Herrmann, Albert
- Lebensdaten
- 1859 – 1921
- Geburtsort
- Venningen (Pfalz)
- Sterbeort
- Frankfurt/Main
- Beruf/Funktion
- Chemiker
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 135924065 | OGND | VIAF: 80357377
- Namensvarianten
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- Herrmann, Albert
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Herrmann, Albert
Chemiker, * 9.4.1859 Venningen (Pfalz), † 9.1.1921 Frankfurt/Main. (israelitisch)
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Genealogie
V Jakob, Makler; M Nanny Lonsbach;
⚭ 1893 Stephanie (1867–1957), T d. Dr. med. Siegmund Jourdan, Geh. Sanitätsrat u. Arzt in Mainz;
1 S, 1 T, u. a. Franz (* 1898), Prof. d. Dermatol. in F. -
Biographie
H. absolvierte die Industrie- und Lateinschule in Nürnberg und studierte dann Chemie in München, unter anderem bei →A. von Baeyer, und in Zürich bei →E. Erlenmayer, bei dem er auch promovierte. 1884 trat er in die Farbwerke Hoechst als Chemiker ein. Hier bearbeitete er sowohl wissenschaftlich wie technisch die Triphenylmethanfarbstoffe. Zunächst war er mit wissenschaftlichen Arbeiten und analytischen Untersuchungen in den Laboratorien von B. Homolka beschäftigt, mußte aber wegen eines Herzleidens nach einigen Jahren diese ihn besonders faszinierende Tätigkeit unterbrechen und auf ärztlichen Rat in das weniger aufreibende Gebiet der Farbstoffproduktion überwechseln.
H. erfand die Gruppe der Patentblau-Farbstoffe, die sogenannten sauren Wollfarbstoffe der Triphenylmethanreihe. Durch den Einbau einer Oxydgruppe in das Molekül von Farbstoffen aus der Malachitgrünreihe konnte erstmals eine Sulfogruppe in ortho-Stellung zum Zentralkohlenstoffatom dirigiert werden, was eine erhebliche Steigerung der Alkali- und Waschechtheit zur Folge hatte. Diese Verbesserungen sowie die Reinheit der Farbtöne und das ausgezeichnete Egalisiervermögen sicherten den Verkaufserfolg dieser Farbstoffe. Nach Ablauf des Patents, 1903, nahmen fast alle Farbenfabriken die Herstellung des Patentblaus auf. 1898 brachte H. das verwandte Naphthalingrün heraus. H. war lange Jahre Leiter der Abteilung A-Anilin-Farben Sie umfaßte außer den Betrieben zur Herstellung des Patentblau (B. Francke) und des Malachitgrün (L. Hoffmann) auch diejenigen zur Herstellung des Methylviolett (Ph. Schwarz) und des Auramin (K. Löffler). Die ganze Reihe der Di- und Triphenylmethanfarbstoffe hatte zur damaligen Zeit eine erhebliche Bedeutung zum Färben von Textilien.
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Literatur
Zs. f. angew. Chemie 34, 1921, S. 49.
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Autor/in
Hans Walter Flemming -
Zitierweise
Flemming, Hans Walter, "Herrmann, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 686-687 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135924065.html#ndbcontent