Marx, Paul
- Lebensdaten
- 1888 – 1952
- Geburtsort
- Elberfeld
- Sterbeort
- Düsseldorf
- Beruf/Funktion
- Bankier
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137394551 | OGND | VIAF: 81591373
- Namensvarianten
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- Marx, Paul
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Marx, Paul
Bankier, * 30.4.1888 Elberfeld, † 4.7.1952 Düsseldorf. (katholisch)
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Genealogie
V →Wilhelm (s. 1);
⚭ Düsseldorf 1918 Maria (* 1898, ev.), T d. →Fritz Klagges (1863–1934), KR, Gen.dir. d. Papierfabrik Reisholz (s. Wenzel), u. d. Antonie Busch;
1 S, 1 T, u. a. →Will (* 1919), Bankier in Frankfurt, Teilhaber d. Bankhauses Sal. Oppenheim. -
Biographie
M. studierte Rechtswissenschaft in Freiburg i. Br. und Bonn. 1911 legte er das Referendarexamen ab und promovierte in Heidelberg mit der Dissertation „Der Notstand nach § 228 Satz 2 BGB“. Mit Beginn des 1. Weltkriegs wurde M., der gerade zum Regierungsassessor ernannt worden war, Soldat; er diente zuletzt als Leutnant. Bei Kriegsende wurde erzürn Landrat in Düsseldorf ernannt, entschied sich aber für die Banklaufbahn. 1919 trat er in den A. Schaaffhausen’schen Bankverein ein, im folgenden Jahr übernahm er die Leitung der Düsseldorfer Niederlassung des Barmer Bankvereins. 1922 wurde er Geschäftsinhaber dieses bedeutenden Regionalinstituts. M. war maßgeblich an der im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskrise ausgelösten Konzentrationsbewegung der deutschen Kreditwirtschaft beteiligt. 1932 erfolgte der Zusammenschluß des von ihm geführten Barmer Bankvereins mit der Commerz- und Privat-Bank (Hamburg/Berlin). Mit dieser Fusion, die ein wichtiges Glied der Zusammenschlußbewegung war, trat M. in den Berliner Vorstand der überregional tätigen Filial-Großbank ein, wobei er insbesondere das westdeutsche Kreditgeschäft übernahm. Nach elfjähriger erfolgreicher Vorstandstätigkeit folgte er dem im Herbst 1943 verstorbenen →Friedrich Reinhart als Aufsichtsratsvorsitzender.
Anfang 1945 organisierte M. den Sitzwechsel der seit 1940 als „Commerzbank AG“ firmierenden Gesellschaft von Berlin nach Hamburg. Von hier aus bemühte er sich nach Kriegsende, die Einheit der Bank in den drei Westzonen zu erhalten. Nach der von den Alliierten verfügten Dezentralisierung trat er 1948 in den Vorstand des nordrhein-westfälischen Nachfolgeinstituts „Bankverein Westdeutschland“ in Düsseldorf ein. Von hier aus strebte er – zusammen mit H. J. Abs (Deutsche Bank) und Carl Goetz (Dresdner Bank) – mit einem gemeinsamen „Vorschlag betreffend die zukünftige Struktur der deutschen Aktienbanken“ vom 31.5.1950 eine sinnvolle Neuordnung des Bankwesens an. Wenige Monate vor seinem Tode erlebte er noch das „Großbankengesetz“, das die von ihm angestrebte „Dreier-Lösung“ ermöglichte.
M. verfügte über die Fähigkeit zu konstruktiv-sachlicher Arbeit an den ihm gestellten Problemen und über beträchtliches Verhandlungsgeschick. Von seinen weitreichenden Verbindungen zur deutschen Industrie sind seine Aufsichtsratsmandate bei den Vereinigten Stahlwerken, dem Klöckner-Konzern, der Auto-Union, der Feldmühle und Buderus hervorzuheben.
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Literatur
Lb. aus d. Rhein.-westfäl. Industriegebiet 1952–54, 1957;
H. Kurzrock u. a., 100 J. Commerzbank, 1970;
Inst. f. Bankhist. Forschung (Hrsg.), Dt. Bankengesch., Bd. 3, 1983, S. 235-37. -
Autor/in
Herbert Wolf -
Zitierweise
Wolf, Herbert, "Marx, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 321 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137394551.html#ndbcontent