Neubauer
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- Kupferstecherfamilie in Frankfurt am Main
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 138058350 | OGND | VIAF: 86206902
- Namensvarianten
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- Neubauer
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Neubauer
Kupferstecherfamilie in Frankfurt/Main. (evangelisch)
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Biographie
→Friedrich Ludwig (1767–1828), Sohn eines Bierbrauermeisters, erlernte das Handwerk des Kupferstechens bei →Georg Joseph Cöntgen (1752–99) an der 1779 gegründeten|Zeichnungsakademie in Frankfurt/M. Vorübergehend war er als Wappenstecher in Dessau tätig, um das fürstl. Silber zu gravieren. Von historischem Interesse sind seine Kupferstiche, die u. a. die Kaiserkrönung Leopolds II. 1790 im Frankfurter Dom wiedergeben sowie die Beschießung und Besetzung der Reichsstadt durch die Franzosen 1796. Regelmäßig arbeitete er für das in Frankfurt seit 1798 nach seinem Pariser Vorbild wöchentlich erscheinende „Journal des Dames et des Modes“, welches jeweils mit einem Modekupfer versehen war. Er stach Landschaften, Ansichten von Mainz (St. Gangolfs Stiftskirche, Aureus Kapelle) nach Vorlagen von Franz Gf. v. Kesselstadt, sowie zahlreiche Porträts von Zeitgenossen aus Kultur und Politik nach fremden und auch eigenen Vorlagen, wie z. B. 1809 das Bildnis des Senators →Joh. Ludwig Carl Brönner (1738–1812) (Kupf.platte Frankfurt, Graph. Slg. d. Städelschen Kunstinst.). Eine im Nachlaß seines Hauses in der Alten Mainzer Gasse Nr. 28 verzeichnete Kunstsammlung von über hundert Gemälden und zahlreichen Kupferstichen, darunter „das ganze Werk“ von Ferdinand Kobell, wurde versteigert. Aus seiner 1790 geschlossenen Ehe gingen acht Kinder hervor. Der einzige Sohn, →Johann Caspar Friedrich (1795–1851), erlernte das Kupferstechen vom Vater, setzte dessen Mainzer Ansichten fort und fertigte dem Zeitgeschmack entsprechend vor allem Landschaften nach Niederländern des 17. Jh. Seit 1819 war er als Zeichenlehrer beim Kgl. Hann. Pädagogium in Ilfeld angestellt, heiratete 1820 im benachbarten Nordhausen und kehrte mit seiner Familie erst 1828, nach dem Tod des Vaters, in seine Heimatstadt zurück. Unter Mithilfe seiner verwitweten Schwester →Josepha Elisabetha Meggenhofen (* 1803) führte er die Herausgabe des Modejournals fort, dessen Erscheinen 1848 eingestellt wurde. Auf Arbeiten für Frankfurter Verlage angewiesen, lieferte sein Sohn Friedrich Ludwig Detlev (gen. Fritz, 1824-vor 1882), Schüler des Kupferstechers →Eugen Eduard Schäffer am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt, u. a. für den Verleger →Carl Jügel (1783–1869) Johann Heinrich v. Danneckers „Ariadne auf dem Panther“, bevor er nach Hamburg zog, um sich dem neuen Medium der Photographie zuzuwenden.
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Literatur
Ph. F. Gwinner, Kunst u. Künstler in Frankfurt/M. v. 13. Jh. bis z. Eröffnung d. Städel’schen Kunstinst., 1862, S. 407-11;
ders., Zusätze u. Berichtigungen …, 1867, S. 57-59;
R. Schrotzenberger, Francofurtensia, Aufzeichnungen z. Gesch. v. Frankfurt/M., ²1884, S. 174;
A. Dessoff, Biogr. Lex. d. Frankfurter Künstler im 19. Jh., 1909, S. 102;
A. Kleinen, Die frühen Modejournale in Frankreich, Studien z. Lit. d. Mode v. d. Anfängen bis 1848, 1980;
Die Porträtslg. d. Hzg. August Bibl. Wolfenbüttel, bearb. v. P. Mortzfeld, Bd. 29, 1996;
ThB. – Eigene Archivstud. im Inst. f. Stadtgesch., Frankfurt/M. -
Autor/in
Jutta Schütt -
Zitierweise
Schütt, Jutta, "Neubauer" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 93-94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138058350.html#ndbcontent