph
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Paul Stange von Legendorf
Kurienprokurator, Bischof von Ermland, * um 1415 wohl Legendorf bei Rehden (Kulmer Land), † 23.7.1467 bei Braunsberg, ⚰ Braunsberg, Pfarrkirche.
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Genealogie
Aus e. aus Thüringen eingewanderten pomesan.-kulmerländ. Ritterfam;
V möglicherweise Hans v. Logendorf (Legendorf) († nach 1439), Landrichter, Dipl. d. Dt. Ordens;
M N. N.; Schwager (oder Schwager e. N) →Fabian Maul gen. v. Legendorf (1426–83), Wojewode v. Pommerellen, Stammvater d. Grafen v. Lehndorff (s. NDB 14). -
Biographie
P. wurde 1441 an der Univ. Leipzig immatrikuliert, wo er bereits ein Jahr später das Bakkalaureat erwarb. Als Kleriker der Kulmer Diözese seit 1447 an der Kurie in Rom, wurde er im Februar 1449 in die Anima-Bruderschaft der deutschen Kurialen aufgenommen, unter denen er zu den Wohlhabenderen gehörte. Bis 1460 war er als päpstl. Kanzleischreiber, zunächst im Range eines Notars (seit 1458), dann als Protonotar tätig. Seit 1447 bezog er Pfründen im ermländ. Domkapitel, seit 1448 in Oberglogau, wo er 1457 Dekan wurde, dazu im Gnesener Domkapitel. 1452 erhielt er die Weihe zum Subdiakon, 1454 zum Diakon. Enge Beziehungen verbanden P. mit Kardinal →Enea Silvio Piccolomini (1405–64), der 1457 auch Bischof des Ermlandes wurde. Von diesem – seit 1458 Papst Pius II. – wurde P. zum Administrator des Bistums Ermland ernannt. 1459/61 holte das Domkapitel die kanonische Bischofswahl nach, die der Papst 1461 bestätigte. Mit dem Auftrag, in dem Krieg des Preuß. Bundes mit Polen-Litauen gegen den Deutschen Orden durch Neutralität zu einem Frieden beizutragen, wurde P. 1460 in seine Diözese geschickt. Hier gelang es ihm in den folgenden Jahren, durch Verhandlungen das seiner Landeshoheit unterstehende Gebiet wiederzugewinnen. Er konnte jedoch sein Stiftsgebiet nicht vor Kriegszerstörungen bewahren und schloß 1464 mit Polen einen Sonderfrieden, dessen Inhalt im 2. Thorner Frieden vom Oktober 1466 bestätigt wurde. Das Ermland ging demzufolge von der Schutzherrschaft des Deutschen Ordens in die der poln. Krone über. Da während des langen Krieges P.s Bischofsweihe nicht ausgeführt werden konnte, wurde diese im November 1466 in Thorn durch Jan Gruszczyński, den Erzbischof von Gnesen, nachgeholt. Bereits im folgenden Jahr starb P. an den Folgen einer Seuche; für das bald darauf entstandene Gerücht, er sei vergiftet worden, gibt es keine Beweise.
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Literatur
A. Eichhorn, Gesch. d. ermländ. Bf.wahlen, in: Zs. f. d. Gesch. u. Altertumskde. Ermlauds 1, 1840, S. 140-49;
F. Hipler, Die Grabstätten d. ermländ. Bischöfe, ebd. 6, 1878, S. 308-11;
H. Freytag, Die Beziehungen d. Univ. Leipzig zu Preußen, in: Zs. d. Westpreuß. Gesch.ver. 44, 1902, S. 108;
H. Schmauch. Das staatsrechtl. Verhältnis d. Ermlandes zu Polen, in: Altpreuß. Forsch. 11, 1934, S. 153-58;
A. Sohn, Dt. Prokuratoren an d. röm. Kurie in d. Frührenaissance (1431–1474), 1997, S. 394 u. ö.;
D. Schwennicke, Zur Herkunft, Gesch. u. Geneal. d. heutigen Grafen v. Lehndorff, in: Herold-Jb. NF 3, 1998, S. 185-88;
Altpreuß. Biogr. II;
K. Górski, in: Polski Słownik Biograficzny 17, 1972, S. 1 ff.;
T. Borawska, in: Słownik Biograficzny Kapituły Warmińskiej, 1996, S. 145 f.;
Gatz III. -
Porträts
Grabplatte, Bronze, 1494 (Braunsberg, Pfarrkirche).
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Autor/in
Bernhart Jähnig -
Zitierweise
Jähnig, Bernhart, "Paul Stange von Legendorf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 106 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138715416.html#ndbcontent