Croÿ, Wilhelm der Weise Herzog von
- Lebensdaten
- 1458 – 1521
- Sterbeort
- Worms
- Beruf/Funktion
- Freund und Erzieher Karls V. ; burgundischer Staatsmann ; Politiker ; Lehrer
- Konfession
- altkatholisch
- Normdaten
- GND: 132272970 | OGND | VIAF: 47918460
- Namensvarianten
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- Wilhelm der Weise
- Croÿ von Aarschot, Wilhelm
- Aarschot, Wilhelm Markgraf von
- Croÿ, Wilhelm der Weise Herzog von
- Wilhelm der Weise
- Croÿ von Aarschot, Wilhelm
- Aarschot, Wilhelm Markgraf von
- Croy, Guillaume de
- Chièvres, Guillaume de Croy de
- Chièvres, Guillermo de Croy de
- Chièvres, Wilhelm de Croy von
- Chièvres, Willem van Croy van
- Chièvres, William de Croy de
- Croi, Wilhelm von
- Croy, Guglielmo di
- Croy, Guillaume de II.
- Croy, Guillermo de
- Croy, Wilhelm von
- Croy, Willem van
- Croy, William de
- De Croy, Guillaume
- Guillaume, le Sage
- Wilhelm, der Weise
- Xevres, Guillermo de Croy de
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Croy, Wilhelm von
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Biographie
Croy: Wilhelm v. C., Herzog von Soria, Markgraf von Aarschot, Herr von Chièvres, Beaumont und Birbeek, Pair von Hennegau, erblicher Drossart von Brabant, Rath und Großkammerherr Karls V., der „Weise“ genannt, der jüngste Sohn von Philipp v. C. und Enkel des vorigen, wurde 1485 geboren, † 1521. Er erhielt eine vortreffliche Erziehung, kam früh an den erzherzoglichen Hof, wurde 1486 bei der Krönung Maximilians zum Ritter geschlagen und 1491 unter die Ritter des goldenen Vließes aufgenommen. Im J. 1501 wurde er Gouverneur und Generalcapitän von Hennegau und 1506 kurz vor der Abreise Philipps des Schönen nach Spanien zum Generalstatthalter sämmtlicher Niederlande ernannt, in welcher Eigenschaft er thätigen Antheil am gelder’schen Kriege nahm. Im J. 1509 wurde ihm die Erziehung Karls V. übertragen und der politische Scharfblick, durch den sich letzterer in der Folge auszeichnete, ist zum guten Theil die Folge der Sorgfalt, mit der sich C. der ihm übertragenen Aufgabe entledigte, wogegen derselbe insoferne nicht von Einseitigkeit freizusprechen ist, als er seinem Zögling einen Widerwillen gegen wissenschaftliche Studien einpflanzte, der sich bei dem nachherigen Kaiser bekanntlich scharf ausprägte. Nachdem Karl im J. 1515 volljährig geworden war, wurde er an die Spitze des den jungen Fürsten umgebenden Rathes gestellt und zugleich zu dessen Großkammerherrn ernannt. Dieser seiner Stellung entsprach auch sein Einfluß auf Karl, der lange Zeit ein geradezu unbegrenzter war. Nach dem Tode von Ferdinand, Karls Bruder, stand er hauptsächlich an der Spitze der spanischen Regierung, deren Angelegenheiten sämmtlich durch seine|Hände gingen. Durch die Entfernung des fähigen und beliebten Ximenes, der Spanien nach Ferdinands Tode im Namen Karls eine Zeit lang regiert hatte, sowie durch den Nepotismus, den er bei der Besetzung aller wichtigen Aemter in ungescheuter Weise zur Geltung brachte und endlich durch die Gelderpressungen, die er verübte, um Karl V. zu den Geldmitteln für seine großen Unternehmungen zu verhelfen, machte er sich in hohem Grade in Spanien verhaßt. Doch Karl bewahrte ihm seine Gunst, überhäufte ihn mit Ehrenbezeugungen, ernannte ihn 1517 zum Herzog von Soria und Arci, erhob 1518 seine Herrschaft Aarschot zu einer Markgrafschaft und gab ihm 1519 den Titel Contador major von Spanien, Admiral von Neapel und Generalcapitän der Seetruppen. Er starb wenige Monate nach Karls Krönung in Worms, am 28. Mai 1521, höchstwahrscheinlich an Gift.
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Literatur
Vgl. Arend, Alg. Geschiedenis des vaterlands.
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Autor/in
Wenzelburger. -
Zitierweise
Wenzelburger, Theodor, "Croÿ, Wilhelm der Weise Herzog von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 620-621 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132272970.html#adbcontent