Hunfridinger
- Lebensdaten
- unbekannt
- Beruf/Funktion
- Herzöge von Schwaben
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 123211425 | OGND | VIAF: 55049403
- Namensvarianten
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- Burchardinger
- Hunfridinger
- Burchardinger
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Hunfridinger (auch Burchardinger)
Herzöge von Schwaben.
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Biographie
Die H. tragen ihren Namen nach Hunfrid, dem Grafen von Churrätien und Verwalter Istriens, der unter Karl d. Gr. und Ludwig d. Fr. hervortrat (806-23) und sich im Reichsdienst verdient machte. Es ist ungewiß, ob er alemann., fränk. oder burgund. Herkunft ist. Seine Nachkommen blieben in Italien und Alemannien mächtig. Während in Istrien und Italien weitere Hunfride bezeugt sind, übten in Alemannien Hunfrids Sohn Adalbert und jüngere Adalberte in mehreren Gauen Grafenrechte aus (neben Rätien vor allem im Thurgau, vorübergehend auch Zürichgau, Rheingau, Scherra und in der Baar). Gedenkbucheinträge der Familie des Grafen Adalbert in Remiremont und Brescia (im Nekrolog von St. Gallen „dux Alemannorum“ genannt) zeigen, daß die H. auch in der 2. Hälfte des 9. Jh. über die Grenzen Alemanniens hinaus angesehen waren und Beziehungen unterhielten. Verloren im Kampf um die Vorherrschaft in Alemannien Adalberts „des Erlauchten“ Söhne Burchard, Markgraf in Rätien und Graf in der Baar, und Adalbert, Graf im Thurgau, im Jahre 911 ihr Leben, so erlangte Burchards Sohn →Burchard († 926, s. NDB III) nach seiner Rüdekehr aus dem Exil und der Hinrichtung Erchangers 917 die schwäb. Herzogsgewalt. In der Auseinandersetzung und dann im Bündnis mit Kg. Rudolf von Hochburgund und durch die Anerkennung Kg. Heinrichs I. gelang es Burchard, das sog. jüngere schwäb. Stammesherzogtum so zu festigen, daß es eine Jahrhunderte dauernde Einrichtung blieb. Nach Burchard I. von Schwaben, auch „Burchardinger“ genannt, wurden die H. zum „schwäb. Herzogsgeschlecht“, als nach Burchards Tod vor Novara 926 seine Witwe Reginlinde den vom König eingesetzten Hzg. →Hermann I. von Schwaben († 949, s. NDB VIII) heiratete und Burchards I. Sohn als →Burchard II. († 973) 954 Schwabenherzog wurde. Dieser bewährte sich als Gefolgsmann Ottos d. Gr. vor allem in Italien und hinterließ als Witwe die „Herzogin“ Hadwig († 994, s. NDB VII), die auf dem Hohontwiel Hof hielt. Mit den „Burchardingern“ verwandt oder verschwägert waren neben den Konradinern und Ottonen u. a. die Lenzburger, Nellenburger, Dillinger und Zähringer.
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Literatur
E. Meyer-Marthaler, Rätien im frühen MA I, 1948;
H. Roth, Der Gründer d. Klosters Waldkirch, in: Freiburger Diözesanarchiv, 3. Folge 4, 1952, S. 54 ff.;
H. Decker-Hauff, Die Ottonen u. Schwaben in: Zs. f. Württ. Landesgesch. 14, 1955, dazu: G. Tellenbach, Krit. Stud. z. großfränk. u. alemann. Adelsgesch., ebd. 15, 1956;
Th. Mayer, Das schwäb. Hzgt. u. d. Hohentwiel, in: Hohentwiel, hrsg. v. H. Berner, 1957, S. 88 ff.;
G. Teilenbach, Der großfränk. Adel u. d. Regierung Italiens in d. Blütezeit d. Karolingerreiches, 1957, S. 55 ff.;
E. Hlawitschka, Franken, Alemannen, Bayern u. Burgunder in Oberitalien (774–962), 1960;
H. Keller, Kloster Einsiedeln im otton. Schwaben, 1964, bes. S. 21 ff. u. ö. -
Autor/in
Karl Schmid -
Zitierweise
Schmid, Karl, "Hunfridinger" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 66 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123211425.html#ndbcontent