Morgenthaler, Max
- Lebensdaten
- 1901 – 1980
- Geburtsort
- Burgdorf Kanton Bern
- Sterbeort
- Jongny Kanton Waadt
- Beruf/Funktion
- Lebensmittelchemiker ; Erfinder des Nescafés ; Chemiker
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 13753499X | OGND | VIAF: 81713270
- Namensvarianten
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- Morgenthaler, Max
- Morgenthaler, Max Rudolf
- Morgenthaler, Max Rudolph
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Morgenthaler, Max
Lebensmittelchemiker, Erfinder des Nescafés, * 20.5.1901 Burgdorf Kanton Bern, † 8.9.1980 Jongny Kanton Waadt. (reformiert)
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Genealogie
B →Hans (s. 6);
– ⚭ Ida Stauffer (1900–77);
2 S. -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Burgdorf studierte M. seit 1917 am dortigen kantonalen Technikum Chemie und promovierte 1924 an der Univ. Bern bei →Fritz Ephraim mit einer organisch-chemischen Arbeit. Nach Abschluß seines Studiums arbeitete er zunächst im eigenen Laboratorium über Edelmetalle. 1926-29 war er Volontärassistent in der Schweizer. Milchwirtschaftlichen und Bakteriologischen Anstalt Liebefeld. 1929 trat M. in die Firma Nestlé S. A. in Vevey ein und beschäftigte sich mit neuen Verfahren zur Prüfung von Milchprodukten, Kakao und Pflanzenextrakten. 1930 erhielt er – zusammen mit einem Expertenteam – die Aufgabe, eine haltbare Kaffeekonserve zu entwickeln. Anlaß dazu war eine Kaffee-Rekordernte in Brasilien, die wegen mangelnder Absatzmöglichkeiten zu einer schweren Wirtschaftskrise führte. Große Mengen Rohkaffee wurden verbrannt oder ins Meer geschüttet. Die Experten kamen nach vierjähriger Arbeit zu dem Ergebnis, daß es keine Lösung des Problems gebe, weil sich das Aroma beim Lagern nachteilig verändere. Die weitere Forschung wurde daraufhin gestoppt. M. arbeitete jedoch auf eigene Faust weiter und präsentierte 1936 dem Konzernvorstand einen durch Sprühtrocknung gewonnenen, haltbaren, heiß und kalt löslichen Pulverkaffee. Am 1.4.1938 kam das Produkt unter dem Warenzeichen „Nescafé“ auf den Markt und hatte großen Erfolg, zunächst in den USA, nach dem 2. Weltkrieg auch in Europa. Für seine Erfindung wurde M. 1940 mit der Goldenen Verdienstmedaille des Nestlé-Konzerns geehrt.
Unterschiedliche Auffassungen über Qualitätsfragen führten nach 1948 zu einem Zerwürfnis mit dem Konzernvorstand. M. war der Auffassung, daß gemahlener Kaffee lediglich 25-28 % extrahierbare Bestandteile enthalte, der Rest sei Kaffeesatz. Der Entschluß der Firma Nestlé, das Extraktionsverfahren bei höheren Drücken und Temperaturen durchzuführen und auf diese Weise den Extraktanteil auf 40% zu erhöhen, betrachtete M. als unseriös sowie als Verfälschung des von ihm entwickelten Produkts. Untersuchungen des Zürcher Kantonslaboratoriums unterstützten ihn in seiner Haltung. 1955 führten die Auseinandersetzungen M.s mit der Firmenleitung zu seiner vorzeitigen Entlassung und einer finanziellen Abfindung. Die Ergebnisse von M.s Privatforschung fanden in zahlreichen Patenten ihren Niederschlag.
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Literatur
Biogr. Lex. Verstorbener Schweizer, VIII, 1982, S. 67 (P);
J. Heer, Weltgeschehen 1866-1966, Ein Jh. Nestlé, 1966, S. 186 ff.;
I. auf der Maur, in: Die Weltwoche Nr. 12, 1988, S. 27 (P). -
Autor/in
Ernst Schwenk -
Zitierweise
Schwenk, Ernst, "Morgenthaler, Max" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 121 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13753499X.html#ndbcontent