Meister der Großgmainer Flügelbilder
- Lebensdaten
- erwähnt 1499, gestorben 15. Jahrhundert
- Beruf/Funktion
- Maler ; Künstler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137110286 | OGND | VIAF: 81346812
- Namensvarianten
-
- Meister der Großgmainer Flügelbilder
- Meister der Großgmainer Flügelbilder
- Meisther der Großgmainer Flügelbilder
- Meisther der Großgmainer Flügelbilder
Vernetzte Angebote
Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Meister der Großgmainer Flügelbilder
Maler, tätig in Salzburg Ende 15. Jahrhundert.
-
Biographie
Vier mit 1499 datierte Flügeltafeln (Der zwölfjährige Jesus lehrt im Tempel, Herabkunft des Hl. Geistes, Tod Mariä, Darbringung im Tempel) gehören zur Sonntagsseite eines Marienaltars in der Pfarrkirche Großgmain bei Salzburg, dessen Werktagsseiten bis auf abgenommene Reste zerstört sind. Zusammen mit zwei möglicherweise in Verbindung damit entstandenen überhohen Tafeln (Maria mit Kind, Salvator) bilden sie den|namensgebenden Kernbestand des Werks. Die enge stilistische Verwandtschaft mit dem Werk Rueland Frueaufs d. Ä. wurde schon bald gesehen und löste die fälschliche Zuweisung an den schwäb. Maler →Bartholomäus Zeitblom ab. Der von R. Stiassny 1888 postulierte, eigenständige Meister gilt heute als die herausragende Persönlichkeit der Werkstatt, die sich vermutlich der Frueauf-Werkstatt angliedert. Zumeist unbestritten ist die Herkunft des Meisters aus dem künstlerischen Milieu Salzburgs. Durch die gemeinsame Verwendung derselben Punzen für das Dekorum der Bildhintergründe wird eine unmittelbare Nähe zu Frueauf d. Ä. bestätigt, die wohl als Lehrer-Schüler-Verhältnis anzusehen ist. Mit M. treten in der Salzburger Malerei zum ersten Mal locker verteilte Figuren oder Figurengruppen in einem Raum auf. Dieser wird bei überscharfer und gleichzeitig uneinheitlicher Perspektive zum Accessoire; die fallweise eingestreuten, stilllebenhaften Gegenstände verstärken die Stille und Verhaltenheit der Gesamtauffassung. Das geringe Interesse an der Wiedergabe exakter Raumzusammenhänge zeigt sich auch an der knappen Festlegung der Distanzpunkte und den daraus resultierenden, übertrieben eingeengten Ausschnitten.
-
Werke
Weitere W Thronende Maria mit hl. Thomas u. Stifter, 1483 (Prag, Rudolphinum);
Marienkrönung (Prag, Národný Gal.);
Kirchenväterdarstellungen (möglicherweise Predella d. Großgmainer Altars) mit hl. Augustinus, hl. Ambrosius (beide Wien, Österr. Gal.);
Erziehung Jesu (Boston, Mus. of Fine Arts);
Pretschlaipfer-Triptychon aus d. ehem. Berchtesgadenerhof in Salzburg (Wien, Österr. Gal.);
Hl. Hieronymus (Castagnola/Lugano, Slg. Thyssen-Bormenisza). -
Literatur
L. Scheibler, Üb. altdt. Gemälde in d. kaiserl. Gal. zu Wien, in: Rep. f. Kunstwiss. 10, 1887, S. 301 f.;
R. Stiassny, Altdeutsche u. Altniederländer in oberital. Slgg., ebd. 11, 1888;
L. Baldass, Conrad Laib u. d. beiden Rueland Frueauf, 1946;
A. Stange, Dt. Malerei d. Gotik, Bd. 10, 1960, S. 43 ff.;
O. Demus, Zu d. Tafeln d. Großgmainer Altars, in: Österr. Zs. f. Kunst u. Denkmalpflege 19, 1965, S. 43 ff.;
E. Baum, Kat. d. Mus. ma. österr. Kunst (Kat. d. Österr. Gal. Wien, Bd. 1), 1971, S. 102 ff.;
A. Rohrmoser, Spätgotik in Salzburg, Ausst.kat., 1972, S. 124 ff.;
E. M. Zimmermann, Stud. z. Frueauf-Problem, Diss. 1975 (ungedr.);
ThB. -
Autor/in
Albin Rohrmoser -
Zitierweise
Rohrmoser, Albin, "Meister der Großgmainer Flügelbilder" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 713-714 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137110286.html#ndbcontent