Hörmann, Johann
- Lebensdaten
- 1651 – 1699
- Geburtsort
- Mindelheim
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Jesuit ; Kunstschreiner ; Tischler ; Kunsttischler
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 133890384 | OGND | VIAF: 1214648
- Namensvarianten
-
- Hörmann, Johann
- Hörmann, Johannes
- Hörmann, Johann
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Personen in Bavarikon [2013-]
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Hörmann, Johann
Jesuit, Kunstschreiner, ~ 22.7.1651 Mindelheim, † 1.7.1699 München.
-
Genealogie
V Johann (ca. 1609/10-75), Schreiner, S d. Georg († 1633), aus Koneberg (?) b. Buchloe, Schreiner|in Mindelheim, u. d. Veronica N. N.;
M Regina (1612–83), T d. Bierbrauers Ulrich Groß in Mindelheim u. d. Catharina N. N.;
Schw Maria (⚭ →Wilh. Laub, † 1721, Maler);
N →Augustin Laub (* 1671), Maler. -
Biographie
H. war einer der produktivsten und angesehensten Kunstschreiner des frühen deutschen Barock. Seit 1672 gehörte er den Jesuitenkollegien von Landsberg, Ingolstadt, Amberg (1675–79), Regensburg, Straubing (1682–86), Amberg (1686–95) und München (1695–99) an. Er entwarf die Ausstattungen für Kirchen und Kollegien seines Ordens im ganzen Lande, seltener für andere Auftraggeber: Altäre, Tabernakel, Kanzeln, Beichtstühle, Orgelgehäuse, Wandverkleidungen, Kassettendecken, Türen, die er gewöhnlich nicht selbst ausführte. – Für seine monumentalen Altarbauten war der schwere italienische Barockstil vorbildlich. Ihre großartige architektonische Wirkung verdanken sie dem klaren, straffen Bau, dem sich die Dekoration und die Figuren unterordnen. Als Ornamente verwendet er üppige Fruchtschnüre, Blumengirlanden, barockes Laubwerk, Akanthus, dicke Blattkränze und geflügelte Engelköpfe. – Zwei wertvolle Sammelbände enthalten seine meist datierten und erläuterten Entwürfe (bemerkenswert die nicht ausgeführte Einrichtung für Kirche und Bibliothek in Waldsassen) und Kopien nach fremden Architektur-Rissen, die zur Rekonstruktion wichtiger Bauten und Baugeschichten bis heute noch nicht voll ausgeschöpft sind (1698, Codex germanicus Monacensis 2643).
-
Werke
u. a. nach H.s teilweise abgewandelten Entwürfen: Ausstattung d. Kongregationssaales im ehem. Jesuitenkolleg in Amberg, 1678;
Hochaltar, Beichtstühle u. Kanzel d. ehem. Jesuitenkirche in Straubing, 1683/84 (abgeändert);
Einrichtung d. ehem. Speisesaales u. d. Kassettendecke d. ehem. Rekreationssaales d. Jesuitenkollegs in Amberg, 1687/88;
Hochaltar d. Pfarrkirche in Trautmannshofen, 1689 (Hauptwerk);
Kassettendecke im Rathaus in Landsberg, 1690;
Hochaltar u. Kreuzaltar in St. Georg (ehem. Jesuitenkirche) in Amberg, 1694;
Kanzel, Dreifaltigkeits- u. Namen-Jesu-Altar in St. Michael in München, 1697/98. -
Literatur
J. Braun, Ein bayer. Jesuitenkünstler d. späten 17. Jh., in: Die christl. Kunst 4, 1907/08 (mit Abb.);
J. Braun, Kirchenbauten d. dt. Jesuiten II, 1910;
R. Hoffmann, Bayer. Altarbaukunst, 1923, S. 278, Abb. 134;
G. Dehio, Hdb. d. dt. Kunstdenkmäler III, Süddtld., 1937 (fälschlich als Georg H.);
ThB (L). - Genealog. Forschungen v. K. M. Pisarowitz, Mindelheim. -
Autor/in
Ursula Röhlig -
Zitierweise
Röhlig, Ursula, "Hörmann, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 354-355 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133890384.html#ndbcontent