Hönig, Fritz
- Lebensdaten
- 1848 – 1902
- Geburtsort
- Bornheim Kreis Bonn
- Sterbeort
- Halberstadt
- Beruf/Funktion
- Militärschriftsteller ; Offizier
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 122672569 | OGND | VIAF: 64894851
- Namensvarianten
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- Hönig, Fritz
- Hoenig, Fritz August
- Hoenig, Fritz
- Hoenig, Fritz A.
- Hönig, Fritz
Vernetzte Angebote
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- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
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Hönig, Fritz
Militärschriftsteller, * 30.4.1848 Bornheim Kreis Bonn, † 12.3.1902 Halberstadt. (katholisch)
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Genealogie
V Friedrich Anton (1811–89), Spezereihändler, S d. Spezereihändlers Ferd. Hermann Anton in Köln u. d. Cath. Gudula Gier;
M Catharina (1806–72), T d. Taglöhners Adolph Kemmerling u. d. Sibilla Dewies. -
Biographie
H. hatte als Leutnant in einem preußischen Linieninfanterieregiment den böhmischen Feldzug gegen Österreich (1866) mitgemacht und im gleichen Regiment als Bataillonsadjutant im deutschfranzösischen Krieg mit einer durch eine schwere Verwundung bedingten Unterbrechung am Feldzug bis zur Einschließung von Metz und an dem des Jahres 1871 teilgenommen. 1876 als Hauptmann ausgeschieden, befaßte er sich unter Auswertung seiner Erfahrungen und Erlebnisse mit militärgeschichtlichen Arbeiten vorwiegend zur jüngsten Vergangenheit. Sie brachten ihn alsbald in einen Gegensatz zur Kriegsgeschichtsschreibung des Großen Generalstabes, die er scharf kritisierte, und zu der blühenden Literatur der hausbackenen Regimentsgeschichten, die er verspottete. Gewisse Schwächen der amtlichen Darstellungen, die in übertrieben taktvoller Schilderung nicht nur auf Moltkes Wunsch Mißgriffe der oberen Führung, sondern auch Ausbildungsfehler mehrfach im Dunkel ließen, gaben ihm an Hand eigener Aktenstudien Gelegenheit zu gewandt geschriebenen Richtigstellungen und zu geistreicher Kritik. Sie wurde an den betroffenen Stellen übel vermerkt, wenn auch in weiten Kreisen des Offizierskorps mehr oder minder offen begrüßt. Mit Recht brandmarkte H. die taktischen Schwächen wie die Phantasielosigkeit der Angriffsführung, das ungenügende Zusammenwirken der Waffen und die unzulängliche Verwendung der Kavallerie. Er wandte sich insbesondere dagegen, daß man sich zu wenig mit dem Feldzug gegen die Aufgebote der Republik beschäftigte, in welchem er die anfängliche Unbeholfenheit der deutschen Führung hervorhob. Er glaubte, in diesem Teil des Krieges Elemente einer neuen Kriegsart zu sehen, deren Mißachtung nachteilige Folgen haben müßte. Die Schlußfolgerungen H.s für eine Reform von Taktik und Strategie besaßen nicht die gleiche Treffsicherheit. Die Auseinandersetzung mit der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Großen Generalstabes nahm scharfe, ja gehässige Formen an und wurde, dem späteren „Strategiestreit“ vergleichbar, mit Intensität geführt. Sie wirkte stark belebend auf die militärtheoretische Schriftstellerei in Deutschland, wenn auch wesentliche Einsichten H.s nicht entsprechend verwertet wurden.
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Werke
u. a. Der Volkskrieg a. d. Loire im Herbst 1870, 6 Bde., 1893-99, I-IV ²1896 f.
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Literatur
J. Hoffmann, in: Mil.geschichtl. Mitt., 1970, H. 1;
BJ VII (W). -
Autor/in
wolfgang von Groote -
Zitierweise
Groote, Wolfgang von, "Hönig, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 343 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122672569.html#ndbcontent