Kreutzkamm, Jeremias
- Lebensdaten
- 1799 – 1850
- Geburtsort
- Quedlinburg
- Sterbeort
- Dresden
- Beruf/Funktion
- Konditor
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136533809 | OGND | VIAF: 80861626
- Namensvarianten
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- Kreutzkamm, Jeremias
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Kreutzkamm, Jeremias
Konditor, * 1.6.1799 Quedlinburg, † 30.5.1850 Dresden. (lutherisch)
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Genealogie
V Heinrich († 1846), S d. Johs. Jakob Creutzkamp u. d. Anna Borger;
M Anna Margaretha (1775–1800), T d. Zeugmachermeisters Joh. Phil. Brunquel u. d. Margarete Drechsel;
⚭ Dresden 1825 Juliana (1802–82), T d. Gottfried Fritzsche u. d. Friederike Weber;
S →Heinrich Julius (1826–1914), Hofkonditor;
E Heinrich Max (1855–1926);
Ur-E Fritz (1902–81). -
Biographie
Nach Ausbildung zum Brot- und Feinbäcker ging K. auf Wanderschaft und lernte dabei Mitteldeutschland kennen mit seinen bis heute durch Formenreichtum und Brauchtumsbezogenheit besonders ausgezeichneten Backwaren. Unter diesen nahmen vor allem die im ostsächs. Raum zwischen Lommatzscher Pflege, Lausitz und Erzgebirge zur Weihnachtszeit gebackenen „Christstollen“, dem Christkind in der Wiege nachgestaltete Kuchenbrote, den ersten Platz ein, mancherorts auch neben „Weihnachtsstriezeln“ und Pfefferkuchen. Angezogen durch Dresden und seinen Hof, wurde K. dort Bürger (1825) und erhielt im gleichen Jahre die Konzession für ein eigenes Konditoreigeschäft. Nachdem er in der Moritzstraße 751 eine Bäckerei mit Laden eingerichtet hatte, pachtete er 1838 eine „Bahnhofswirtschaft“ im Bereich des Stadtbahnhofs der eben fertiggestellten Leipzig-Dresdner-Eisenbahn. 1848 erhielt K. schließlich die Konzession für eine Konditorei mit Restaurationsbetrieb. Er begann, fortan einen auf Feinbäckerei und Konfiserieerzeugnisse spezialisierten Meisterbetrieb aufzubauen, der seit 1850 von seinem Sohn Heinrich Julius und seit 1890 von seinem Enkel Max zu einem führenden Unternehmen ausgebaut worden ist, das sich vor allem der Herstellung und dem Versand von „Dresdener Christstollen“ in alle Welt zuwandte. Die Ernennung beider zu kgl. Hoflieferanten (1867 u. 1905) förderte die betriebliche Entwicklung, die seit 1926 von K.s Urenkel Fritz tatkräftig fortgesetzt wurde. Im Febr. 1945 wurde der seit 1874|am Altmarkt gelegene Betrieb durch Bomben vernichtet. Fritz Kreutzkamm baute ihn seit 1950 in München neu auf.
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Literatur
E. John, Aberglaube, Sitte u. Brauch im sächs. Erzgebirge, 1909;
E. Burgstaller, Brauchtumsgebäck u. Weihnachtsspeisen, 1957;
ders., Festtagsgebäck, 1958;
L. Pause, Vom kgl. Kindelein, Geschichten um d. Christstollen, 1966;
Albert Hzg. zu Sachsen, Adventl. u. weihnachtl. Brauchtum in Sachsen, Das Stollenbacken, in: Bll. f. Sächs. Heimatkde. 23/24, 1974, S. 513 f.;
Die Chronik d. Hauses Kreutzkamm 1825-1975, 4 Generationen e. Konditorenfam., 1975 (P). -
Autor/in
Heinz Walter -
Zitierweise
Walter, Heinz, "Kreutzkamm, Jeremias" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 29-30 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136533809.html#ndbcontent