Bapst, Michael
- Dates of Life
- 1540 – 1603
- Place of birth
- Rochlitz (Sachsen)
- Place of death
- Mohorn (Sachsen)
- Occupation
- Schriftsteller ; lutherischer Pfarrer ; medizinischer Volksschriftsteller ; Pfarrer ; Arzt
- Religious Denomination
- lutherisch
- Authority Data
- GND: 122526465 | OGND | VIAF: 35340659
- Alternate Names
-
- Babst, Michael
- Bapst von Rochlitz, Michael
- Bapst, Michael
- Babst, Michael
- Bapst von Rochlitz, Michael
- Babst von Rochlitz, Michael
- Babst, Michael, der Ältere
- Pabst, Michael
- Papst, Michael
- Rochlitz, Michael Bapst von
- Rochlitz, Michael Baptist von
- Babst, Michael, der Älthere
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Bapst (Babst, Bapst von Rochlitz), Michael
lutherischer Pfarrer und medizinischer Volksschriftsteller, * 1540 Rochlitz (Sachsen), † 19.4.1603 Mohorn (Sachsen).
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Genealogy
V Mauritius Bapst;
Gvv Paul Bapst, wanderte aus den spanischen Niederlanden in Rochlitz ein;
⚭ 1571 Marie, T des Magisters Albert Steinmüller, Pastor zu Wechselburg. -
Biography
B. studierte in Leipzig; 1571 wurde er zum Pfarrer in Mohorn bei Tharandt (Sachsen) ernannt, wo er für den Rest seines Lebens wirkte und einer von ihm 1578 gegründeten Pfarrschule vorstand. Er übersetzte 1584 die „Iphigenie in Aulis“ des Euripides und gab freie Nachdichtungen Terenzscher Komödien, denen er eine Posse „Der Bauern Fastnacht“ hinzufügte (1590). Von breiterer Wirkung war er als populärmedizinischer Schriftsteller. Seine zahlreichen, z. T. in mehreren Auflagen erschienenen Bücher sind ziemlich lose aneinandergereihte Exzerpte aus der älteren und zeitgenössischen medizinischen Literatur, in die einzelne eigene Beobachtungen eingestreut sind. Als Nichtmediziner unterliefen ihm dabei viele grobe Fehler, überdies ist er in der Auswahl seiner Quellen kritiklos. Er selbst dürfte kaum als Heilbehandler tätig gewesen sein. Seine medizinischen Schriften wurden von den Historikern gerne der Nachfolge des →Paracelsus zugerechnet (ADB II). E. Schubert und K. Sudhoff (1890) wiesen nach, daß dies nicht zutrifft. B. war vielmehr keiner medizinischen Schulmeinung verpflichtet, seine Bücher sind auch eher kulturhistorisch bedeutsam, als daß sie irgendeinen medizinisch-wissenschaftlichen Wert hätten
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Works
u. a. Von d. neuen pestilenz. Krampf od. reißenden chiragr. u. podagr. Krankheit, Leipzig 1583; Wetterspiegel, ebenda 1589;
Ein neues u. nützl. Arznei-, Kunst- u. Wunderbuch, 1590, 1592, Leipzig 1604;
Rathmologia, in: Die 6 Komödien P. Terentii Afri, ebenda 1590;
Giftjagendes Kunst-u. Hausbuch, 1591, 1592;
Türk. Chronica, 1593, Leipzig 1595;
Der sieben Planeten Lauf u. Wirkung auf d. menschl. Leben, ebenda 1594;
Wunderbarl. Leib- u. Wundarzneibuch, ebenda 1596 bis 1597;
Speculum belli, Freiberg 1597;
Pimelotheca, Leipzig 1599, 1604;
vollst. Verz.: E. Schubert-K. Sudhoff, Die Schrr. M. B.s v. R., in;
Zbl. f. d. Bibl.wesen 6, 1890, S. 537-49. -
Literature
ADB II;
Goedeke II, 1886, S. 370 f.;
E. Schubert-K. Sudhoff, M. B. v. R., Pfarrer z. Mohorn, ein populärer medizin. Schriftsteller d. 16. Jh.s, in: Neues Archiv f. Sächs. Gesch. 11, 1890, S. 77 bis 116;
BLÄ I, 1929;
Kosch, Lit.-Lex. I. -
Author
Robert Herrlinger -
Citation
Herrlinger, Robert, "Bapst, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 578-579 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122526465.html#ndbcontent
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Bapst, Michael
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Biography
Bapst: Michael B., populärer Dichter und Schriftsteller. Geb. 1540 zu Rochlitz, seit 1571 Pastor zu Mohorn bei Freiberg, † 1603. Er übersetzte die „Iphigenia in Aulis“ des Euripides mit Auslassung der Chöre, 1584, und ließ sie aufführen. Er verfaßte deutsche Inhaltsangaben und Narrenspossen um die Schulaufführungen des Terenz auch für den Laien genießbar zu machen und fügte eine Posse „Der Bauern Fastnacht“ hinzu, 1590. Von ihm außerdem: „Calendarium“, 1587; „Unterricht von dem wunderbaren Gänse- und Entenkriege bei Witisch auf der croatischen Grenze", 1588; „Arzneikunst- und Wunderbuch“, 1590; „Türk. Reichs Ursprung und Untergang“, 1595 u. dgl. m. (Jöcher u. Rotermund, v. Pabst; Degen, Uebers. Röm. II. 464, Griech. I. 281.) Scherer.
In der nebenher betriebenen Arzneikunst folgte er Paracelsischen Grundsätzen; einer jener Schwärmer, die ohne alle positivere Kenntniß von tiefer Mystik befangen, mehr zu den Betrogenen als Betrügern gezählt werden müssen. (Haller, Bibl. pract. II. 292.)
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Author
A. Hirsch. -
Citation
Scherer, Wilhelm; Hirsch, A., "Bapst, Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 44 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122526465.html#adbcontent