Meißner, Hinrich
- Lebensdaten
- 1644 – 1716
- Geburtsort
- Hamburg
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Rechenmeister ; Mathematiker
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 126788065 | OGND | VIAF: 45305156
- Namensvarianten
-
- Meißner, Hinrich
- Meissner, Heinrich
- Der Mehrende
- Mehrende, Der
- Meisner, Heinrich
- Meißner, Heinrich
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Meißner, Hinrich
Rechenmeister, * 20.(?) 4.1644 Hamburg, † 1.9.1716 Hamburg.
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Genealogie
V Christoffer;
M N. N.;
⚭ 1668 Adelheid, T d. Johann Heins;
5 K. -
Biographie
M. besuchte die Knakerüggesche Privatschule und die St. Jacobi-Kirchenschule, wo er durch seine mathematischen Leistungen auffiel. Seit 1669 unterrichtete er an der Knakerüggeschen Schule gemeinsam mit seiner Ehefrau, die den Näh- und Strickunterricht gab. 1676 übernahm er die Leitung dieser Schule. Von 1688 bis Ostern 1716 war er Schulmeister an der St. Jacobi-Kirchenschule, an der er insbesondere Schreib- und Rechenunterricht gab.
M. bemühte sich 1684 zunächst erfolglos, die Hamburger Rechenmeister zu einer „Zunft der vereinigten und fleißigen Rechenmeister“ zusammenzuschließen. Zusammen mit →Valentin Heins begründete M. 1690 die erste mathematische Gesellschaft Deutschlands, die „Kunst-Rechnungs-liebende Societät“, in der vor allem die Rechenmeister einiger Hamburger Kirchenschulen vereinigt waren; der Gesellschaft gehörten anfangs sechs Hamburger und neun auswärtige Mitglieder an. Aus ihr entwickelte sich später die Mathematische Gesellschaft in Hamburg.
M. verfaßte eine Reihe von Schriften zur Arithmetik, Algebra, Geometrie und Trigonometrie, von denen die meisten ungedruckt blieben und beim Brand Hamburgs 1842 verlorengingen. Er war ein guter Kenner der mathematischen Literatur. Neben seiner algebraischen Hauptschrift „Stern und Kern der Algebrae“ (1692) ist vor allem der „Teutsche Euklid“ (1700, nur Buch 1 und 2; die restlichen Bücher sind verloren) erwähnenswert. Hier gibt M. neben dem griech., lat. und deutschen Text des Euklid auch zahlreiche Scholien und Ergänzungen; sie betreffen u. a. Methoden, Logarithmen zu berechnen, und die Erzeugung befreundeter Zahlen, aber auch die Mathematik der Landvermessung, Buchhaltung und Architektur. M. wies auf die Vorteile der Dezimalschreibweise beim Rechnen hin und empfahl auch eine dezimale Einteilung der Maße, Münzen und Gewichte. In Weiterführung der von den Cossisten entwickelten Symbolik und von Simon Stevins „Thiende“ empfahl er u. a. für Wurzeln im Prinzip die heute übliche Schreibweise. – M. stand in brieflichem Kontakt mit|Leibniz, der an den Bestrebungen der „Kunst-Rechnungs-liebenden Societät“ wirklichen Anteil nahm und ihre Ziele unterstützte.
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Literatur
H. Schröder u. C. R. W. Klose, Lex. d. hamburg. Schriftsteller bis z. Gegenwart V, 1870, S. 182-84 (W-Verz., z. T. fehlerhaft);
H. Ahlborn, Mitt. aus d. Gesch. d. math. Ges. zu Hamburg u. aus d. Werken einiger ihrer bedeutenderen Mitglieder in d. ersten Zeit ihres Bestehens, in: Festschr. z. Feier d. 50j. Bestehens d. Realgymnasiums d. Johanneums in Hamburg, 1884. Nr. 6, S. 8-20;
J. F. Bubendey, Btrr. z. Gesch. d. Math. Ges. in Hamburg I, 1690-1790. in: Mitt. d. Math. Ges. in Hamburg, Bd. 1, 1889, S. 8-16;
ders., Gesch. d. Math. Ges. in Hamburg 1690-1890, in: Festschr., hrsg. v. d. Math. Ges. in Hamburg anlässlich ihres 200j. Jubelfestes 1890, 1890, 1. T., S. 16-30;
H. Stange. Die St. Takobi Kirchenschule u. ihre Lehrer, Gesch. e. hamburg. Schule, 1934, S. 33-48 (P);
H. Schimank, Zur Gesch. d. exakten Naturwissenschaften in Hamburg, 1928, S. 67-71;
ders., Die Kunst-Rechnungsliebende Societät als Gründung dt. Schreib- u. Rechenmeister, in: FF 16, 1940, S. 337-40 (P), u. in: Mitt. d. Math. Ges. in Hamburg, Bd. 8, T. 3, 1941, S. 22-54 (W-Verz.). -
Autor/in
Menso Folkerts -
Zitierweise
Folkerts, Menso, "Meißner, Hinrich" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 700-701 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126788065.html#ndbcontent