Hermann I.
- Lebensdaten
- vermutlich um 1040 – 1074
- Sterbeort
- Cluny
- Beruf/Funktion
- Markgraf von Verona ; Markgraf von Baden
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 135869196 | OGND | VIAF: 80312581
- Namensvarianten
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- Hermann I. von Baden
- Hermann von Baden
- Hermann von Verona
- Hermann I.
- Hermann I. von Baden
- Hermann von Baden
- Hermann von Verona
- Ermanno I., Verona, Marchese
- Hermann I., (Baden)
- Hermann I., Baden, Markgraf
- Hermann, von Baden
- Hermann, von Verona
- Hermann I., Baden, Markgraph
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Hermann I.
Markgraf von Verona („von Baden“), * um 1040 (?), † 26.4.1074 Cluny.
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Genealogie
Aus d. Geschl. d. Zähringer;
V →Berthold I. († 1078), alemann. Gf., Hzg. v. Kärnten (s. NDB II);
M Richwara, T (?) d. Hzg. →Konrad II. v. Kärnten († 1039);
B Bischof →Gebhard v. Konstanz († 1110, s. NDB IV), Hzg. →Berthold II. v. Kärnten u. Schwaben († 1111, s. NDB II);
Schw Liutgard (⚭ Mgf. Diepold v. Vohburg, † 1078, s. NDB III, Art. Diepoldinger);
- ⚭ Judith († 1091), T d. Gf. Adalbert v. Calw;
S Mgf. Hermann II. v. B († 1130). -
Biographie
H. ist Ahnherr der Markgrafen und späteren Großherzöge von Baden. Nachdem seinem Vater das Herzogtum Kärnten übertragen worden war (1061), erhielt H. den Titel eines Markgrafen der zum Herzogtum gehörenden Mark Verona, freilich ohne dort jemals tatsächlich Herrschaftsfunktionen wahrzunehmen; er ist lediglich als Graf im Breisgau nachzuweisen. Der Markgrafen-Titel blieb in der Familie erblich. Aus dem Gut von H.s Gemahlin Judith stammte wahrscheinlich der Besitz am nördlichen Schwarzwald, der die territoriale Grundlage der späteren Markgrafschaft Baden bildete. Noch in jugendlichem Alter verließ H. 1073 in religiöser Ergriffenheit, wie viele Angehörige des hohen Adels jener Zeit, Herrschaft und Familie und trat als Mönch in Cluny ein, wo er durch besondere Gnadengaben ausgezeichnet wurde. Nach seinem Tod verfaßte der Cluniacensermönch Ulrich von Zell eine (verlorene) Vita nebst Epitaph. H.s Witwe Judith widmete den von Abt Wilhelm zu Hirsau neu begonnenen und vollendeten Kloster- und Kirchenbauten tatkräftige Unterstützung und begab sich schließlich zu Papst Urban II., vormals Mönch und Prior in Cluny, in dessen Nähe sie 1091 zu Salerno starb.
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Literatur
ADB XII;
Regg. d. Markgrafen v. Baden u. Hachberg 1050-1515, bearb. v. R. Fester, I, 1892, Nr. 1-5, 10, S. 1 ff.;
Jbb. d. Dt. Gesch., Heinrich IV. u. Heinrich V.;
E. Heyck, Gesch. d. Herzoge v. Zähringen, 1891, S. 99 ff.;
J. Mayer, Mgf. H. I., d. Stammvater d. mgfl. u. ghzgl. Fürstenhauses v. Baden, in: Freiburger Diözesan-Archiv 26, 1898, S. 241 ff.;
E. Tritscheller, Die Markgrafen v. Baden im 11., 12. u. 13. Jh., Diss. Freiburg i. Br. 1954 (ungedr.);
H. Werle, Titelhzgt. u. Herzogsherrschaft, in: ZSRGG 73, 1956, S. 234 f.;
B. Sütterlin, Gesch. Badens I, 1965, S. 168 f.;
K. Schmid - J. Wollasch, Die Gemeinschaft d. Lebenden u. Verstorbenen in Zeugnissen d. MA, in: Frühma. Stud. 1, 1967, S. 397 mit Anm. 29. -
Autor/in
Otto G. Oexle -
Zitierweise
Oexle, Otto Gerhard, "Hermann I." in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 643-644 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135869196.html#ndbcontent
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Hermann I., der Heilige
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Biographie
Hermann I., der Heilige, Markgraf von Verona, Stammvater des großherzoglichen Hauses Baden, war der zweite Sohn des Herzogs Berthold I. von Zähringen und Begründer der Linie Baden. Da er bei der Erbtheilung außer den Festen Hachberg und Sausenberg mit Zugehör und anderen Gebieten in Breisgau, Uffgau und Kraichgau die Feste Lintburg erhielt, nannte er sich auch „Graf von Lintburg“. Aber er trat die Regierung dieser Gebiete gar nicht an. Wegen des Besitzes mehrerer Grafschaften und weil er die früher von seinem Vater als Lehen besessene Mark Verona beanspruchte, nannte er sich Markgraf von Verona. Er war äußerst friedfertig und fromm, die Zwistigkeiten der Fürsten und des Clerus widerten ihn an, er entsagte daher schon 1073 der Welt und trat als Mönch in das berühmte Benedictinerkloster Clugny. Hier kasteiete er sich, legte sich die härtesten Bußen und Entbehrungen auf und starb im Geruche der Heiligkeit am 25./26. April 1074. Seine Gemahlin Judith aus dem gräflichen Hause Calw, die mit ihren Brüdern den Bau des 1059 begonnenen prächtigen Benedictinerklosters Hirsau¶ beendete, war ebenso fromm wie H., begab sich nach dem Tode desselben unter den Schutz des Papstes Urban II. nach Salerno und starb hier am 27. Sept. 1091.
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Autor/in
Kleinschmidt. -
Zitierweise
Kleinschmidt, Arthur, "Hermann I." in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 120-122 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135869196.html#adbcontent