Kornhardt, Wilhelm
- Lebensdaten
- 1821 – 1871
- Geburtsort
- Zorge (Oberharz)
- Sterbeort
- Stettin
- Beruf/Funktion
- Gasindustrieller ; Chamottefabrikant ; Unternehmer
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136423124 | OGND | VIAF: 80769008
- Namensvarianten
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- Kornhardt, Wilhelm
- Cornhardt, Wilhelm
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Kornhardt, Wilhelm
Gasindustrieller, Chamottefabrikant, * 28.12.1821 Zorge (Oberharz), † Februar 1871 Stettin. (lutherisch)
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Genealogie
V Christoph, Fleischermeister;
M Henriette Eleonore Frieder. Schnusen;
⚭ 1865 Helene Bielefeld aus Posen; kinderlos. -
Biographie
K. war Kind armer Eltern. Nach dem frühen Tod des Vaters ging er zu einem Onkel nach Braunschweig, absolvierte dort das Gymnasium, arbeitete dann in einem Eisenwerk in Zorge, war ein Jahr lang Lokführer bei der Braunschweigischen Eisenbahn und ging schließlich nach Berlin, wo er in den Maschinenfabriken von Borsig und Egells arbeitete. Er lernte Rudolf Blochmann kennen, der damals für die Stadt Berlin 2 Gasanstalten baute. Blochmann gewann ihn als Mitarbeiter und übertrug ihm 1847 den Bau eines Gaswerks in Stettin. K. wurde Direktor dieses Werkes. Seit 1853 übernahm er weitere Gaswerksbauten für Industrieunternehmen und öffentliche Auftraggeber in zahlreichen Städten vor allem Norddeutschlands und Schlesiens. Innerhalb von 15 Jahren baute er 40 Gaswerke, 10 % aller in dieser Zeit in Deutschland errichteten. Er entwickelte neuartige Gaserzeugungsöfen, unter anderem mit Retorten (Heizkammern) von elliptischem Querschnitt, und erwarb sich einen internationalen Ruf als Gasfachmann. Sein eigenes Stettiner Werk galt als vorbildlich in Bezug auf Leistung und Betriebskosten. – Zusammen mit dem Ziegeleibesitzer Didier gründete K. 1861 die „Stettiner Chamottefabrik Ferdinand Didier“. Er selbst konnte als städtischer Beamter bei der Gründung nicht namentlich in Erscheinung treten, übernahm aber die technische Leitung des Unternehmens, das 1865 die Produktion von Retorten, Röhren und Mauersteinen aus feuerfestem Material aufnahm, zunächst vor allem Gaswerke belieferte und einen schnellen Aufschwung nahm, der auch nach Didiers Tod (1867) unter K.s alleiniger Leitung anhielt. Nach K.s frühem Tod wurde dessen|Anteil von den Erben verkauft. 1872 erfolgte die Umwandlung der Firma in eine AG. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem bedeutenden Konzern mit zahlreichen Zweigwerken, der seinen Sitz nach dem 2. Weltkrieg nach Wiesbaden verlegte und dessen Schwerpunkte in der Herstellung von feuerfesten Materialien und im Anlagenbau liegen.
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Literatur
50 J. Stettiner Chamottefabrik AG, 1872–1922, 1922 (P, auch v. Didier);
Matschoss, Technik, 1925;
Btr. z. Gesch. d. Technik 16, 1926, S. 309 f. (P);
Hdb. d. dt. Aktienges. 1961/62, IV, S. 3833-39;
J. Körting, Gesch. d. dt. Gasindustrie, 1963. -
Autor/in
Hans Jaeger -
Zitierweise
Jaeger, Hans, "Kornhardt, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 594-595 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136423124.html#ndbcontent