Kleinschmidt, Johannes
- Lebensdaten
- 1536 – 1587
- Geburtsort
- Kassel
- Sterbeort
- Darmstadt
- Beruf/Funktion
- hessen-darmstädtischer Kanzler ; Kanzler
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 136062598 | OGND | VIAF: 80470446
- Namensvarianten
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- Kleinschmidt, Johann
- Kleinschmidt, Johannes
- Kleinschmidt, Johann
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Kleinschmidt, Johannes
hessen-darmstädtischer Kanzler, * 1536 Kassel, † 23.7.1587 Darmstadt. (lutherisch)
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Genealogie
V Hans († 1580), aus Homberg/Efze, Schöffe in K.;
M Elisabeth, T d. Joh. Weitzel aus Homberg/Efze, Bürger in K.;
⚭ Kassel 11.5.1568 Catharina Klüppel († 1590), aus Höxter, Wwe d. Amtmanns Henrich Weiters in Helmarshausen;
3 S, 2 T, u. a. →Johann (1569–1611), Kanzleiprokurator, 1606-10 Bgm. v. K., →Heinrich (1571–1648), Hofgerichtsrat in K., →Joh. Philipp (1577–1634), GR u. Hofgerichtsrat in D., Marie Catherine (⚭ →Philipp Lulejus, † 1632, Dr. iur., Syndikus u. Schultheiß zu Oppenheim);
E →Johann (1601–70), Regierungsprokurator, Stadtschultheiß v. K., →Johannes (1607–63), Prof. d. Rechte d. Univ. Marburg;
Ur-E →Joh. Heinrich (1652–1732), Prof. d. Rechte in Marburg; Nachkommen →August (1839–89), Gen.dir. d. Douglasschen Bergwerksges. in Aschersleben, →Carl (1849–1921), Geh. Justizrat, Rechtsanwalt u. Mitgl. d. I. Ständekammer in D., →Otto (1880–1948), Prof. d. Chirurgie in Leipzig (s. Fischer). -
Biographie
K. begann 1553 das Studium der Rechte in Marburg, das ihm Landgraf Philipp der Großmütige durch finanzielle Unterstützung ermöglichte. Er besuchte italienische Universitäten und kehrte nach Abschluß seiner Studien 1566 aus Italien nach Kassel zurück. Im selben Jahr wurde er dort Kanzlei-Prokurator, und war 1566 bereits als Mitglied der hessischen Gesandtschaft auf dem Reichstag zu Augsburg. 1567 war er zusammen mit Jacob Lersner dann selbst Gesandter auf dem Regensburger Reichstag. Am 1.5.1567 wurde er von Landgraf Wilhelm IV. zum Rat in dessen Kanzlei zu Kassel ernannt, wechselte 1571 auf Bitten der Gräfin Anna von Bentheim-Tecklenburg (Tante des Landgrafen) in deren Dienste über und wurde 1574 auf Rat des Landgrafen Kanzler in Darmstadt. Als solcher erhielt K. von Landgraf Georg I. den Auftrag, für die Landgrafschaft, die Obergrafschaft Katzenelnbogen, eine Rechtsaufzeichnung anzufertigen. K. verfaßte eine vierteilige Landesordnung, deren 2. und letzter Teil unter der Bezeichnung „Landrecht der Obergrafschaft Katzenelnbogen“ – obwohl niemals publiziert – sich vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches 1900 als geltendes Recht für das Kernland Hessen-Darmstadts, die damalige Obergrafschaft Katzenelnbogen – nachweisen läßt. K. hat mit dieser Rechtsaufzeichnung eine auch dem einfachen Mann verständliche Darstellung des bestehenden Rechtes gegeben, die in der Obergrafschaft bestehende Rechtsgewohnheiten und vom rezipierten römischen Recht geprägte Rechtsvorschriften zu vereinheitlichen versuchte.
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Werke
Landrecht d. Ob.gfsch. Katzenelnbogen (d. gesamte Landesordnung), in: Selchow's Mgz. f. d. teutschen Rechte u. Gesch. I, 1779;
nur d. Landrecht, 1795. -
Literatur
ADB 16 (auch f. Fam.);
Strieder VII, S. 144;
Steiner, Georg I. Landgf. v. Hessen-Darmstadt, 1861, S. 185 ff.;
A. Stölzel, Die Entwicklung d. gel. Richtertums, 1872, S. 415;
A. Kleinschmidt, Einiges a. m. Fam.nachrr., in: Hess. Chronik, Mschr. f. Fam.- u. Ortsgesch. in Hessen u. Hessen-Nassau 1, 1912;
F. Gundlach, Die Hess. Zentralbehörden v. 1247-1604, Bd. 1-3, 1931 f., Bd. 2,|S. 162, 175, 179, Bd. 3, S. 130;
W. Noack, Landgf. Georg I. v. Hessen u. d. Ob.gfsch. Katzenelnbogen, 1966, S. 124 f.;
Dt.GB 85. -
Autor/in
Thomas Löhr -
Zitierweise
Löhr, Thomas, "Kleinschmidt, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 7-8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136062598.html#ndbcontent